In der Theorie schätzen viele Lesen als etwas besonders Wertvolles und Wichtiges, in der Praxis ist die Zahl der Buchkäufe rückgängig. Das wird von einigen als Zeichen eines Kulturverlustes interpretiert – darüber gerät aber in den Hintergrund, dass "Lesen" nicht nur "Bücher lesen" bedeutet. Vielmehr ist Lesen die vielleicht wichtigste Kulturtechnik zur Alltagsbewältigung geworden. Durch die Digitalisierung wird immer mehr auf dem Bildschirm statt auf Papier gelesen, was Einfluss auf das Textverständnis, aber auch auf Texte und Inhalte haben kann.
Inhalt
Christina Lotter
Editorial
Jörg Magenau
"Bestseller sind wie Fieberthermometer". Ein Gespräch
Ute Schneider
Facettenreich und unverzichtbar. Die multiplen Leistungen und Funktionen der Kulturtechnik Lesen
Erich Schön
Historische Ambivalenzen des Lesens
Simone C. Ehmig
Lesekompetenz und Lesebegriff
Uwe Britten
Die Ökonomisierung des Ästhetischen. Konsum, Rendite und Wachstum in der Lesekultur (Essay)
Heinrich Riethmüller
Lesekultur im Wandel (Essay)
Paul van den Broek et al.
Der Kontakt zu unserer Kultur steht auf dem Spiel. Ein Gespräch
Schlecky Silberstein
Lesen und gelesen werden. Wie Social Media die öffentliche Debatte steuert (Essay)