Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 5

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 5
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2018: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Mai-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 27. April 2018.

Darin diagnostiziert Patrick Cockburn eine faktische Dreiteilung Syriens – und beleuchtet die Rolle der Kurden als einer zentralen Kriegspartei. Charlotte Wiedemann bilanziert fünf Jahre Militärintervention in Mali und erkennt ein Land unter westlicher Vormundschaft. Daniel Leisegang, Maximilian Probst und Ulrich Dolata warnen vor dem wachsenden Einfluss der Internetkonzerne als einer Gefahr für die Demokratie. Oliver Nachtwey betont zum 200. Geburtstag von Karl Marx die Aktualität seiner Analyse – speziell angesichts der sich weltweit vertiefenden sozialen Ungleichheit. Und Kate Raworth entwirft nichts Weniger als ein neues ökonomisches Narrativ für das 21. Jahrhundert.

Weitere Themen im Mai: Die syrische Tragödie und das Scheitern des Westens, Zwei Völker – zwei Staaten: Die israelische Überlebensfrage, Venezuela: Die gescheiterte Utopie, Der Super-Euro-Finanzminister, Emmanuel Macron: Der radikale Präsident, Katalonien: Eskalation ohne Ende, §219a: Der Kulturkampf um Abtreibung u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Patrick Cockburn: Das dreigeteilte Syrien und das Schicksal der Kurden, S. 39-46
Mit den Luftangriffen der USA, Großbritanniens und Frankreichs schien kurzzeitig eine neue Eskalation des Syrienkriegs bevorzustehen. Darüber aber droht das Schicksal der Kurden in Vergessenheit zu geraten. Der Journalist Patrick Cockburn analysiert deren gewandelte Rolle. Einst gefeiert für ihren Kampf gegen den IS, geraten sie nun durch die Invasion des türkischen Militärs zunehmend unter Druck. Mit dessen Eroberung Afrins ist das Land nun dreigeteilt – und der Krieg tritt in eine neue Phase.

Jörn Böhme: Zwei Völker – zwei Staaten: Die israelische Überlebensfrage, S. 47-53
Am 14. Mai begeht der Staat Israel seinen 70. Geburtstag. Doch angesichts der hoch angespannten Lage vor Ort und in seiner Umgebung gibt es wenig Grund zur Freude. Jörn Böhme, wissenschaftlicher Referent für Nahost und Nordafrika in der Bundestagsfraktion der Grünen, sieht die Zwei-Staaten-Lösung von 1948 in immer weitere Ferne rücken. Dennoch gebe es zu dieser bis heute keine Alternative.

Edgardo Lander: Venezuela: Die gescheiterte Utopie, S. 55-63
Seit dem Tod von Hugo Chávez wächst die gesellschaftliche Unzufriedenheit in Venezuela mit jedem Tag. Dennoch erscheint ein politischer Kurswechsel bei der Präsidentschaftswahl am 20. Mai als äußerst unwahrscheinlich. Edgardo Lander, Soziologe und einer der bedeutendsten Linksintellektuellen Venezuelas, analysiert die Ursachen der Krise, die er vor allem in den wirtschaftspolitischen Paradoxien des bolivarischen Projekts ausmacht.

Charlotte Wiedemann: Mali am Abgrund: Fünf Jahre Militärintervention, S. 64-70
Kürzlich beschloss das Bundeskabinett, den mittlerweile schon fünf Jahre andauernden Bundeswehreinsatz in Mali weiter zu verlängern. Doch Frieden und Sicherheit sind in dem Land, das lange Zeit als „Vorzeigedemokratie“ in Westafrika galt, noch immer nicht in Sicht. Die Journalistin Charlotte Wiedemann beleuchtet die Lage vor Ort. Wirkliche Lösungsansätze könnten nur jenseits des Militärischen erwachsen, vor allem mit Hilfe der neu erwachten oppositionellen Kräfte.

Die Facebook-Demokratur: Mit Beiträgen von Daniel Leisegang, Maximilian Probst und Ulrich Dolata, S. 71-86
Facebook erlebt derzeit den größten Skandal seiner Geschichte: Die Datensätze von knapp 90 Millionen Nutzerinnen und Nutzern wurden entwendet und zu politischen Zwecken missbraucht. Das Geschäft der Demokratiehacker analysiert »Blätter«-Redakteur Daniel Leisegang, das epochale Staatsversagen beschreibt der Journalist Maximilian Probst, während der Soziologe Ulrich Dolata nach Wegen sucht, um den wachsenden Einfluss der Internetkonzerne wirksam einzugrenzen.

