Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 7

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 7
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2018: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Juli-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. Juni 2018.

Darin fragt Tobias Debiel, wie Europa auf den Rückzug der USA aus dem transatlantischen Bündnis reagieren sollte. Laurie Penny beschreibt den Hass auf Frauen in der digitalen Welt und diskutiert Gegenstrategien. Katika Kühnreich zeigt, wie China mit Hilfe von Social Credit Systems zu einer allumfassenden sozialen Kontrolle gelangen will. Stephan Schulmeister plädiert für eine Rettung des Euro – und ein Ende der neoliberalen Geldpolitik. Und Manfred Quiring schildert die anti-westliche Propaganda in Putins Russland.

Weitere Themen im Juli: Bayern gegen Europa: Union in der Zerreißprobe, Ausgeschlossen und abgewertet: Muslime und Ostdeutsche, Spanien: Die Stunde der Sozialisten, Kolumbien: Frieden durch Gewalt?, Tschad: Die schleichende Islamisierung? Die Revolutionierung der Gentechnik, Tourismus in Zeiten des Klimawandels, u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Tobias Debiel: Scherben einer Freundschaft. Wie sich die EU in Trump-Zeiten aufstellen muss, S. 41–49

Die USA haben sich als globale Ordnungsmacht diskreditiert. Ihre Angriffe gegen internationale Verträge und Organisationen läuten eine neue Ära ein, in der Europa dringend gefordert ist, die liberale Weltordnung zu bewahren, so der Politikwissenschaftler Tobias Debiel. Er plädiert für mehr europäische Entschlossenheit zu neuen internationalen Allianzen und für mehr Vertrauen in die eigenen liberalen Grundüberzeugungen.

Stephan Schulmeister: Das Richtige im Falschen: Verteidigen wir den Euro!, S. 51–62

Das Beispiel Italien zeigt: Linke und rechte Populisten ziehen zunehmend an einem Strang bei ihrer nationalistischen Ablehnung der EU wie des Euro. Diese Kritik, so der Ökonom Stephan Schulmeister, verwechselt jedoch die Währung mit neoliberaler Geldpolitik. Statt über den Euro und „mehr“ oder „weniger“ Europa zu diskutieren, komme es darauf an, die Dominanz der neoliberalen Weltanschauung zu durchbrechen.

Katika Kühnreich: Soziale Kontrolle 4.0? Chinas Social Credit Systems, S. 63–70

Weitgehend unbeachtet von der internationalen Öffentlichkeit errichtet die Kommunistische Partei Chinas derzeit ein umfassendes System sozialer Kontrolle, so die Politikwissenschaftlerin und Sinologin Katika Kühnreich. Die Social Credit Systems bewerten und sanktionieren die Chinesinnen und Chinesen entsprechend ihres Sozial- und Kaufverhaltens. Im Westen lösen diese Pläne zumeist Befremden aus – dabei ähneln sich die Formen der Ausspähung und Kontrolle hier wie dort.

Manfred Quiring: Der Westen als Feindbild: Wie Russland Politik betreibt, S. 71–76

Die Außenpolitik Donald Trumps sorgt für eine bedrohliche Polarisierung der internationalen Ordnung. Der neue scharfe Wind aus den USA ist aber kein Grund für einen weniger kritischen Blick gegenüber anderen Großmächten, mahnt der Russland-Experte Manfred Quiring. Er analysiert, wie Russland seit Jahren mit dem Feindbild „des Westens“ seine Militarisierung vorantreibt. Bei der Suche nach Verständigung dürfe weder das US-amerikanische noch das russische Freund-Feind-Denken aus dem Blick geraten.

Laurie Penny: »Die soll an Schwänzen ersticken!« Hass und Frauenverachtung im Internet, S. 77–89

Frauenfeindlichkeit und Sexismus gab es bereits im analogen Zeitalter. Heute jedoch werden Frauen im Internet noch massiver beleidigt und bedroht als zuvor. Aber nicht das Netz selbst ist ein Problem, so die feministische Autorin und Aktivistin Laurie Penny. Vielmehr sind es nach wie vor Männer, die dort ihren Frauenhass ausbreiten. Das Netz macht es ihnen nur leichter, ihre Verachtung zu artikulieren – es ermöglicht aber auch, dagegen zu halten.

