Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 6

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 6
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2021: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Juni-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 26. Mai 2021.

In ihr ergründet die Journalistin Vidya Krishnan die Ursachen der indischen Corona-Katastrophe. Der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze lotet die Untiefen von Joe Biden Versprechen auf eine amerikanische Klimawende aus. Die Politikwissenschaftlerin Birgit Mahnkopf entlarvt das Ziel der Klimaneutralität als reine Beruhigungspille. Der Sportjournalist Ronny Blaschke erkennt in der Fußball-EM ein Spielfeld für Autokraten und Nationalisten. Und Robert Krieg, Mitglied des WDR-Rundfunkrats, plädiert für eine Rückbesinnung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf seine demokratische Verantwortung.

Weitere Themen im Juni: Merz, Maaßen, Höcke: Der Osten tickt anders, Klimarevolution aus Karlsruhe, Grüne Teilhabe statt Paternalismus, Mietenpolitik: Der pure Markt als Irrweg, Das Virus der Ungleichheit, Umkämpfte Patente: Die globale Impfstoff-Apartheid, Afghanistan oder die Grenzen des Interventionismus, Flucht oder die »Boten des Unglücks«, Missbrauch in sozialen Bewegungen u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Vidya Krishnan: Apokalypse mit Ansage. Corona und das moralische Versagen der indischen Gesellschaft, S. 51–55
In den vergangenen Wochen hat Indien nahezu täglich den traurigen Rekord neuer Covid-19-Fälle gebrochen. Die humanitäre Krise hat vor allem die hindu-nationalistische Regierung von Premierminister Narendra Modi zu verantworten, so die Journalistin Vidya Krishnan. Dass es aber überhaupt so weit kommen konnte, ist auf das kollektive moralische Versagen der indischen Gesellschaft zurückzuführen – insbesondere auf das der oberen Kasten sowie der Ober- und Mittelklasse.

Achim Engelberg: Die »Boten des Unglücks«. Flucht und Migration im planetarischen Zeitalter, S. 57–63
„Flüchtlinge als Boten des Unglücks“ – dieser von Bertolt Brecht geprägte Ausdruck beschreibt den Zustand der Welt heute treffender denn je, ist der Historiker Achim Engelberg überzeugt. Denn Geflüchtete zeigen die planetarischen Konflikte unserer Epoche auf – von pandemischer Armut und globaler Ungleichheit über ausufernde Kriege bis hin zur Klimakatastrophe. Wie aber kann eine Politik aussehen, die diesem millionenfachen Leid und Elend wirksam Abhilfe schafft?

Adam Tooze: Bidenomics: Klimawende mit angezogener Handbremse, S. 65–73
Unter Joe Biden streben die USA eine Vorreiterrolle im Klimaschutz an. Aber selbst mit den angekündigten Milliardeninvestitionen im Inland unternimmt Washington weniger als möglich wäre, so der Ökonom Adam Tooze. Nicht zuletzt die massive politische Polarisierung droht den ökologisch gebotenen Wandel auszubremsen.

Birgit Mahnkopf: Nebelkerze Green New Deal. Die leeren Versprechungen eines »grünen Kapitalismus«, S. 75–84
Spätestens zur Jahrhundertmitte will die EU mit ihrem Green Deal klimaneutral werden. Doch ihr Versprechen gleicht eher einer Beruhigungspille denn einem wirklichen Politikwechsel, warnt die Politikwissenschaftlerin Birgit Mahnkopf. Bei genauerer Betrachtung zeige sich: Die geplanten Maßnahmen zur Dekarbonisierung und Digitalisierung dienten letztlich vor allem der Begrünung jenes Industriekapitalismus, der die ökologische Krise überhaupt erst hervorgebracht hat.

Benjamin Ewert: Grüne Sozialpolitik: Teilhabe statt Paternalismus, S. 85–92
Eine grüne Regierungsbeteiligung, ja sogar eine Kanzlerschaft von Spitzenkandidatin Annalena Baerbock rücken angesichts des aktuellen Höhenflugs der Grünen in greifbare Nähe. Doch wofür steht die Partei jenseits ihrer ökologischen Kernthemen? Der Sozialwissenschaftler Benjamin Ewert analysiert deren sozialpolitische Agenda und kommt zu dem Schluss: Noch sei nicht ausgemacht, ob deren teilhabeorientierte Sozialpolitik die Interessen sozial Schwacher effektiv vertreten könne.

