Die Aufklärer des 18. Jahrhunderts sahen die Welt mit neuen Augen, der Nebel der Unmündigkeit lichtete sich, die Freiheit des Denkens lockte. Nur ihre Gefährtinnen stellten sie vor Probleme: Dass Frauen intellektuell gleichwertig sein sollten, ging vielen gelehrten Männern dann doch zu weit. Den Platz des „Weibes“ sahen sie weiterhin in der Familie. Kein Wunder, dass die Autorin Karoline von Günderode in einem Brief seufzte: „Warum ward ich kein Mann!“ Letztlich nahmen viele Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand: Sie bildeten sich autodidaktisch und betätigten sich als Dichterinnen und Schriftstellerinnen. Dorothea Schlözer gelang sogar eine Promotion – wenngleich sie die Universität als Frau nicht betreten durfte.
TITELTHEMA:
Hadern mit dem "schönen Geschlecht" - Frauen im 18. Jahrhundert Christof Dipper S. 16-21
Teilhabe mit der Feder - Pionierinnen in Literatur und Publizistik Hannah Lotte Lund S. 22-27
"Frau, erwache!" - Zitate intellektueller Frauen im 18. und 19. Jahrhundert S. 28-29
Selbstbewusste Gastgeberinnen - Die Salonkultur Hannah Lotte Lund S. 30-37
Endlich mehr als Musen? - Die Bewegung der Romantik Martin Reulecke S. 38-44
Ferner
Rubrik "Es geschah vor... 50 Jahren": Die "Birmingham Six" - Justizskandal in Großbritannien David Neuhäuser S. 10-13
Rubrik "Forschung aktuell": Fleischesser versus Vegetarier: Ernährung um 1900 Laura-Elena Keck S. 48-49
Rubrik "Gesellschaft": Einsatz für die Rechte Homosexueller - Der Sexualforscher Magnus Hirschfeld Rainer Herrn S. 58-63
Rubrik "Politik": Russlands kalifornischer Kolonialtraum - Die Siedlung Fort Ross Ralf Höller S. 64-69
Rubrik "Museum": Zwischen Bauernstube und Granhotel - Egerland-Museum Marktredwitz Heike Talkenberger S. 70-71
Rubrik "Gesellschaft": Der sonderbare Sohn des einzigen Gottes - Die Revolution des Echnaton Felix Melching S. 72-76
Rubrik "Unter der Lupe": Der "Astronaut" der Nazca-Geoglyphen Rudolf Gruber S. 77