Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 8

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 64 (2019), 8
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2019: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 Seiten
Preis
Jahresabo 75,60 Euro, ermäßigt 58,20 Euro, Auslangszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 9 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Schweers, Julia

Liebe Leserinnen und Leser,

die August-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 26. Juli 2019.
In der druckfrischen August-Ausgabe beschreibt Keeanga Yamahtta Taylor den Kampf von »Black Lives Matter« in den USA – gegen den grassierenden Rassismus und Donald Trump. Die Politikwissenschaftlerin Gudrun Hentges prangert mit Hannah Arendt Europas Abschottungspolitik an. Die Journalisten Thomas Moser und Martín Steinhagen warnen vor einem rechten »Terror ohne Führer«. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Mariana Mazzucato konzipiert eine Ökonomie der Hoffnung, die aufs Gemeinwohl ausgereichtet ist. Und der Publizist Wolfgang Meyer-Hentrich beschreibt die verheerenden Folgen des Kreuzfahrttourismus' – für Mensch und Natur.

Weitere Themen im August: Die Existenzkrise der SPD, Die AfD als Führerpartei, Die Ostdeutschen und die Demokratie, Facebook: Mit Libra mal kurz die Welt retten?, Plastik global: Die große Recyclinglüge, Argentinien gegen das Schweigen, Ebola: Die ignorierte Epidemie und vieles mehr. u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Blätter“-Redaktion

http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Keeanga-Yamahtta Taylor: »Wir müssen uns selbst retten«. Black Lives Matter und der Widerstand gegen Trump, S. 41–52
Donald Trump fällt immer wieder durch rassistische Äußerungen auf. Ebendieser Rassismus bildet jedoch ein konstitutives Element der US-amerikanischen Gesellschaft, so die Sozialwissenschaftlerin Keeanga-Yamahtta Taylor. Dem widersetzt sich die Bewegung Black Lives Matter: Sie nahm vor genau fünf Jahren in Ferguson ihren Anfang und hat nun die Aufgabe, die verschiedenen Proteste gegen Trump zu vereinen.

Gudrun Hentges: »Das Recht Rechte zu haben«. Die Festung Europa und die Aktualität Hannah Arendts, S. 53–59
Die Festnahme der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete verdeutlichte einmal mehr den Missstand der europäischen Flüchtlingspolitik. Systematisch baut die EU das Recht auf Asyl ab, kritisiert die Politikwissenschaftlerin Gudrun Hentges. Dagegen erneuert sie Hannah Arendts Forderung: das Recht, Rechte zu haben. Auf diese Forderung muss sich Europa zurückbesinnen, um seinen menschenrechtlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

Martín Steinhagen: Lübcke-Mord: Terror aus dem »führerlosen Widerstand«? und Thomas Moser: Rechter Terror oder: Die doppelte Vertuschung, S. 61–71
Nach dem Mord an Walter Lübcke sprechen viele von einer „neuen Qualität“ rechter Gewalt. Das aber zeugt davon, wie sehr die Gefahr von rechts jahrelang unterschätzt wurde. Tatsächlich existieren schon lange militante Strukturen, wie der Journalist Martín Steinhagen am Beispiel von „Combat 18“ zeigt. Und auch der NSU-Komplex ist alles andere als restlos aufgeklärt, so der Autor Thomas Moser. Rechte Terroristen können sich daher nach wie vor auf funktionierende Netzwerke verlassen.

Wolfgang Engler: Verheißung und Enttäuschung. Die Ostdeutschen und die Demokratie, S. 73–80
Angesichts des allgemeinen Rechtsrucks wird gerade den Ostdeutschen gerne ihre angebliche Demokratieunfähigkeit nach 40 Jahren Diktaturerfahrung attestiert. Doch dieser Verweis ist unzureichend, bemängelt der Soziologe Wolfgang Engler. Vielmehr gelte es, die zurückliegenden dreißig Jahre, in denen die jungen Ostdeutschen sozialisiert wurden, mitsamt ihren politischen Fehlentscheidungen aufzuarbeiten.

Felix Butzlaff und Robert Pausch: Partei ohne Erzählung: Die Existenzkrise der SPD, S. 81–87
Der SPD gelang es einst meisterhaft, verschiedene Milieus durch große Erzählungen zu vereinen, etwa die von der Demokratisierung von Politik und Wirtschaft. Doch die Erzählungen, und damit auch eine konkrete Utopie, sind ihr abhandengekommen, konstatieren die Politikwissenschaftler Felix Butzlaff und Robert Pausch. Deswegen bleibt die SPD in einer für sie existenzbedrohenden Krise vor allem eines: sprachlos.