Robert Krieg: Gemeinwohl oder Markt: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk am Scheideweg, S. 93–102
Der marktliberale Geist macht auch vor dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht halt, und allzu oft entscheiden Quoten über die Ausrichtung des Programms. Die Folge: Leicht konsumierbare, gar banale Inhalte, ersetzen zunehmend relevante Debatten und anspruchsvolle Analysen, kritisiert der Soziologe und Mitglied im WDR-Rundfunkrat, Robert Krieg. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk stehe an einem Scheideweg – und sollte dabei seine demokratiepolitische Verantwortung nicht aus den Augen verlieren.

Christian Füller: Noch immer unaufgeklärt: Sexualisierte Gewalt in sozialen Bewegungen, S. 103–112
Seit vor elf Jahren am katholischen Canisius-Kolleg und der reformpädagogischen Odenwaldschule systematische sexualisierte Gewalttaten an Minderjährigen aufgedeckt wurden, fordert die Öffentlichkeit eine Aufarbeitung der Verbrechen. Doch während es in diversen Bistümern der katholischen Kirche mittlerweile detaillierte Einzelstudien gibt, kratzt die Aufklärung auf Seiten des Staates und sozialer Bewegungen nur an der Oberfläche, konstatiert der Journalist Christian Füller und fordert: Die Post-68er-Bewegung muss sich endlich ihrer Vergangenheit stellen.

Ronny Blaschke: Fußball als Herrschaftsinstrument. Die EM als Spielfeld für Autokraten und Nationalisten, S. 113–120
Trotz Coronapandemie beginnt Mitte Juni die 16. Fußball-EM der Männer. Der stets von Korruption und Skandalen geplagte, aber hochpopuläre Sport wird von den Veranstaltern als Symbol für Frieden, Menschenrechte, Pluralität und Völkerverständigung beworben. In scharfem Kontrast zu dieser offiziellen Darstellung legt der Sportjournalist Ronny Blaschke die tiefen Verstrickungen von Fußball und nationalistischer Politik offen.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Merz, Maaßen, Höcke: Der Osten tickt anders von Albrecht von Lucke, S. 5

Klimarevolution aus Karlsruhe von Susanne Götze, S. 9

Das Virus der Ungleichheit von Christoph Butterwegge, S. 13

Mietenpolitik: Der pure Markt als Irrweg von Rouven Reinke, S. 17

Umkämpfte Patente: Die globale Impfstoff-Apartheid von Andreas Zumach, S. 21

Am Ende ihrer Kräfte: Die türkische Bürgergesellschaft von Dilek Zaptçıoğlu, S. 25

Spanien: Die Niederlage des Pablo Iglesias von Julia Macher, S. 29

Nordirland: Der protestantische Staat vor dem Aus von Dietrich Schulze-Marmeling, S. 33

Corona in Chile: Das Ende des Neoliberalismus? Von Simone Reperger, S. 37

SCHLAGLICHT

Boris Palmer oder: Asymmetrische Gesprächsführung von Felix Heidenreich, S. 46

AUFGESPIESST

Pures grünes Pathos von Jan Kursko, S. 64

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Apokalypse mit Ansage. Corona und das moralische Versagen der indischen Gesellschaft von Vidya Krishnan, S. 51

Die »Boten des Unglücks«. Flucht und Migration im planetarischen Zeitalter von Achim Engelberg, S. 57

Bidenomics: Klimawende mit angezogener Handbremse von Adam Tooze, S. 65

Nebelkerze Green New Deal. Die leeren Versprechungen eines »grünen Kapitalismus« von Birgit Mahnkopf, S. 75

Grüne Sozialpolitik: Teilhabe statt Paternalismus von Benjamin Ewert, S. 85

Gemeinwohl oder Markt: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk am Scheideweg von Robert Krieg, S. 93

Noch immer unaufgeklärt: Sexualisierte Gewalt in sozialen Bewegungen von Christian Füller, S. 103

Fußball als Herrschaftsinstrument. Die EM als Spielfeld für Autokraten und Nationalisten von Ronny Blaschke, S. 113

BUCH DES MONATS

Das Recht der Ohnmächtigen von Hasso Suliak, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 49

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats April 2021, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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