Blätter fuer dt. und intern. Politik 49 (2004), 11

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Blätter fuer dt. und intern. Politik 49 (2004), 11
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Erschienen
Erscheint 
monatlich
ISBN
ISSN 0006-4416
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
8,50

 

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Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Annett Mängel

Heute erscheint die November-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“. Sie widmet sich der Wahl in den USA und der Kriegssituation in Afghanistan/Irak sowie den Debatten um Föderalismus, EU-Referendum und Weltsicherheitsrat.

Die Beiträge stammen u.a. von Norman BIRNBAUM, Günter GIESENFELD, Wolfgang ENGLER, Frank NIESS und Thilo BODE.

Norman BIRNBAUM
Vor der Wahl ist nach der Wahl

Der amerikanische Wahlkampf geht seinem Höhepunkt entgegen – und schon heute stellt sich die Frage, was in Sachen US-Demokratie daraus zu lernen ist. Norman BIRNBAUM, renommierter Publizist und Professor für Soziologie, diagnostiziert die Spaltung der amerikanischen Opposition in zwei Lager: eine zaghafte demokratische Partei, die sich trotz des (zu) späten Endspurts von Kerry in selbstmitleidiger Passivität verloren hat, der Millionen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegenüberstehen, die zwar unzufrieden sind, aber nicht darüber nachdenken – geschweige denn Folgen aus der Tatsache ziehen, dass sie unter Bush nicht Herr im eigenen Hause Amerika sind.

Günter GIESENFELD
Im Sumpf
Das Scheitern der USA von Vietnam bis Irak

Drei Jahre nach Beginn des „Krieges gegen den Terror“, macht jenes Wort die Runde, das in Vietnam zum Inbegriff des Scheiterns wurde: „Quagmire“, auf deutsch: Sumpf oder Morast. Zunehmend stellt der Vietnamkrieg als Bezugspunkt für die historische Bewertung der gegenwärtigen Situation sogar die Terroranschläge vom 11. September in den Schatten. Günter GIESENFELD, Professor für Medien an der Universität Marburg, analysiert, wie Tag für Tag der Gegensatz zwischen hegemonialer Rhetorik und kriegerischem Scheitern, zwischen „geopolitischem Delirium“ und militärischem Sumpf, weiter aufreißt.

Wolfgang ENGLER
Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts

Die Arbeitsgesellschaft durchläuft eine neuerliche, dramatische Umbruchphase. Was wir zur Zeit erleben, ist die Krise der „bürgerlichen“ Lohnarbeit. Errungenschaften des einstigen Übergangs vom Proletariat zur Lohnarbeiterschaft stehen auf dem Spiel. Der Soziologe Wolfgang ENGLER analysiert die Lage des Kapitalismus am Ende der Lohnarbeitsgesellschaft und entwirft mögliche Perspektiven.

Thilo BODE
Die Krise der Umweltbewegung

Die Umweltpolitik steckt in einer tiefen Krise. Heute existiert keine umweltpolitische Herausforderung, für die es keine technische Lösung gibt – doch überall scheitern diese an der politischen Realität. Für Thilo BODE, Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch und langjähriger Greenpeace-Chef, ist dies auch Ausdruck der Krise der Umweltbewegung. Sie sollte sich an der globalisierungskritischen Bewegung und ihren Erfolgen orientieren. Konkret bedeutet das: Sie muss die Machtfrage stellen.

Frank NIESS
Kooperations- vs. Konkurrenz-Föderalismus
Vom „antifaschistischen Allheilmittel“ zum „antidemokratischen Reformhemmnis“

Über Parteigrenzen hinweg ist man sich einig, dass der Föderalismus in Deutschland re-formbedürftig ist. Zur Debatte steht das Prinzip des scheinbar lähmenden „kooperativen Föderalismus“, der durch einen modernen „Wettbewerbsföderalismus“ ersetzt werden soll. Frank NIESS, Historiker und Publizist, richtet vor dem Hintergrund dieser Debatte den Blick auch auf die historischen Wurzeln des föderalen Systems.

