Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 68 (2020), 2

Titel der Ausgabe 
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 68 (2020), 2
Weiterer Titel 

Erschienen
Stuttgart 2020: Franz Steiner Verlag
Erscheint 
vierteljährlich
Anzahl Seiten
194 S.

 

Kontakt

Institution
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas
Land
Deutschland
c/o
Redaktion: PD Dr. Katharina Kucher; Redaktion der Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Landshuterstr. 4 D-93047 Regensburg
Von
Frötschner, Reinhard

Das zweite Heft des 68. Jahrgangs der JGO ist ein offenes Heft und bietet ein breites Spektrum an Themen. Den Auftakt macht Jukka Korpela (Joensuu) mit einem Aufsatz über den heiligen Trifon, dessen Aktivitäten im hohen Norden nicht nur zu seinen Lebzeiten im 15./16. Jahrhundert für die Expansion Moskaus eine Rolle spielten, sondern auch später in die Rhetorik der russischen Nationalhistoriographie eingingen. Igor Bogomolov (Moskau) analysiert die Darstellung der deutschen Armee in der russländischen Presse der Jahre 1914/15. Er zeigt, dass dieses Bild vor dem Hintergrund von Zensur, Politik und militärischen Handlungen einem stetigen Wandel unterworfen war. Die Anklage von 15 jüdischen Polizisten, die in litauischen Ghettos Dienst verrichteten, untersuchen Alain Blum (Paris), Thomas Chopard (Paris) und Emilia Koustova (Straßburg). Dabei fragen sie, ob die sowjetische Gerichtsbarkeit in den zwischen 1944 und 1952 stattfindenden Prozessen die spezifischen Umstände des jüdischen Lebens im Ghetto berücksichtigte. Im Rahmen des Diskussionsforums „Imperial Subjects and Imperial Biographies“ diskutieren die Autorenduos Martin Aust (Bonn) und Benjamin Schenk (Basel) sowie Malte Rolf und Benedikt Tondera (beide Oldenburg) Forschungsstand und -perspektiven dieser Themen.
Ergänzt werden die Artikel von 33 Rezensionen neuer Forschungsliteratur zur Geschichte Osteuropas. 30 weitere Besprechungen sind parallel zum Heft online in der „jgo.e-reviews“-Ausgabe 10 (2020), 1 auf recensio.net unter https://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/jahrbucher-fur-geschichte-osteuropas/index_html erschienen.
Weitere Informationen zur Zeitschrift als solcher, zum hier vorgestellten Heft und zu allen darin publizierten Texten sind verfügbar unter https://elibrary.steiner-verlag.de/journal/jgo/68/1.

Inhaltsverzeichnis

Abhandlungen

Jukka Korpela: Vom Tributland zum „Reichsgebiet“. Der heilige Trifon Pečengskij und die Moskauer Expansion an die arktische Küste / From Tributary Land to “State Territory”. St. Trifon Pechengskiy and the Expansion of Muscovy to the Arctic Coast – 172

Igor Bogomolov: Das Bild der deutschen Armee in der russländischen Presse (1914–1915) / The image of the German army in the Russian press (1914–1915) – 197

Alain Blum / Thomas Chopard / Emilia Koustova: Survivors, Collaborators and Partisans? Bringing Jewish Ghetto Policemen before Soviet Justice in Lithuania – 222

Diskussionsforum

Imperial Subjects and Imperial Biographies

Martin Aust / Frithjof Benjamin Schenk: Imperial Subjects. Patterns of Identification and Self-Perception in the Continental Empires of Eastern Europe – 256

Malte Rolf / Benedikt Tondera: Imperial Biographies Revisited – 270

Rezensionen

Verena Dohrn: Die Kahans aus Baku. Eine Familienbiographie (rezensiert von Igor’ Narskij) – 282

Christoph Augustynowicz: Kleine Kulturgeschichte Polens. Vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert (rezensiert von Christophe von Werdt) – 284

Stefan Plaggenborg: Pravda. Gerechtigkeit, Herrschaft und sakrale Ordnung in Altrussland (rezensiert von Daniela Mathuber) – 286

Christian Lübke / Matthias Hardt (Hg.): Handbuch zur Geschichte der Kunst in Ostmitteleuropa (rezensiert von Joanna Olchawa) – 287

Igor Fedyukin: The Enterprisers. The Politics of School in Early Modern Russia (rezensiert von Martina Winkler) – 290

Dorothea Biersack: Der hygienische Imperativ. Gesundheitsversorgung und -aufklärung der Muslime des ausgehenden Zarenreichs (1864–1917) (rezensiert von Daria Sambuk) – 292

Dominik Gutmeyr: Borderlands Orientalism or How the Savage Lost his Nobility. The Russian Perception of the Caucasus between 1817 and 1878 (rezensiert von Georg Wurzer) – 294

Vitalij Fastovskij: Terrorismus und das moderne Selbst. Religiöse Semantiken revolutionärer Gewalt im späten Zarenreich (1860–1917) (rezensiert von Jörg Baberowski) – 295

