Vor fast 15 Jahren, zum 1. Januar 2005, trat das Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt in Kraft. Mit "Hartz IV" wurden unter anderem Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum neuen Arbeitslosengeld II auf dem Niveau der Sozialhilfe zusammengelegt, die Zumutbarkeitskriterien für eine Arbeitsaufnahme verschärft und die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I auf höchstens 18 Monate verkürzt.
Schon vor der Verabschiedung löste Hartz IV Proteste aus, noch bis heute sind die Reformen umstritten. "Hartz IV" ist zur doppelgesichtigen Chiffre geworden: sowohl für einen in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellosen Sozialabbau als auch für einen Aufbruch aus verkrusteten Strukturen und die erfolgreiche Bekämpfung verfestigter Massenarbeitslosigkeit.
Inhalt
Anne Seibring
Editorial
Christoph Butterwegge/Rainer Hank
Deutschland nach Hartz IV: Zwei Perspektiven
Ulrich Walwei
Hartz IV – Gesetz, Grundsätze, Wirkung, Reformvorschläge
Bodo Aretz; Jan Fries; Christoph M. Schmidt/Marcel Fratzscher
Hartz IV reformieren? Zwei Perspektiven
Daniela Schiek/Carsten G. Ullrich
Generationen der Armut? Zur familialen Transmission wohlfahrtsstaatlicher Abhängigkeit
Jens Wietschorke
Grenzen der Respektabilität. Zur Geschichte einer Unterscheidung
Ursula Bitzegeio
Hartz IV als Problemgeschichte der Gegenwart