Polen befindet sich im Wandel, politisch wie kulturell. Mit der Wahl der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) in die alleinige Regierungsverantwortung Ende 2015 schlägt sich dieser auch auf höchster staatlicher Ebene nieder und wird von dort als "guter Wandel" (Dobra zmiana) weiter forciert. Ausdruck findet er in einschneidenden Reformen wie der des Justizwesens, die Polen ein EU-Rechtsstaatlichkeitsverfahren eingebracht hat, aber auch in Gesten und symbolischer Politik, etwa zum Umgang mit Geschichte, Erinnerung und historischer Verantwortung. In Deutschland und anderen EU-Ländern werden diese Entwicklungen meist mit Sorge beobachtet.
Inhalt
Johannes Piepenbrink
Editorial
Basil Kerski
Polnische Widersprüche, europäische Widerspiegelungen: Was uns trennt, verbindet uns
Klaus Bachmann
Zur Entwicklung er polnischen Demokratie
Michał Sutowski
„Guter Wandel“ zum „neuen Autoritarismus“ – und wie weiter?
Marta Bucholc
Anachronistische Wahrnehmungen. Zur Rolle der Erinnerung in der polnischen Politik
Krzysztof Mazur
Souveräner Spieler: Polen in Europa
Piotr Buras
Polen und Europa: Neue EU-Skepsis
Kai-Olaf Lang
Den Osten rekonstruieren, den Westen konsolidieren. Polens strategische Rolle im internationalen Umfeld
Wolfgang Templin
Die Zweite Polnische Republik 1918-1939. Fakten, Mythen und Legenden