Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 1

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 1
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2017: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Januar-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 22. Dezember 2016.

In der druckfrischen Januar-Ausgabe diskutieren Vertreter der US-Linken über die richtigen Lehren aus dem Wahlsieg Donald Trumps: Die Feministin und Rechtsprofessorin Joan C. Williams kritisiert die Abwendung der Demokraten von der US-Arbeiterschaft, deren Kultur und Werte sie schlicht nicht mehr verstünde. Der Publizist Mark Lilla fordert einen Linksliberalismus, der sich nicht auf die Interessen einzelner Minderheiten, sondern auf die Anliegen aller Amerikaner besinnt. Und die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie plädiert für eine offensive Auseinandersetzung mit dem reaktionären Backlash in den Vereinigten Staaten. Anlässlich des Todes von Fidel Castro analysiert Michael Brie die Funktion charismatischer Führungsfiguren im Parteikommunismus des 20. Jahrhunderts. Und Jared Bernstein und Lori Wallach fordern eine neue, gerechte Handelsverkehrsordnung jenseits von CETA, TTIP und TTP.

Weitere Themen im Januar: Merkel zum Letzten, Schockstrategie gegen Marine Le Pen, Die türkische Republik in Trümmern, Vom Proletariat zum Pöbel, Die Mythen der Mainstream-Ökonomie, Für eine solidarische Europäische Union, Afrikas vergebene Chance, Marketing als Journalismus, u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Trumps Amerika: Lehren für die Linke
S. 41–55
Seit dem Wahlsieg Donald Trumps streitet die US-amerikanische Linke über die Gründe für das fatale Scheitern von Hillary Clinton – und wie dem von Trump losgetretenen Backlash zu begegnen ist. Die Rechtsprofessorin Joan C. Williams kritisiert die Minderheitenpolitik der demokratischen Partei, die die Sorgen und Werte der weißen Arbeiterschicht aus den Augen verloren hat. Der Wirtschafts- und Politikwissenschaftler Mark Lilla teilt diese Sicht und fordert einen Post-Identitäts-Linksliberalismus, der sich auf die Anliegen aller Amerikaner besinnt. Demgegenüber plädiert die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie dafür, sich offensiv gegen Sexismus und Rassismus auszusprechen und für politische Alternativen zu kämpfen.

Micha Brumlik
Vom Proletariat zum Pöbel: Das neue reaktionäre Subjekt
S. 56–62
Ob in den Vereinigten Staaten, Frankreich oder Ostdeutschland: Überall wenden sich große Teile der Arbeiterschaft rechtspopulistischen Parteien zu. Den Grund hierfür sieht der Erziehungswissenschaftler und „Blätter“-Mitherausgeber Micha Brumlik im Zusammenspiel von Globalisierung und Digitalisierung. Beide Prozesse bedrohen die Existenz der Arbeiterschaft und treiben sie in die Hände von Reaktionären.

Michael Brie
Von Lenin bis Castro: Die Dialektik des Scheiterns_
S. 63–69
Mit Fidel Castro starb die letzte große Führungsfigur des Parteikommunismus. Woher aber kam deren Strahlkraft in einer Bewegung, die sich eigentlich über die Massen definierte? Der Philosoph Michael Brie deutet die charismatische Herrschaft als Antwort auf ein strukturelles Problem aller parteikommunistischen Gesellschaften des 20. Jahrhunderts. Der kommunistische Führer erfüllt dabei eine paradoxe Doppelfunktion: Er entmündigt und dient zugleich als Sprachrohr des Volkes.

Ulrike Herrmann
Aus der Krise nichts gelernt. Die Mythen der Mainstream-Ökonomie
S. 71–82
Im August dieses Jahres jährt sich der Beginn der Finanzkrise zum zehnten Mal. Doch obwohl insbesondere die neoklassischen Ökonomen den Crash mitproduzierten und zugleich nicht vorhersahen, haben sie sich seither nicht mit ihrem Scheitern auseinandergesetzt. Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann warnt eindringlich vor den fatalen Konsequenzen einer solch realitätsfremden Wissenschaft. Sie fordert: Die Ökonomie muss zu Smith, Marx und Keynes zurückkehren und sich zugleich neu erfinden.

Jared Bernstein und Lori Wallach
Für eine neue Handelsverkehrsordnung. Globalisierung jenseits von TTIP und TTP
S. 83–92
Das Versprechen, alle Menschen würden gleichsam vom Freihandel profitieren, hat sich nicht bewahrheitet. Der US-Ökonom Jared Bernstein und die Rechtsanwältin Lori Wallach entwerfen daher eine demokratische „Handelsverkehrsordnung“, die die Interessen der gesamten Gesellschaft berücksichtigt und den Einfluss der Weltkonzerne massiv einschränkt.

