Blätter für deutsche und internationale Politik 50 (2005), 12

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Blätter für deutsche und internationale Politik 50 (2005), 12
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Jahresabo 66,60 Euro, ermäßigt 50,40 Euro, Einzelheft 8,50 (zzgl. Versand)

 

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Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Annett Mängel

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Blätter-Leserinnen und Blätter-Leser,

Am 1. Dezember erscheint die neue Ausgabe der "Blätter" mit der Aufsehen erregenden Rede von Franziska AUGSTEIN zu Pressekonzentration und Selbstgleichschaltung im Zeitungswesen

Weitere Themen: Schwarz-rotes Biedermeier; Demographie und Demagogie; Diskussion: Wie weiter mit Europa?

Mit Beiträgen von Dieter GRIMM, Franziska AUGSTEIN, Hans JOAS, William PFAFF, Mária HUBER, Christoph BUTTERWEGGE, Dieter OBERNDÖRFER, Ulrich K. PREUSS, Gerd MIELKE u.a.

Bestellungen richten Sie gern an: abo@blaetter.de, über www.blaetter.de oder per Telefon 030-30883644.

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Franziska AUGSTEIN
Einfalt oder Vielfalt
Von Pressekonzentration und Selbstgleichschaltung

Dass ausländische Finanzkonglomerate sich für die deutsche Presse interessieren, ist neu. Die Übernahme des Berliner Verlages ist deshalb ein erster Schritt in Richtung einer Pres-sekonzentration, wie wir sie in der Bundesrepublik noch nicht kennen. Gleichzeitig werden mehr und mehr Zeitschriften auf neoliberale Stromlinienförmig getrimmt. Mit ihrer Rede vor der Berliner Zeitungskonferenz, die große Unruhe nicht nur bei den Eigentümern des „Spiegel“ auslöste, analysiert Franziska AUGSTEIN, Redakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, die gefährlichen Tendenzen zur äußeren und inneren Gleichschaltung im Zeitungswesen.

Dieter OBERNDÖRFER
Demographie und Demagogie
Wissenschaft und Interesse bei Herwig Birg und Charlotte Höhn

Spätestens seit Frank Schirrmachers alarmistischem Bestseller „Das Methusalem-Komplott“ wird die demographische Entwicklung auch in der Bundesrepublik breit diskutiert. Dabei ist insbesondere der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg zum „medialen Superstar“ avanciert. Dieter OBERNDÖRFER, Politikprofessor an der Universität Freiburg und Vorsitzender des Arnold-Bergstraesser-Instituts, dekonstruiert das hinter Birgs und Charlotte Höhns Theorien stehende reaktionäre Weltbild, das auf der Ideologie einer homogenen, ethnisch definierten nationalen Identität der Deutschen beruht.

Wie weiter mit Europa?

Eine Diskussion mit Dieter GRIMM, Ulrich HALTERN, Hans JOAS, Ingolf PERNICE, Ulrich K. PREUSS und Gerhard SABATHIL, moderiert von Gunnar Folke SCHUPPERT

Die Verfassung gescheitert, die Identität umstritten, die Zukunft fraglich – die Europäische Union steckt tiefer in der Krise denn je. Ist die politische Union tatsächlich auf den St. Nimmerleinstag verschoben; verkommt die Union zu einer Wirtschaftsgemeinschaft der Schnäppchenjäger und Billigflieger? In einem großen Streitgespräch diskutieren renommierte Verfassungsjuristen und Sozialwissenschaftler über Chancen und Perspektiven der Europäischen Union.

Mária HUBER
Demokratieexport nach Osteuropa:
US-Strategien in der Ukraine

Ein Jahr nach dem Machtwechsel in der Ukraine haben die Sieger viel von ihrem Glanz eingebüßt. Regelrecht mythisch verklärt wird demgegenüber noch immer die „Orange Revolution“ selbst. Mária HUBER, Politikprofessorin und Osteuropaexpertin, weist jedoch nach, dass die „Revolution“ von langer Hand geplant war und dabei exakt jenem Leitfaden folgte, den der Ideologe des Kampfes der Kulturen, Samuel P. Huntington, 1991 für den Umsturz autoritärer Regime entworfen hatte.

