Blätter für deutsche und internationale Politik 69 (2024), 12

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 69 (2024), 12

Erschienen
Berlin 2024: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo € 93,60; ermäßigt € 74,40; Auslandszuschläge auf Anfrage; Einzelheft € 11,00 (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Blätter-Redaktion Berlin: Anne Britt Arps, Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Steffen Vogel Online-Redaktion: Tessa Penzel Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leserinnen und Leser,

In der Dezember-Ausgabe analysiert Andreas Reckwitz das Verhältnis von Verlusterfahrung und Moderne. Michael Tomasky zeigt, wie rechte Medien Donald Trump zum Sieg verhalfen. Wolfgang Zellner fordert mit Blick auf die kommende Trump-Präsidentschaft eine Selbstbehauptung der EU. Anne Applebaum erinnert angesichts des Kriegs in der Ukraine an Deutschlands besondere historische Verantwortung. Stephan Gorol plädiert für eine lernende Friedensbewegung. Dirk Messner zeigt auf, wie die ökologische Transformation doch noch gelingen kann. Und Leander Scholz beleuchtet den Stellenwert von menschlicher wie nichtmenschlicher Diversität.

Weitere Themen im Dezember: Vor Trump und nach der Ampel: Europa in der Faschismuszange, Trump zum Zweiten: Ein Triumph reaktionärer Bewegungen, USA: Männer auf Zerstörungskurs, Die Macht des Xi Jinping, Die Arktis: Vom Friedenshort zum Kampffeld, Argentinien: Mileis großer Kahlschlag, Spanien: Die Wut nach der großen Flut, Teure Pflege: Versicherung vor dem Kollaps?, Streit um die ostdeutsche Identität u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

https://www.blaetter.de/ausgabe/2024/dezember

Inhaltsverzeichnis

KURZGEFASST

Andreas Reckwitz: Die reparierte Moderne. Wie die Verlusterfahrung das Fortschrittsparadigma überwindet, S. 45-56

Tatsächliche und empfundene Verluste sind der politische Treibstoff des Populismus. Der Soziologe Andreas Reckwitz analysiert das Verhältnis von Fortschrittserzählung und Verlusterfahrung und plädiert für eine Gesellschaft, die ohne den geschichtsphilosophischen Glauben an automatischen Fortschritt auskommt.

Michael Tomasky: It’s the media, stupid! Wie rechte Medien Trump zum Sieg verhalfen, S. 57-61

Nach Donald Trumps überraschend deutlichem Sieg werden viele mögliche Gründe für diesen diskutiert. Der wichtigste aber bleibe unterbelichtet, so der Journalist Michael Tomasky: die rechten Medien. Fox News, X, reaktionäre Podcaster und christliche Radiostationen prägen in weiten Teilen der USA die öffentliche Meinung – und haben Trump erst groß werden lassen.

Wolfgang Zellner: Europa und der Trump-Schock, S. 63-70

Setzt Donald Trump die von ihm angekündigte Außenpolitik um, wird dies weitreichende globale Folgen haben, gerade auch für Europa. Der Friedensforscher Wolfgang Zellner fordert daher eine Selbstbehauptung der EU: wirtschaftlich sowie außen- und verteidigungspolitisch.

Anne Applebaum: »Lassen Sie nicht zu, dass Skepsis zu Nihilismus wird«. Der Krieg in der Ukraine und Deutschlands historische Verantwortung, S. 71-78

Im dritten Jahr des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden auch hierzulande Stimmen lauter, die ein Ende der westlichen Militärhilfe fordern. Damit aber, so die Historikerin Anne Applebaum, nähmen wir nicht nur die Eroberung von Gebieten durch Russland, sondern auch die kulturelle Zerstörung des Landes und die Preisgabe von Menschenleben wie ihrer demokratischen Ideale und Prinzipien in Kauf.

Stephan Gorol: Raus aus der Defensive! Plädoyer für eine lernende Friedensbewegung, S. 79-86

In der Debatte über den Ukrainekrieg stehen sich Befürworter und Gegner von Waffenlieferungen gegenüber. Der Kulturmanager Stephan Gorol fordert eine Erneuerung der Friedensbewegung, die eindimensionale Kriegserklärungen überwindet, realistische Szenarien für diplomatische Initiativen entwickelt und sich gegen die Mittelstreckenraketen-Stationierung ausspricht.

Martin Laflamme: Propaganda und Disziplin: Die Macht des Xi Jinping, S. 87-92

China hat massiv an geopolitischem Einfluss gewonnen. Der kanadische Diplomat Martin Laflamme beschreibt, wie Staats- und Parteichef Xi Jinping das Riesenreich mit ideologischer Strenge und Parteidisziplin prägt. Den Zusammenbruch der Sowjetunion vor Augen setze Xi Jinping auf sowjetische Methoden der Vor-Perestroika-Zeit – Personenkult inklusive.