Oliver EBERL
Die Normalität des Referendums
Europäische Verfassung und deutscher Sonderweg

Die Debatte um das Referendum über die EU-Verfassung ist zum bloßen Spielball der Politik geworden. Oliver EBERL, Doktorand am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt a. M., erkennt in dieser bewusst „verpassten“ Gelegenheit, die engagierte innergesellschaftliche Debatte zu eröffnen und eine direkt-demokratische Abstimmung emphatisch zu etablieren, den deutschen Sonderweg in Folge unzureichender Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit.

Helmut VOLGER
Machtpoker um den Weltsicherheitsrat

Während die Regierung Schröder-Fischer einen Platz als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat fordert, wird ihr von der Opposition „linker Nationalismus“ vorgeworfen. Dabei fallen in der Debatte die eigentlich zentralen Fragen völlig unter den Tisch: Wie müsste ein deutsches Gesamtkonzept zu den Vereinten Nationen aussehen? Und wie verhält es sich mit den Chancen für eine grundsätzliche Reform der UNO?

Bernhelm BOOSS-BAVNBECK
Mathematik und Krieg

Die Mathematik ist schon lange ein integraler und sogar notwendiger Teil der modernen Kriegführung. Bernhelm Booß-Bavnbek, Mathematiker an der Universität Roskilde in Dänemark, zeigt die Facetten der „Mathematisierung des Krieges“ auf. Für ihn breitet sich ein ideologischer Schleier von mathematischer Rationalität und Sauberkeit wie klinischer Dosierbarkeit über den modernen Krieg aus. Über die militärischen Aspekte hinaus lässt sich dieses Argument zu einer Kritik der modernen technisch-rationalen Gesellschaft in ihrer Gesamtheit verallgemeinern.

In den Dokumenten lesen Sie u.a. erstmalig in deutscher Übersetzung den Aufruf zum internationalen Einstein-Jahr 2005.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis:

Chronik des Monats September 2004 S. 1284

Kommentare und Berichte

Hartz IV oder
Der gläserne Mensch von Werner Rügemer S. 1287

Entpolitisierung des Rechtsextremismus von Gideon Botsch S. 1290

Die ganz alltägliche Gewalt von Stefanie Ehmsen S. 1294

Krisenriese KarstadtQuelle von Heinz-J.Bontrup S. 1297

Preußen gegen Polen von Adam Zurawel S. 1300

Rumänien 2007 von Olaf Leiße S. 1303

Der unbekannte Kommissar von Klaus Brummer S. 1306

Globalisierung als Chance von Sebastian Brandl und Bernhard Stelzl S. 1309

Analysen und Alternativen

Vor der Wahl ist nach der Wahl von Norman Birnbaum S. 1313

Im Sumpf
Das Scheitern der USA von Vietnam bis Irak von Günter Giesenfeld S. 1323

Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts
Vom Kapitalismus am Ende der Lohnarbeitsgesellschaft von Wolfgang Engler S. 1335

Die Krise der Umweltbewegung von Thilo Bode S. 1346

Kooperations- vs. Konkurrenz-Föderalismus

Vom „antifaschistischen Allheilmittel“ zum „antidemokratischen Reformhemmnis“ von Frank Niess S. 1353

Die Normalität des Referendums

Europäische Verfassung und deutscher Sonderweg von Oliver Eberl S. 1364

Machtpoker um den Weltsicherheitsrat von Helmut Volger S. 1375

Mathematik und Krieg von Bernhelm Booß-Bavnbek S. 1382

Wirtschaftsinformation
Industrieforschung und Staat von Ulrich Dolata S. 1392

Umweltinformation
Umweltgutachten 2004 von Hans Diefenbacher S. 1395

Dokumente zum Zeitgeschehen

„Kunst ist kein Mahnmal“
Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Eröffnung der Friedrich Christian Flick Collection am 21. September 2004 in Berlin (Wortlaut) S. 1398

Zu den Rechtsfolgen fehlerhafter Rechnungslegung einer Partei
Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur CDU-Spendenaffäre

Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts vom 16. September 2004 (Auszug) S. 1400

Abweichende Meinung der Richter Di Fabio und Mellinghoff (Wortlaut) S. 1403

Aufruf zum Internationalen Einsteinjahr 2005
(Wortlaut) S. 1406

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Blätter-Redaktion

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