Frank BRASSEL und Armin PAASCH
Die Globalisierung des Hungers und das Menschenrecht auf Nahrung

Mindestens 850 Millionen Menschen leiden derzeit chronisch an Hunger, seit 1995 ist die Zahl der Hungernden damit um fast 30 Millionen Menschen angewachsen – obwohl auf dem Welternährungsgipfel 1996 das Ziel gesetzt wurde, bis zum Jahr 2015 die Zahl der Hungernden zu halbieren. Die Sozialwissenschaftler Frank BRASSEL und Armin PAASCH weisen nach, dass Hunger keineswegs ein afrikanisches Sonderphänomen ist, sondern sich immer mehr eine neue „Normalität des Hungers“ etabliert – weltweit.

Albert SCHARENBERG
Weiße Herrschaft, schwarzer Kampf
Erfolg und Scheitern der US-Bürgerrechtsbewegung

Am 1. Dezember begeht Amerika den 50. Jahrestag des Aufbruchs der modernen Bürger-rechtsbewegung. Doch während die Regierung mit der Aufnahme der jüngst verstorbenen Rosa Parks ins Pantheon der US-Geschichte suggeriert, dass die Rassentrennung in der amerikanischen Gesellschaft endgültig der Vergangenheit angehört, geht die Ausgrenzung auf anderer Ebene weiter. Albert SCHARENBERG, Lehrbeauftragter am John F. Kennedy Institut der Freien Universität Berlin und „Blätter“-Redakteur, zeigt auf, dass die informelle Rassentrennung heute nicht minder effektiv ist als die gesetzliche vor einem halben Jahr-hundert. Sein Fazit: Der afroamerikanische „Marsch durch die Institutionen“ ist gescheitert.

Außerdem in diesem Heft:

Karl D. BREDTHAUER erkennt in der Großen Koalition schwarz-rotes Biedermeier Christoph BUTTERWEGGE sieht den „Sozialstaat im Zangengriff“ Gerd MIELKE kritisiert die Haltung der SPD als „Politik der Standortsanierung“ Heinrich SENFFT untersucht die „Große Koalition aus englischer Sicht“ Bernard SCHMID richtet den Blick auf Frankreichs „Revolte der Vorstädte“ Doreen MÜLLER kritisiert am Beispiel von Ceuta und Melilla das „EU-Entrechtungsmanagement“ Götz NORDBRUCH fragt nach den Ergeb-nissen von zehn Jahren „Euro-Mediterraner Partnerschaft“ Michael FREIN prognosti-ziert für den kommenden Gipfel in Hongkong „Katzenjammer bei der WTO“ Jörg HUFFSCHMID analysiert Hedgefonds und diagnostiziert die „dritte Fusionswelle“ *

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Chronik des Monats Oktober 2005 S. 1412

KOMMENTARE UND BERICHTE

Biedermeier schwarz-rot von Karl D. Bredthauer S. 1415

Sozialstaat im Zangengriff von Christoph Butterwegge S. 1419

SPD: Politik als Standortsanierung von Gerd Mielke S. 1423

Große Koalition aus englischer Sicht von Heinrich Senfft S.1427

Revolte der Vorstädte von Bernard Schmid S. 1430

Ceuta und Melilla: EU-Entrechtungsmanagement von Doreen Müller S.1434

Mediterrane Partnerschaft? Von Götz Nordbruch S. 1436

Katzenjammer bei der WTO von Michael Frein S. 1440

KOLUMNE

Cheneys Clique von William Pfaff S. 1445

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Wie weiter mit Europa?
Eine Diskussion mit Dieter Grimm, Ulrich Haltern, Hans Joas,
Ingolf Pernice, Ulrich K. Preuß, Gerhard Sabathil und
Gunnar Folke Schuppert S. 1447

Demokratieexport nach Osteuropa:
US-Strategien in der Ukraine von Mária Huber S. 1463

Die Globalisierung des Hungers
und das Menschenrecht auf Nahrung von Frank Braßel und Armin Paasch S. 1473

Demographie und Demagogie
Wissenschaft und Interesse bei Herwig Birg und Charlotte Höhn von Dieter Oberndörfer S. 1481

Einfalt oder Vielfalt
Von Pressekonzentration und Selbstgleichschaltung im Zeitungswesen von Franziska Augstein S. 1492

Weiße Herrschaft, schwarzer Kampf
Erfolg und Scheitern der US-Bürgerrechtsbewegung von Albert Scharenberg S. 1503

MEDIENKRITIK

Reaktionäres Lehrstück von Günter Giesenfeld S. 1513

WIRTSCHAFTSINFORMATION

Die dritte Fusionswelle von Jörg Huffschmid S. 1514

Jahresregister 2005 S. I-XX

Mit freundlichen Grüßen

Ihre "Blaetter"-Redaktion

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