Etymologisch geht "Amt" zurück auf das keltisch-lateinische ambactus, das wörtlich "der Umhergeschickte" bedeutet und damit Diener bezeichnete. In diesem Sinne dient der Amtswalter im demokratischen Rechtsstaat dem Gemeinwohl. Folglich gilt die Anforderung: Wer ins Amt berufen wird, muss vertrauenswürdig sein.
Dieses Vertrauen ist mit der Erfüllung ethischer Pflichten und Verhaltenserwartungen verbunden, die als "Amtsethos" oder "Amtswürde" zusammengefasst werden. Das Besondere daran: Die Pflichten haften nicht an der Person, sondern am Amt selbst. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Anreize maßgeblich sind für eine Karriere in einem politischen Amt, das zwar höchsten Ansprüchen genügen muss, aber nicht immer entsprechendes Ansehen genießt.
Inhalt
Lorenz Abu Ayyash
Editorial
Michael Edinger
Neue Politiker braucht das Land? Attraktivität und Besetzung politischer Ämter
Jörn Fischer
Wege ins Amt und wieder hinaus – Selektion und Deselektion von Bundesministern
Christian Mentel, Niels Weise
NS-Vergangenheit deutscher Behörden
Berthold Vogel
Arbeiten im Amt – Beschäftigungsverhältnis und Arbeitsbewusstsein im öffentlichen Dienst
Michaela Blaha
Nur für Eingeweihte? Das Amt und seine Sprache
Bettina Hollstein
Das Ehrenamt – Empirie und Theorie des bürgerschaftlichen Engagements
Utz Schliesky
Die Amtswürde – Tradition und Moderne im demokratischen Staat
Niels H. M. Albrecht
Verleumdungskampagnen und Medienskandale – Amtsführung im "postfaktischen Zeitalter"