Der Lebensstil in den von Massenkonsum geprägten Gesellschaften geht einher mit der Produktion unfassbarer Mengen an Müll. Je nach Quelle und Abfalldefinition unterscheiden sich die Mengenangaben zwar erheblich, aber der grundsätzliche Befund bleibt immer derselbe: Wir erzeugen zu viel Müll; weitere Bemühungen zur Abfallvermeidung sind unumgänglich.
Müll ist jedoch keine statische Kategorie: Was die einen wegwerfen, ist für die anderen oft etwas wert. Dies gilt auch für die globalisierten Abfallströme: Unter anderem getrieben durch den seit den 1990er Jahren etablierten Recycling-Ansatz ist Müll zu einem weltweit gehandelten Wirtschaftsgut geworden.
Inhalt
Johannes Piepenbrink
Editorial
Christof Mauch
Deponierte Schätze. Archäologien des Mülls als Spiegel der Gesellschaft
Henning Wilts
Was passiert mit unserem Müll? Nationaler Müllkreislauf und internationale Müllökonomie
Wolfgang Klett/Hagen Weishaupt
Müllgovernance in Deutschland und Europa
Stefan Gäth/Frances Eck
Zur falschen Zeit am falschen Ort. Müll als Ressource
Laura Moisi
Müll als Strukturfaktor gesellschaftlicher Ungleichheitsbeziehungen
Roman Köster
Recycelte Sprachbilder. Kleine Geschichte deutscher Abfalldiskurse bis 1990
Olga Witt
Zero Waste. (K)ein Ding der Unmöglichkeit?