Berliner Blätter 42 (2007), 1

Titel der Ausgabe 
Berliner Blätter 42 (2007), 1
Weiterer Titel 
Verwandtschaft machen

Erschienen
Münster 2007: LIT Verlag
Erscheint 
unregelmäßig, mindestens 2 Ausgaben pro Jahr
ISBN
978-3-8258-0422-0
Anzahl Seiten
184 S.
Preis
19,90 €

 

Kontakt

Institution
Berliner Blätter: Ethnographische und ethnologische Beiträge
Land
Deutschland
c/o
Kontaktadresse Redaktion: Geschäftsstelle der Gesellschaft für Ethnographie (GfE) am Institut füt Europäische Ethnologie z.Hd. Geschäftsführerin Beate Binder Mohrenstraße 41 10117 Berlin E-Mail: <beate.binder@rz.hu-berlin.de> Kontaktadresse Verlag: Panama Verlag Stargarder Str. 13 10437 Berlin E-Mail: <info@panama-verlag.de>
Von
Beate Binder

Verwandtschaft machen - Reproduktionsmedizin und Adoption in Deutschland und der Türkei
herausgegeben von Stefan Beck, Nevim Çil, Sabine Hess, Maren Klotz, Michi Knecht

Wer sich aus ethnologischer Perspektive mit Verwandtschaft beschäftigt, fragt nach den Grundlagen gesellschaftlichen Zusammenhaltes, nach der Art und Beschaffenheit des „sozialen Kitts“. Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen Formen von Verwandtschaft, die durch Adoption oder durch die Nutzung assistierender Reproduktionstechnologien herbeigeführt werden. Diese Verwandtschaftsformen werden als „Aktiva“ verstanden: als Ergebnis von Handlungen. Die Fragestellung lautet nicht: „Wie ist oder wie wird man verwandt?“, sondern „Wie macht man Verwandte und Verwandtschaft?“.
Ethnographisch erforscht und beschrieben werden Routinen, die unterschiedliche Akteure im Umfeld von Berliner Kinderwunschpraxen und Istanbuler Tüp bebek Kliniken entwickeln, präzedenzlose Entscheidungen, die in Beratungsstellen für Regenbogenfamilien oder in Selbsthilfeorganisationen ungewollt Kinderloser getroffen werden, Akte des Austausches und der Kommunikation, durch die transnationale Netzwerke und Spielräume entstehen. Wissen um Gesetze und Genetik sowie Nicht-Wissen, beispielsweise um die Identität anonymer Spender, spielt bei diesen Projekten des Verwandtschaft-Machens eine konstitutive Rolle, aber auch materielle Infrastrukturen und transnationale Mobilität. Verwandtschaftsverhältnisse, die auf Adoption beruhen oder durch Technologien ermöglicht werden, stehen jedoch keineswegs in einem Gegensatz zu „normaler“ oder „natürlicher“ Verwandtschaft. Sie verdeutlichen lediglich in besonderer Art und Weise den Herstellungscharakter, welcher der sozialen Form „Verwandtschaft“ immer innewohnt.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

Stefan Beck / Sabine Hess / Michi Knecht
Verwandtschaft neu ordnen: Herausforderungen durch Reproduktionstechnologien und Transnationalisierung

Ferhunde Özbay
Fremde Töchter in den Häusern – Cariyeler, Evlatl&#305;klar, Gelinler

Nevim Çil
Assistierende Reproduktionsmedizin in Istanbul: Zwischen Privatsphäre und Deutungsmacht

Maren Klotz
Doing Kinship in British Parliament: Selfish Parents – Disruptive Children?

Michi Knecht
Spätmoderne Genealogien: Praxen und Konzepte verwandtschaftlicher Bindung und Abstammung

Sabine Hess
Flexible reproduktive Biografisierung. Zum Kinder-Machen im Zeitalter biopolitischer Möglichkeiten– von Zeugungsstreiks und Spielermentalitäten

Stefan Beck
Globalisierte Reproduktionsregimes. Anmerkungen zur Emergenz biopolitischer Handlungsräume

Forum
Aktivistinnen des Verwandtschaft-Machens: Portraits – Skizzen – Eindrücke

Constanze Körner
Neue Familienmodelle: Lesben und Schwule mit Kindern – Möglichkeiten und Grenzen in unserer heutigen Gesellschaft

Maren Klotz
Globalverwandtschaft

Sibel Tuzcu
„Infertilität war ein Wort, das sich nicht ziehmte“
Die Gründerin der Selbsthilfeorganisation ÇiDER, erzählt

Gül Özsan
Gender and Reproductive Technologies: Doing exploratory interviews in Istanbul IVF clinics

Beatriz Hoffmann
Tagungsbericht: The Perspectives of the Americanist Studies in an International Context

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