Die einfachste Möglichkeit, sich demokratisch einzubringen, ist wählen zu gehen. So vertraut das klingt, so wenig sind allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahlen eine Selbstverständlichkeit: Unser Wahlrecht ist ein hart erkämpftes Gut, dessen Wert manchmal unterschätzt wird.
Während bei der Bundestagswahl 1972 noch über 90 Prozent der Stimmberechtigten wählen gingen, lag die Wahlbeteiligung 2013 bei 71 Prozent. Auffällig ist die soziale Spaltung: Der Anteil der Nichtwähler ist unter Einkommensschwachen und Bildungsbenachteiligten wesentlich höher als unter sozial und ökonomisch Bessergestellten. Garantieren Wahlen unter diesen Umständen also noch ausreichend Legitimität?
Inhalt
Johannes Piepenbrink
Editorial
Karl-Rudolf Korte
Was entscheidet die Wahl? Themen und Wahlmotive im Superwahljahr 2017
Hedwig Richter
Warum wählen wir? Zur Etablierung und Attraktivität von Massenwahlen
Sascha Kneip / Wolfgang Merkel
Garantieren Wahlen demokratische Legitimität?
Michael Kaeding
Für eine Wahlpflicht
Viola Neu
Gegen eine Wahlpflicht
Markus Reiners
E-Voting in Estland: Vorbild für Deutschland?