Gerd Grözinger: Der Super-Euro-Finanzminister. Zur großen Sehnsucht nach dem guten Fürsten, S. 87-96
Immer wieder wird speziell von Emmanuel Macron der Wunsch nach einem Euro-Finanzminister geäußert. Allerdings wäre dessen Ernennung die größte Veränderung innerhalb Europas seit der Einführung des Euro. Der Ökonom Gerd Grözinger diskutiert das dahinterstehende Konzept. Sein Fazit: Statt der Etablierung einer derartigen Scheinautorität bedarf es einer Stärkung der wirtschaftspolitischen Handlungsfähigkeit der Nationalstaaten sowie eines generellen Umdenkens in der Lohnpolitik.

Kate Raworth: Ökologisch und sozial: Eine Ökonomie des guten Lebens, S. 97-108
Trotz der globalen Finanzkrise vor zehn Jahren, der wachsenden sozialen Ungleichheit und der voranschreitenden Klimaerwärmung hat das notwendige Umdenken in der Ökonomie bis heute nicht stattgefunden. Dabei wäre dies, so die Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth, längst überfällig. Ein neues ökonomisches Narrativ dürfe Soziales und Ökologisches nicht länger gegeneinander ausspielen. Vielmehr müssten beide als Kompass für die Menschheit im 21. Jahrhundert dienen.

Oliver Nachtwey: Im Fahrstuhl nach unten: Marx und die Abstiegsgesellschaft, S. 109-120
War Karl Marx, dessen Geburtstag sich am 5. Mai zum 200. Mal jährt, ausschließlich ein Denker seines Jahrhunderts? Entschieden dagegen spricht die stetig, ja fast zyklisch wiederkehrende Konjunktur der Marxschen Analyse. Der Wirtschaftswissenschaftler Oliver Nachtwey beleuchtet die gesellschaftspolitische Relevanz von Marx aus heutiger Sicht. Dabei stellt er fest, dass insbesondere der Klassenbegriff durch die bestehende fundamentale Machtasymmetrie wieder an Wichtigkeit gewonnen hat.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Die syrische Tragödie und das Scheitern des Westens, von Albrecht von Lucke, S. 5

Der Fall Skripal: Schwarze Pädagogik einer Wertegemeinschaft, von Karl D. Bredthauer, S. 9

Wo Trump Recht hat: Freihandel als Ideologie, von Guido Speckmann, S. 13

Emmanuel Macron: Der radikale Präsident, von Steffen Vogel, S. 17

Die große Brexit-Illusion, von Michael R. Krätke, S. 21

Katalonien: Eskalation ohne Ende, von Julia Macher, S. 25

West-Balkan im Wartesaal, von Norbert Mappes-Niediek, S. 29

Debatte

§219a: Der Kulturkampf um Abtreibung, von Kirsten Achtelik und Eike Sanders, S. 33

Aufgespiesst

Porsche-Peanuts, von Jan Kursko, S. 54

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Das dreigeteilte Syrien und das Schicksal der Kurden, von Patrick Cockburn, S. 39

Zwei Völker – zwei Staaten: Die israelische Überlebensfrage, von Jörn Böhme, S. 47

Venezuela: Die gescheiterte Utopie, von Edgardo Lander, S. 55

Mali am Abgrund: Fünf Jahre Militärintervention, von Charlotte Wiedemann, S. 64

Die Facebook-Demokratur

Die Demokratiehacker, von Daniel Leisegang, S. 71

Epochales Staatsversagen, von Maximilian Probst, S. 76

Big Four: Die digitale Allmacht?, von Ulrich Dolata, S. 81

Der Super-Euro-Finanzminister. Zur großen Sehnsucht nach dem guten Fürsten, von Gerd Grözinger, S. 87

Ökologisch und sozial: Eine Ökonomie des guten Lebens, von Kate Raworth, S. 97

Im Fahrstuhl nach unten: Marx und die Abstiegsgesellschaft, von Oliver Nachtwey, S. 109

BUCH DES MONATS

Das Zeitalter der Niederlagen, von Achim Engelberg, S. 119

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 37

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats März 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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