Am 12. März 1938 marschierte die Wehrmacht in Österreich ein. Hitler vermeldete den „Anschluss“ seiner „teuren Heimat“ an das Deutsche Reich. Die Etablierung des NS- Regimes erfolgte in Österreich in rasanter Geschwindigkeit und mit breiter Unterstützung der Bevölkerung. Bereits am 13. März kam es zu pogromartigen Angriffen auf Juden. Auf der „Moskauer Konferenz“ (1943) sahen die Alliierten in Österreich das „erste freie Land“, das der Aggression Hitlers zum Opfer gefallen sei. Diese Einschätzung wurde nach 1945 zur Basis für den „Opfermythos“: In Österreich redete man die eigene Beteiligung an den NS-Verbrechen klein. Heute ist der Blick auf die Jahre von 1938 bis 1945 differenzierter.
Titelthema
Im Sog der Großmacht - "Anschluss" und Machtübernahme der Nazis Andreas Weigl S. 16
Rasend schnell auf Linie gebracht - Gleichschaltung am Beispiel der Steiermark Gerald Lamprecht S. 22
Willige Täter des Terrorregimes - Nationalsozialistische Verbrechen Kurt Bauer S. 30
An der Seite der Deutschen in den Untergang - Österreicher im Krieg Kurt Bauer S. 36
Erst Vranitzky findet bedauernde Worte - Umgang mit der NS-Vergangenheit Oliver Rathkolb S. 40
Ferner:
Rubrik "Es geschah vor... 35 Jahren": Die Sphinx im Élysée-Palast - François Mitterrand als Frankreichs Präsident bestätigt Felix Melching S. 10
Rubrik "Politik": Jongleurin der Macht - Kleopatra als Herrscherin Holger Sonnabend S. 60
Rubrik "Museum": Spione, Schmuggler, Heurigenseligkeit - Dritte Mann Museum, Wien Rudolf Gruber S. 70
Rubrik "Gesellschaft": Der verschollene Graf - Rätselhafter Todesfall am Hof in Hannover David Neuhäuser S. 72
Rubrik "Unter der Lupe": Die Königsmacher - Der Königsstuhl von Rhens Rudolf Gruber S. 77