Naika Foroutan und Daniel Kubiak: Ausschluss und Abwertung: Was Muslime und Ostdeutsche verbindet, S. 93–102

Die deutsche Gesellschaft erlebt derzeit hoch aufgeladene identitätspolitische Debatten, bei denen sich Muslime und Ostdeutsche oft gegenüberstehen. Dabei erfahren gerade diese beiden Gruppen ähnliche stereotype Diskriminierung, so die Sozialwissenschaftler Naika Foroutan und Daniel Kubiak. Beide reagieren darauf mit einer Identitätspolitik, die ausgrenzend sein kann. Richtig verstanden, ermögliche sie es aber auch, gemeinsam für Gleichbehandlung und Teilhabe zu streiten.

Bernd Giese: Gene Drives: Die Revolutionierung der Gentechnik, S. 103–112

Gene Drives gelten als die Hoffnungsträger der Gentechnik. Dahinter verbergen sich gentechnische Konstruktionen, mit deren Hilfe Gene bei der Vererbung mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit weitergegeben werden. Doch während die Anwendung dieser Technik bereits intensiv vorbereitet wird, so die Kritik des Risikoforschers Bernd Giese, fehlt bisher jegliche öffentliche Debatte. Diese aber sei dringend nötig, denn derartige Eingriffe in die Natur drohen ganze Ökosysteme zu zerstören.

Steffen Vogel: Welterfahrung und Weltzerstörung. Tourismus in Zeiten des Klimawandels, S. 113–120

Spätestens mit dem globalen Flugverkehr ist das Reisen demokratisiert worden. Diese massive Ausweitung des Massentourismus verschärft jedoch die Klimakrise – vor allem zu Lasten jener Bewohner des globalen Südens, die selbst nicht reisen können. Daher, so „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel, muss sich das Reisen radikal ändern. Er plädiert für ein „Slow Travelling“, das der Beschleunigung von Lebens- und Arbeitswelt einen anderen Umgang mit Raum und Zeit entgegensetzt.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Bayern gegen Europa: Union in der Zerreißprobe von Albrecht von Lucke, S. 5

Linkspartei nach Leipzig: Auf zum letzten Gefecht? von Martin Reeh, S. 9

UKW: Der drohende Blackout von Annett Mängel, S. 13

Italien zuerst, Europa zuletzt von Andrea Affaticati, S. 17

Spanien: Die Stunde der Sozialisten von Julia Macher, S. 21

Kolumbien: Frieden durch Gewalt? von Kristina Dietz und Jonas Wolff, S. 25

Tschad: Die schleichende Islamisierung? von Helga Dickow, S. 29

Debatte

Mord unter staatlicher Aufsicht: Von Solingen zum NSU von Rolf Gössner, S. 33

Kolumne

Costa Rica macht es richtig von Joseph E. Stiglitz, S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Scherben einer Freundschaft. Wie sich die EU in Trump-Zeiten aufstellen muss von Tobias Debiel, S. 41

Das Richtige im Falschen: Verteidigen wir den Euro! von Stephan Schulmeister, S. 51

Soziale Kontrolle 4.0? Chinas Social Credit Systems von Katika Kühnreich, S. 63

Der Westen als Feindbild: Wie Russland Politik betreibt von Manfred Quiring, S. 71

»Die soll an Schwänzen ersticken« Hass und Frauenverachtung im Internet von Laurie Penny, S. 77

Ausschluss und Abwertung: Was Muslime und Ostdeutsche verbindet von Naika Foroutan und Daniel Kubiak, S. 93

Gene Drives: Die Revolutionierung der Gentechnik von Bernd Giese, S. 103

Welterfahrung und Weltzerstörung. Tourismus in Zeiten des Klimawandels von Steffen Vogel, S. 113

Medienkritik

»Bild« gegen Merkel von Jan Kursko, S. 91

BUCH DES MONATS

Bluthandwerk vom Schreibtisch von Rudolf Walther, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 39

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats Mai 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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