N. A. Voskresenskij: Petr Velikij kak zakonodatel’. Issledovanie zakonodatel’nogo processa v Rossii v ėpochu reform pervoj četverti XVIII veka (rezensiert von Michael Schippan) – 297

Dmitrij A. Bez’ev: Malorossijskij prikaz. Pričiny sozdanija, štaty, osnovnye napravlenija dejatel’nosti (rezensiert von Gleb Kazakov) – 299

Aleksandr I. Kuprijanov: Vybory v russkoj provincii (1775–1861 gg.) (rezensiert von Claus Scharf) – 301

Tim-Lorenz Wurr: Terrorismus und Autokratie. Staatliche Reaktionen auf den Russischen Terrorismus 1870–1890 (rezensiert von Anke Hilbrenner) – 303

Peter Rassek: Für ein freies Polen und ein liberales Preußen. Czartoryskis Deutschlandpolitik am Vorabend der Revolution von 1848. Ein Beitrag zur polnisch-deutschen Beziehungsgeschichte (rezensiert von Hans-Erich Volkmann) – 305

Markus Krah: American Jewry and the Re-Invention of the East European Jewish Past (rezensiert von Klaus-Peter Friedrich) – 308

Mariana Hausleitner / Souzana Hazan / Barbara Hutzelmann (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (rezensiert von Armin Heinen) – 310

Arnošt Štanzel: Wasserträume und Wasserräume im Staatssozialismus. Ein umwelthistorischer Vergleich anhand der tschechoslowakischen und rumänischen Wasserwirtschaft 1948–1989 (rezensiert von Martin Schmid) – 312

Borislav Chernev: Twilight of Empire. The Brest-Litovsk Conference and the Remaking of East-Central Europe, 1917–1918 (rezensiert von Guido Hausmann) – 315

Wlodzimierz Borodziej / Maciej Górny: Der vergessene Weltkrieg. Europas Osten 1912–1923 (rezensiert von Reinhard Nachtigal) – 317

Helmut Altrichter: Stalin. Der Herr des Terrors. Eine Biographie (rezensiert von Björn Michael Felder) – 320

Reinhard Meier: Lew Kopelew. Humanist und Weltbürger (rezensiert von Gerd Koenen) – 322

Mirjam Sprau: Kolyma nach dem GULAG. Entstalinisierung im Magadaner Gebiet 1953–1960 (rezensiert von Kurt Scharr) – 325

Mikhail Karasik: The Soviet Photobook 1920–1941 (rezensiert von Helena Holzberger) – 328

Samantha Lomb: Stalin’s Constitution. Soviet Participatory Politics and the Discussion of the 1936 Draft Constitution (rezensiert von Benno Ennker) – 329

Yuri Slezkine: The House of Government. A Saga of the Russian Revolution (rezensiert von Karl Schlögel) – 332

Jaroslav V. Leont’ev (sost.) / A. K. Sorokin (otv. red.): Partija levych socialistov-revoljucionerov. Dokumenty i materialy. 1917–1925 gg. V 3-ch tomach (rezensiert von Lutz Häfner) – 335

Leonid I. Brežnev: Rabočie i dnevnikovye zapisi. V 3-ch tomach (rezensiert von Stephan Merl) – 338

Andreas Hilger: Sowjetisch-indische Beziehungen 1941–1966. Imperiale Agenda und nationale Identität in der Ära von Dekolonisierung und Kaltem Krieg (rezensiert von Ragna Boden) – 342

Viktor N. Zemskov: Vozvraščenie sovetskich peremeščennych lic v SSSR. 1944–1952 gg. (rezensiert von Andreas Hilger) – 345

Liudmila Novikova: An Anti-Bolshevik Alternative. The White Movement and the Civil War in the Russian North (rezensiert von Jonathan D. Smele) – 347

Dmitrij Chmelnizki, Dmitrij Chmel'nickij: Iwan Scholtowski - Ivan Žoltovskij. Architekt des sowjetischen Palladianismus - Architektor sovetskogo palladianstva (rezensiert von Thomas Flierl) – 349

Melissa Feinberg: Curtain of Lies. The Battle over Truth in Stalinist Eastern Europe (rezensiert von Karl Brown) – 352

Hannes Lachmann: Die „Ungarische Revolution“ und der „Prager Frühling“. Eine Verflechtungsgeschichte zweier Reformbewegungen zwischen 1956 und 1968 (rezensiert von Peter Heumos) – 354

Patryk Babiracki: Soviet Soft Power in Poland. Culture and the Making of Stalin’s New Empire, 1943–1957 (rezensiert von Heidi Hein-Kircher) – 356

Claudia Stahl: Alojzije Stepinac. Die Biographie (rezensiert von Ludwig Steindorff) – 358

Die Rezensionen der „Jahrbücher für Geschichte Osteuropas“ und die vollständigen Ausgaben der jgo.e-reviews sind unter https://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/jahrbucher-fur-geschichte-osteuropas/index_html abrufbar.

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