Osteuropa 66 (2016), 8-10

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Osteuropa 66 (2016), 8-10
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Utopie und Gewalt. Andrej Platonov: Die Moderne schreiben

Erschienen
Erscheint 
monatlich
ISBN
978-3-8305-3658-1
Anzahl Seiten
528 S., 125 Abb.
Preis
32,00

 

Kontakt

Institution
Osteuropa
Land
Deutschland
c/o
Redaktion „Osteuropa“ Dr. Manfred Sapper, Dr. Volker Weichsel, Dr. Andrea Huterer, Olga Radetzkaja, Margrit Breuer Schaperstraße 30 10719 Berlin Tel. 030/30 10 45 - 81 / 82 Fax 030/21 47 84 14 E-mail: osteuropa@dgo-online.org
Von
Breuer, Margrit

Der neue OSTEUROPA-Band „Die Moderne schreiben“ handelt von Utopie und Gewalt. 25 Autoren betrachten das revolutionäre Streben nach einer besseren Zukunft und die Massengewalt, mit der in der Sowjetunion der 1920er und 1930er Jahre Vergangenheit und Gegenwart zerstört wurden. Ihr Objektiv: Der Schriftsteller Andrej Platonov, einer der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der in eine Reihe mit Kafka und Joyce zu stellen ist und wie kein zweiter die Machbarkeit der Utopie seziert hat. Es geht um Enthusiasmus und Enttäuschung, um technologische Umbrüche und den neuen Menschen, um die Gewaltexzesse während der Industrialisierung, die Massenvertreibung und -vernichtung während der Kollektivierung sowie die Schikanen der Geheimpolizei. Die Autoren des Bandes betrachten Leben und Werk Platonovs, analysieren seine Romane und Erzählungen mit dem großen Instrumentenkasten der Literaturwissenschaft und gehen der Rezeption Platonovs ebenso nach wie der Inspiration, die er Filmemachern und Musikern gab. Im Zentrum steht die „Baugrube“ (Kotlovan), jenes Werk, in dem sich Platonovs Meisterschaft verdichtet und das seit Dezember 2016 in einer Neuübersetzung auf Deutsch vorliegt.

Inhaltsverzeichnis

Inahlt

Editorial

Gewalt und Utopie
S. 5

Andrej Platonov
Über die Verbesserung des Klimas
S. 7

Klaus Gestwa
Modernisierung durch Mobilisierung
Gewaltexzesse und technologische Umbrüche
S. 11

Andrej Platonov
Die Brutstätte des Neuen Menschen
S. 49

Stephan Merl
Stalins Irrweg der Kollektivierung
Destruktive Kräfte und Lähmung der Initiative
S. 55

Serhij Zhadan
Schule der Grausamkeit
S. 81

Mensch und Revolution

Andrej Platonov
Der Kampf gegen die Wüste
S. 83

Hans Günther
Leiden an der Revolution
Andrej Platonovs Leben und Werk
S. 87

Andrej Platonov
Die Kultur des Proletariats
S. 113

Sheila Fitzpatrick
Enthusiasmus und Enttäuschung
Platonovs und I. Sac’ Blick auf die Revolution
S. 123

Michail Ryklin
Auf den Flügeln der befreiten kollektiven Rede
S. 147

Natal’ja Kornienko
Kontrolliert, schikaniert, ruiniert
Andrej Platonov im Visier der Tscheka
S. 149

Anne Hartmann
Unzeitgemäß und eigensinnig
Platonovs Blick auf Zentralasien
S. 165

Andrej Platonov
Die Elektrifizierung der Dörfer
S. 191

Platonov: Das Werk

Vasilij Golovanov
Zu den Ruinen von Tschewengur
Die Wiedergeburt Platonovs
S. 195

Andrzej Stasiuk
Reise zur Wahrheit
S. 215

Georg Witte
Archaische Zukunftswesen
Andrej Platonovs Werkzeugmenschen
S. 217

Andrej Platonov
Elektrifizierung
S. 235

Valerij V’jugin
Platonov lesen
Philosophie der Sprache und Elemente der Poetik
S. 243

Andrej Platonov
Die Literaturfabrik
S. 259

Tatjana Petzer
Utopie und Unsterblichkeit
Der Tod bei Fedorov und Platonov
S. 267

Evgenij Jablokov
Anfang und Ende
Das Thema Erde bei Platonov
S. 283

Andrej Platonov
Der Antisexus
S. 297

In der Baugrube

Iosif Brodskij
Vorwort zu Andrej Platonovs Baugrube
S. 307

Hans Günther
Utopie im Werden und Scheitern
Die Baugrube und der Turmbau zu Babel
S. 311

Andrej Platonov
Geheiligt werde Dein Name
S. 317

Robert Hodel
Kommunistisches und persönliches Glück
Eine Spurensuche in Platonovs Baugrube
S. 319

Sybille Lewitscharoff
Vom Segen der Neuen Zeit
S. 337

Natal’ja Dužina
Abbild eines Zerrbilds
Andrej Platonovs Baugrube
S. 339

Christian Teichmann
„So gräbt man Gräber, keine Häuser“
Stalins Infrastruktur in den Augen ihrer Erbauer
S. 349

Andrej Platonov
Proletarische Dichtung
S. 363

Andreas Guski
Nullwachstum in der Wüste
Die Baugrube und der „Produktionsroman“
S. 369

Lola Debüser
„Man hat Gewalt, so hat man Recht“
Platonovs Baugrube
S. 381

Dževad Karahasan
Ein Heiliger der kommunistischen Revolution
S. 393

Olʼga Meerson
„Eichhain-Ahorn“ und Versöhnungsritual
Christliche Subtexte in der Baugrube
S. 395

Rezeption und Inspiration

Pier Paolo Pasolini
Unvergessliche Poetik
Andrej Platonovs Tschewengur
S. 405

Ulrich Schmid
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung
Die schwierige Rezeption Platonovs
S. 409

Julia Kissina
Ein Urphilosoph mit höckrigem Schädel
S. 425

Lola Debüser, Christina Links
„Von diesem Autor komm ich nicht mehr los“
Platonov, der Klassiker und die DDR-Edition
S. 427

Gabriele Leupold
Das höchste Glück der Stimmung
Die Baugrube übersetzen
S. 441

Eugene Ostashevsky
Die gelebte Sprache der Revolution
S. 453

Robert Chandler
Die Platane und die Steine
Platonov übersetzen
S. 455

Ilma Rakusa
Eine peinture naïve des Kommunismus
S.465

Anna Kovalova
Stummfilmpoetik
Andrej Platonov und das Kino
S. 467

Elena Fanajlova
Ein Luftzug zwischen Körper und Seele
S. 487

Tatjana Frumkis
„Wie ist das Rauschen voller Stille“
Platonov und die zeitgenössische Musik
S. 489

Marion Poschmann
Der nachtschwarze Band
S. 511

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