Sich frei äußern und die eigene Meinung öffentlich verbreiten zu können, ist für freiheitliche demokratische Gesellschaften unerlässlich: Der ungehinderte Austausch konkurrierender Argumente und Sichtweisen ermöglicht politischen Wettbewerb und ist eine wesentliche Voraussetzung für die demokratische Willensbildung. Entsprechend weitreichend ist der Schutz, den die Meinungsäußerungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz genießt.
Angesichts der on- wie offline zu beobachtenden sprachlichen Enthemmung und vermehrten Hassrede werden die Grenzen der freien Rede gerade vielfach ausgetestet und von Gerichten zum Teil neu definiert. Zugleich wird "politisch korrekter" Sprachgebrauch von einem nennenswerten Bevölkerungsanteil offenbar als Einschränkung der freien Rede empfunden.
Inhalt
Johannes Piepenbrink
Editorial
Kübra Gümüşay
Die Sprachkäfige öffnen. Gedanken zur Bedeutung von "freier Rede" (Essay)
Sandra Kostner/Sabine Hark
Gefährdete Meinungsfreiheit? Zwei Perspektiven
Mathias Hong
Meinungsfreiheit und ihre Grenzen
Anatol Stefanowitsch
Politisch korrekte Sprache und Redefreiheit
Marie-Luisa Frick
Streitkompetenz als demokratische Qualität – oder: Vom Wert des Widerspruchs
Patrick Gensing
Faktum = Meinung?