Das Heft geht »Mapping« als Ausdruck spezifischer Raum-, Gesellschafts- und Wissensordnungen in unterschiedlichen historischen Kontexten und aus der Perspektive verschiedener Disziplinen nach. Sich im Denken orientieren heißt nach Immanuel Kant immer auch, sich im Raum zu orientieren. Karten sind Orientierungsmittel, mit denen wir die Welt wahrnehmen, sie uns zurechtlegen und damit gleichzeitig ordnen und schaffen. Mit dem Begriff »Mapping« kommen die Herstellung und Verwendung von Karten, aber auch andere Medien und Techniken der Orientierung und Raumproduktion in den Blick. Der Debattenteil des Heftes ist dem Gewicht der Bücher in den Geistes- und Kulturwissenschaften gewidmet.
THEMA
Mapping. Begriff und Verfahren Brigitta Schmidt-Lauber und Ingo Zechner
›Kartographischer Impuls‹ und ›operative Bildlichkeit‹. Eine Reflexion über Karten und die Bedeutung räumlicher Orientierung beim Erkennen Sybille Krämer
»It contained harbours that pleased me like sonnets«. Kleine Poetik der diegetischen Karte Federico Italiano
Volkskultur im Planquadrat. Eine wissensgeschichtliche Skizze zur Kartierung als sozialer Praxis Jens Wietschorke
Weltbilder. Rassismus, Kolonialismus und Geopolitik in den kognitiven Karten des Weltreisenden Colin Ross Kristin Kopp
ADAPTER
»Ich wollte nie die Karte ganz auflösen«. Verena Krieger im Gespräch mit Stephan Huber
Visuelles Denken. Neue antihegemoniale Kartographien Christian Holtorf
DEBATTE
Das Gewicht der Bücher Michael Hagner
Repliken Klara Löffler / Sylvia Mattl-Wurm und Alfred Pfoser / Jan Söffner / Claus Pias