Aurora Li, Michael Peters und Uwe Zöllner: Dividenden statt Investitionen. Wie die Finanzialisierung den Klimaschutz verhindert und die soziale Infrastruktur aushöhlt, S. 93-100

Ungebrochen ist der Glaube daran, dass Krankenhäuser, Wasserwerke und andere Infrastruktureinrichtungen effizienter funktionieren, wenn sie nach privatwirtschaftlichen Kriterien geführt werden. Dabei untergräbt diese Politik der Finanzialisierug die sozialökologische Transformation, wie die Ökonomen Aurora Li, Michael Peters und Uwe Zöllner aufzeigen.

Dirk Messner: Wohlstand in planetaren Grenzen. Wie die ökologische Transformation noch gelingen kann, S. 101-106

Noch vor wenigen Jahren schien die Notwendigkeit der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit gesellschaftlicher Konsens zu sein. Der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner erklärt, warum sich die Aufbruchstimmung in Ablehnung verwandelt hat, und zeigt auf, wie die Veränderungsbereitschaft der Menschen wieder gestärkt werden könnte.

Leander Scholz: Mannigfaltigkeit statt Homogenität. Wilhelm von Humboldt und die Geburt der Diversität, S. 107-116

Die Bedeutung von Diversität ist heute in aller Munde. In Auseinandersetzung mit den Ideen Wilhelm von Humboldts beleuchtet der Schriftsteller und Philosoph Leander Scholz den Stellenwert von menschlicher wie nichtmenschlicher Diversität. Das Radikale der von Humboldt ausgehenden Denkströmung bestehe darin, das Soziale selbst ökologisch aufzufassen.
David Begrich und Mareike Gronich: Der Streit um die ostdeutsche Identität.

Von der Selbstvergewisserung zur Selbstwirksamkeit?, S. 117-124

Die unterschiedlichen Wahrnehmungen in Ost- und Westdeutschland überlagern viele Debatten über die Verfasstheit der ostdeutschen Gesellschaft, so der Theologe David Begrich und die Autorin Mareike Gronich. Ilko-Sascha Kowalczuks jüngsten Essayband verstehen sie dabei als einen polemisch zugespitzten Beitrag zur deutschen Demokratie, der helfen will, das Bewusstsein für den Wert der Freiheit zu schärfen.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Vor Trump und nach der Ampel: Europa in der Faschismuszange von Albrecht von Lucke, S. 5

Trump zum Zweiten: Ein Triumph reaktionärer Bewegungen von Thomas Greven, S. 9

BRICS: Debattierclub oder Magnet für den Globalen Süden von Julia Dudnik und Roland Bathon, S. 13

Die Arktis: Vom Friedenshort zum Kampffeld? Von Lukas Benjamin Wahden, S. 17

Georgien: Mit Wahlbetrug in die russische Welt von Zaal Andronikashvili, S. 21

Mit Hass und Härte: Mileis großer Kahlschlag von Karen Naundorf, S. 25

Chiles Linke auf der Suche nach Erneuerung von Malte Seiwerth, S. 29

Spanien: Die Wut nach der großen Flut von Julia Macher, S. 33

Teure Pflege: Versicherung vor dem Kollaps von Ulrike Baureithel, S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Die reparierte Moderne. Wie die Verlusterfahrung das Fortschrittsparadigma überwindet von Andreas Reckwitz, S. 45-56

It‘s the media, stupid! Wie rechte Medien Trump zum Sieg verhalfen von Michael Tomasky, S. 57-62

Zeitenwende hoch zwei: Europa und der Trump-Schock von Wolfgang Zellner, S. 63-70

»Lassen Sie nicht zu, dass Skepsis zu Nihilismus wird« Die Ukraine und die deutsche Verantwortung von Anne Applebaum, S. 71-78

Raus aus der Defensive! Plädoyer für eine lernende Friedensbewegung von Stephan Gorol, S. 79-86

Propaganda und Disziplin: Die Macht des Xi Jinping von Martin Laflamme, S.87-92

Dividenden statt Investitionen. Wie die Finanzialisierung den Klimaschutz verhindert von Aurora Li, Micheal Peters und Uwe Zöllner, S. 93-100

Wohlstand in planetaren Grenzen von Dirk Messner, S. 101-106

Mannigfaltigkeit statt Homogenität. Wilhelm von Humboldt und die Geburt der Diversität von Leander Scholz, S. 107-116

Der Streit um die ostdeutsche Identität von David Begrich und Mareike Gronich, S. 117-124

KOLUMNE

USA: Männer auf Zerstörungskurs von Rebecca Solnit, S. 41

BUCH DES MONATS

Theodoros von Mircea Cărtărescu, S. 125

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 43

Dokumente, S. 70

Zurückgeblättert, Impressum, Autoren und Autorinnen, S. 128

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