In den Parlamenten auf Bundes- und Landesebene sind so viele Parteien vertreten wie seit den Anfangsjahren der Bundesrepublik nicht mehr, darunter erstmals auch wieder eine rechts der Union. Diese Entwicklungen stellen die bisherige Funktionsweise der deutschen Parteiendemokratie infrage, in der die abwechselnd oder zusammen regierenden Volksparteien divergierende Interessen unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen in einen gemeinwohlorientierten Konsens integrierten und hohe Stabilität garantierten.
Können die erforderlich werdenden neuen, komplexeren Bündniskonstellationen dauerhaft handlungsfähige Regierungen hervorbringen? Oder müssen sich die Bürgerinnen und Bürger vermehrt auf Regierungskrisen, häufige Neuwahlen und Minderheitenregierungen einstellen?
Inhalt
Anne-Sophie Friedel
Editorial
Karl-Rudolf Korte
Parteienwettbewerb als Freiheitsgarant in der Krise?
Horst Möller
Weimarer Verhältnisse? Zum Anteil der Parteien am Ende der Weimarer Republik
Lothar Probst
Geschichte der Parteienlandschaft der Bundesrepublik
Frank Decker
Jenseits von links und rechts. Lassen sich Parteien noch klassifizieren?
Jasmin Siri
Von der Partei zur Bewegung? Stand und Perspektiven einer politischen Vergesellschaftungsform
Ekkehard Felder
Verfestigte Sprache. Parteien-Sprech zwischen Jargon der Anmaßung und angemessenem Sprachgebrauch