Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 11

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 11
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2017: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die November-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 27. Oktober 2017.

Darin warnt John Nichols davor, Donald Trump zu unterschätzen. Denn viel gefährlicher als die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten ist sein Programm. Michael Lühmann kritisiert die Lebenslügen vieler Ostdeutscher, die sich als Opfer des Westens sehen und damit ihre Unterstützung der AfD rechtfertigen. Edelbert Richter analysiert die enttäuschte Liebe vieler Westdeutscher zu den angelsächsischen Ländern nach Brexit und Trump. Und Claus Leggewie, Michael Brie, Mario Candeias und Claus Heinrich beleuchten die Lage der linken Parteien nach der Bundestagswahl.

Weitere Themen im November: Europäische Flüchtlingsabwehr in Afrika, die Riots beim Hamburger G20-Gipfel, die Kolonialisierung des Weltraums, das bedingungslose Grundeinkommen im digitalen Kapitalismus, Eskalation in Katalonien, Jamaika-Koalition: Die Ruhe vor dem Sturm u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre „Blätter“-Redaktion

http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

John Nichols: Konservatismus ohne Gewissen. Die Mission des Donald Trump, S. 37–49
Donald Trump wird oft für seine Unberechenbarkeit und vermeintliche Irrationalität kritisiert. Doch damit drohen ihn seine Gegner zu unterschätzen, warnt der Journalist John Nichols: Vielmehr sollten sie den Fokus auf Trumps radikale Agenda lenken. Erst die Auseinandersetzung mit seinem Programm, und nicht mit seinem Wesen, ermöglicht eine effektive Gegenwehr.

Edelbert Richter: Enttäuschte Liebe. Das Ende des Westens, wie wir ihn zu kennen glaubten, S. 50–58
Mit dem Brexit und Donald Trump sehen viele (west-)deutsche Beobachter das Ende der politischen Kultur des Westens gekommen. Jedoch ist die Vorstellung von einem geeinten Westen geschichtsvergessen, so der Theologe Edelbert Richter. Denn das Verhältnis der angelsächsischen Staaten zu Deutschland war schon immer von strategischen Kalkülen geprägt. Statt in enttäuschter Liebe zu erstarren, gilt es, die zwischenstaatlichen Beziehungen realistischer zu bewerten.

Michael Lühmann: Ostdeutsche Lebenslügen, S. 59–64
Bei der Erklärung für die immensen Erfolge der AfD im Osten wird gerne auf die Schuld des Westens verwiesen. Dieser habe die neuen Länder nach der Wende ökonomisch ausgeplündert. Doch diese Erzählung wird der Realität nicht gerecht, so der Politikwissenschaftler Michael Lühmann. Mehr noch: Sie ist eine ostdeutsche Lebenslüge, die die eigene Verantwortung verschleiert. Um den Rechtspopulisten die Stirn zu bieten, ist eine selbstkritische Auseinandersetzung dringend geboten.

Johannes Simon: Im Namen der Demokratie: Flüchtlingsabwehr um jeden Preis, S. 65–74
Seit der großen Fluchtbewegung im Sommer 2015 hat die EU ihre Flüchtlingsabwehr massiv verstärkt, vor allem in Afrika. Aber die Abschottung fordert einen hohen Preis, so der Journalist Johannes Simon. Denn um die Migration einzudämmen, kooperiert die EU mit äußerst zweifelhaften Partnern, darunter libyschen Milizen, die Migranten internieren, foltern und versklaven. Dies wird hierzulande oft verschwiegen – denn die Abschottung ist politisch gewollt, auch und gerade von den Wählern.

Adios Rot-Rot-Grün?! Mit Beiträgen von: Claus Leggewie, Michael Brie und Mario Candeias, Claus Heinrich, S. 75–93
Die Sondierungen zu Jamaika haben begonnen, das linke Projekt Rot-Rot-Grün ist bis auf Weiteres arithmetisch unmöglich. Wie aber geht es weiter mit seinen einzelnen Bestandteilen? Dazu schreiben „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie (Die Grünen in Jamaika: Verantwortungsbewusste Bürgerlichkeit), die beiden Strategen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Michael Brie und Mario Candeias (Linkspartei: Gegen das politische Vakuum) und der Journalist Claus Heinrich (SPD: Der Absturz einer Volkspartei).