Klaus Busch, Axel Troost, Gesine Schwan und Frank Bsirske
Ausgleich statt Austerität. Für eine solidarische Europäische Union
S. 93–104
Die EU steckt nach wie vor tief in der Krise, die fatale Austeritätspolitik sorgt für Leid in Südeuropa. Manche Linke fordern daher das Ende des Euro. Das aber wäre ein fataler Irrweg, so Klaus Busch, Axel Troost, Gesine Schwan und Frank Bsirke. Stattdessen bedarf es einer europäischen Wirtschaftsregierung und eines umfangreichen europäischen Investitionsprogramms

Jörg Goldberg
Auf Sand gebaut: Afrikas vergebene Boom-Jahre
S. 105–113
Noch vor ein paar Jahren galt Afrika als Boomkontinent. Doch mit dem Rückgang der Rohstoffpreise endete der wirtschaftliche Aufschwung. Damit ist eine Chance vergeben worden, bilanziert der Afrika-Experte Jörg Goldberg. Mehr noch: Die ohnehin schmale industrielle Basis ist weiter erodiert. Hoffnung macht ein Aufschwung sozialer und demokratischer Bewegungen, die sich zunehmend auch mit wirtschaftlichen Fragen wie der Aufteilung und Kontrolle der Ressourcenrenten befassen.

Lutz Frühbrodt
Die neuen Medienmacher. Wie Konzerne Marketing als Journalismus verkaufen
S. 114–120
Unternehmensmedien florieren: Konzerne wie Coca-Cola, DHL oder VW setzen zunehmend auf Content Marketing, um verdeckt Werbung in eigener Sache zu machen, so der Medienforscher Lutz Frühbrodt. Bei den fragwürdigen Geschäftsmodellen sind auch klassische Medienhäuser beteiligt – mit der Folge, dass die Grenze zwischen Journalismus und Werbung verschwimmt und das Vertrauen in unabhängige Berichterstattung sinkt.

INHALTSVERZEICHNIS

KOMMENTARE UND BERICHTE

Rechte Zeiten: Merkel zum Letzten, von Albrecht von Lucke
S. 7

Frankreich: Schockstrategie gegen Le Pen, von Steffen Vogel
S. 11

Windiger Renzi, wendiges Italien, von Andrea Affaticati
S. 15

Türkei: Die Republik in Trümmern, von Ömer Erzeren
S. 17

Gaza ohne Partner, von Riad Othmann
S. 21

Verdunklung als Prinzip: Geheimdienste und rechter Terror, von Martina Renner und Sebastian Wehrhahn
S. 25

Der globale Pflegenotstand, von Heino Güllemann
S. 29

DEBATTE

Klimaschutz trotzt Trump, von Christian Mihatsch und Benjamin von Brackel
S. 33

KOLUMNE

Trumps Kabinett der Generäle, von David A. Graham
S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Die Vernachlässigung der Arbeiterklasse, von Joan C. Williams
S. 41

Das Scheitern der Identitätspolitik, von Mark Lilla
S. 48

Worüber wir jetzt reden müssen, von Chimamanda Ngozi Adichie
S. 52

Vom Proletariat zum Pöbel: Das neue reaktionäre Subjekt, von Micha Brumlik
S. 56

Von Lenin bis Castro: Die Dialektik des Scheiterns, von Michael Brie
S. 63

Aus der Krise nichts gelernt. Die Mythen der Mainstream-Ökonomie, von Ulrike Herrmann
S. 71

Für eine neue Handelsverkehrsordnung. Globalisierung jenseits von TTIP und TTP, von Jared Bernstein und Lori Wallach
S. 83

Ausgleich statt Austerität. Für eine solidarische Europäische Union, von Klaus Busch, Axel Troost, Gesine Schwan und Frank Bsirske
S. 93

Auf Sand gebaut: Afrikas vergebene Boom-Jahre, von Jörg Goldberg
S. 105

Die neuen Medienmacher. Wie Konzerne Marketing als Journalismus verkaufen, von Lutz Frühbrodt
S. 114

BUCH DES MONATS

Unser Mann in Athen, von Achim Engelberg
S. 121

EXTRAS

In eigener Sache
S. 5

Kurzgefasst
S. 39

Dokumente
S. 124

Chronik des Monats November 2016
S. 125

Zurückgeblättert
S. 128

Impressum und Autoren
S. 128

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