Mariana Mazzucato: Wertschöpfung statt Wertabschöpfung: Für eine Ökonomie der Hoffnung, S. 89–99
Der Preis bestimmt den Wert eines Produkts, heißt es heute allenthalben in Wirtschaft und Politik. Tatsächlich aber ist das ein zutiefst neoliberales Dogma, so die Wirtschaftswissenschaftlerin Maria Mazzucato. Mit seiner Hilfe falle es der Privatwirtschaft leicht, Wertabschöpfung als Wertschöpfung zu deklarieren. Dagegen stellt die Ökonomin neue volkswirtschaftliche Konzepte, die aufs Gemeinwohl orientiert sind.

Daniel Rafecas: Gegen den Pakt des Schweigens: Die Aufarbeitung des argentinischen Staatsterrors, S. 101–106
Noch lange Zeit nach dem Ende der Militärdiktatur 1983 herrschte in Argentinien ein Pakt des Schweigens, der eine juristische Aufarbeitung der massiven Verbrechen verhinderte. Das jedoch hat sich inzwischen gewandelt, so Daniel Rafecas, Bundesrichter am Obersten Gerichtshof Argentiniens. Er zeichnet nach, wie die Täter doch noch belangt werden konnten – und so die Ohnmacht der Gesellschaft überwunden wurde.

Wolfgang Meyer-Hentrich: Kreuzfahrt in die Klimakatastrophe. Wie Megaliner Natur und Mensch bedrohen, S. 110–120
Kreuzfahrten sind so beliebt wie nie. Aber die ökologischen und sozialen Konsequenzen des Massentourismus auf dem Meer sind verheerend, analysiert der Autor Wolfgang Meyer-Hentrich. Die Folgen reichen von Todeszonen in den Ozeanen bis zu dramatisch überfüllten Altstädten. Es ist daher höchste Zeit, dass Verbraucher und Regierungen Verantwortung übernehmen und die Kreuzfahrtgiganten nachhaltig ihren Kurs ändern.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

»Der Osten steht auf«: Die AfD als Führerpartei von Albrecht von Lucke, S. 5

EU-Wahl 2024: Aus Fehlern lernen von Christine Pütz und Eva van de Rakt, S. 9

Unter BDS-Verdacht: Der neue McCarthyismus von Micha Brumlik, S. 13

Kollege Weinstein: Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz von Godela Linde, S. 17

Facebook: Mit Libra mal kurz die Welt retten? von Daniel Leisegang, S. 21

Plastik global: Die große Recyclinglüge von Annett Mängel, S. 25

Ebola im Kongo: Die ignorierte Epidemie von Julia Schweers, S. 29

DEBATTE

Die Gewerkschaften gegen die Klimakrise von Norbert Reuter, S. 33

KOLUMNE

Der Preis der Abschottung von Kenan Malik, S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

»Wir müssen uns selbst retten« Black Lives Matter und der Widerstand gegen Trump von Keeanga-Yamahtta Taylor, S. 41

»Das Recht, Rechte zu haben« Die Festung Europa und die Aktualität Hannah Arendts von Gudrun Hentges, S. 53

Lübcke-Mord: Terror aus dem »führerlosen Widerstand«? von Martín Steinhagen, S. 61

Rechter Terror oder: Die doppelte Vertuschung von Thomas Moser, S. 66

Verheißung und Enttäuschung. Die Ostdeutschen und die Demokratie von Wolfgang Engler, S.73

Partei ohne Erzählung: Die Existenzkrise der SPD von Felix Butzlaff und Robert Pausch, S. 81

Wertschöpfung statt Wertabschöpfung: Für eine Ökonomie der Hoffnung von Mariana Mazzucato, S. 89

Gegen den Pakt des Schweigens: Die Aufarbeitung des argentinischen Staatsterrors von Daniel Rafecas, S. 101

Kreuzfahrt in die Klimakatastrophe. Wie Megaliner Natur und Mensch bedrohen von Wolfgang Meyer-Hentrich, S. 110

AUFGESPIESST

Der Bremer Weg zum Bürgermeister von Jan Kursko, S. 60

SCHLAGLICHT

Iran: Washington auf Eskalationskurs von Hans Blix, S. 107

BUCH DES MONATS

Deutschland rechts außen von Matthias Quent, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 47

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats Juni 2019, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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