Dieter Rucht: Gewalt der Empörten: Die Riots von Hamburg, S. 94–103
In der öffentlichen Debatte war das Urteil über die Ausschreitungen beim G20-Gipfel schnell gefällt: Es habe sich um einen kriminellen Gewaltausbruch gehandelt, getrieben von blinder Zerstörungswut. Doch diese reflexhaften Schuldzuweisungen verstellen den Blick, kritisiert der Soziologe Dieter Rucht. Anstatt die Proteste so zu entpolitisieren, gelte es, auf die sozialen Verhältnisse zu schauen, die solche Riots erst hervorbringen.

Ronald Blaschke: Utopie mit Sprengkraft. Das bedingungslose Grundeinkommen im digitalen Kapitalismus, S. 104–112
Mit der Debatte um die Digitalisierung erhält auch die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens wieder Auftrieb. Aber das eine Konzept des Grundeinkommens gibt es nicht, so der Philosoph Ronald Blaschke. Vielmehr gilt es, genau zwischen neoliberalen und emanzipatorischen Ansätzen zu unterscheiden. Denn während Neoliberale mit dem Grundeinkommen den Sozialabbau weitertreiben wollen, geht es emanzipatorischen Kräften um eine grundlegende Transformation der Gesellschaft.

Torben David: Die Kolonialisierung des Weltalls, S. 113–120
Ob Bergbau auf dem Mond, Weltraumtourismus oder Marsbesiedelung: Seit private Akteure ins All drängen, kommt in die einst staatlich dominierte Raumfahrt Bewegung. Zugleich wächst durch den Aufstieg von Raumfahrtnationen wie China oder Indien die Gefahr militärischer Konflikte. Für diese Entwicklungen ist das bestehende Recht nicht gerüstet, so der Politikstudent Torben David. Um das Prinzip der friedlichen Nutzung des Alls zu bewahren, brauchen wir dringend neue, verbindliche Regeln.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Jamaika oder: Die Ruhe vor dem Sturm, von Albrecht von Lucke, S. 5

Mehr Mut zur Minderheitsregierung, von Rudolf Walther, S. 9

Katalonien: Kalkulierte Eskalation, von Julia Macher, S. 11

Portugal: Mit links aus der Krise, von Steffen Vogel, S. 15

Estland zwischen Ost und West, von Achim Engelberg, S. 19

Hamas und Fatah: Aussöhnung in Gaza?, von Riad Othman, S. 23

Sebastián Piñera: Der chilenische Trump?, von Sophia Boddenberg, S. 27

DEBATTE

Für mehr linke Gemeinsamkeiten, von Simone Peter, S. 31

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Konservatismus ohne Gewissen. Die Mission des Donald Trump, von John Nichols, S. 37

Enttäuschte Liebe. Das Ende des Westens, wie wir ihn zu kennen glaubten, von Edelbert Richter, S. 50

Ostdeutsche Lebenslügen, von Michael Lühmann, S. 59

Im Namen der Demokratie: Flüchtlingsabwehr um jeden Preis, von Johannes Simon, S. 65

Adios Rot-Rot-Grün!?

Die Grünen in Jamaika: Verantwortungsbewusste Bürgerlichkeit, von Claus Leggewie, S. 75

Linkspartei: Gegen das politische Vakuum, von Michael Brie und Mario Candeias, S. 81

SPD: Der Absturz einer Volkspartei, von Claus Heinrich, S. 87

Gewalt der Empörten: Die Riots von Hamburg, von Dieter Rucht, S. 94

Utopie mit Sprengkraft. Das bedingungslose Grundeinkommen im digitalen Kapitalismus, von Ronald Blaschke, S. 104

Die Kolonialisierung des Weltalls, von Torben David, S. 113

BUCH DES MONATS

Der bunte Teppich der Geschichte, von Winfried Dolderer, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 35

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats September 2017, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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