Historical Social Research / Historische Sozialforschung Supplement 22 (2010)

Titel der Ausgabe 
Historical Social Research / Historische Sozialforschung Supplement 22 (2010)
Weiterer Titel 
Janssen: Jugendforschung in der frühen Bundesrepublik - Diskurse und Umfragen

Erschienen
Erscheint 
4 Hefte / Jahr; 280-400 Seiten / Heft
ISBN
0172-6404
Anzahl Seiten
368 S.
Preis
€ 12,00

 

Kontakt

Institution
Historical Social Research / Historische Sozialforschung (HSR)
Land
Deutschland
c/o
GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Journal Historical Social Research Unter Sachsenhausen 6-8 50667 Köln
Von
Schulz, Sandra

Historical Social Research/ Historische Sozialforschung
HSR Supplement No. 22 (2010)

Philip Jost Janssen:
Jugendforschung in der frühen Bundesrepublik
Diskurse und Umfragen

368 Seiten.

„Jugend“ ist eine Schlüsselkategorie für das gesellschaftliche Selbstverständnis der frühen Bundesrepublik. Die Projektionsfläche Jugend fungiert als Ideal-, Zukunfts- und Albtraumbild par excellence, als Passepartout für anderes: Man verhandelt immer auch die moderne Massen-, Konsum- und Mediengesellschaft, gerade im Kontext von Demokratisierungs- und Amerikanisierungsdebatten. Aber gleichzeitig geht es auch um wissenschaftsimmanente Selbstpositionierung innerhalb der interdisziplinären Jugendforschung und in den 50er Jahren auch um einen veritablen Methodenstreit – hier ist ein rasches Überschreiben des tradierten Jugendideals mittels Umfrageforschung zu beobachten. Mit der neuen primären Deutungsinstanz der quantitativ-empirischen Jugendsoziologie verändert sich folgerichtig auch die bevorzugte Sicht auf Jugend in Richtung von Außenansichten und messbaren Durchschnittstypen, Metaphern einer „Pflanze Jugend“ weichen dem Bild des „Seismografen“. Aus diesem Selbstverständnis gewinnt soziologische Jugendforschung als „Wirklichkeitswissenschaft“ – trotz des traditionellen sprachlichen Habitus als innergesellschaftliche Ethnologie – den Anspruch umfassender Zeitdiagnose und Politikberatung.

Wie sich Methode, auch wie sich nicht zuletzt wegen der neuen Methoden die Tonalität in der Jugendforschung relativ schnell ändert, dass sich dabei markante Analogien von Jugendbeschreibung mit dem eigenen Forschungsprogramm und Forscherbiografie sowie mit Maximen westdeutscher Politik im Selbstverständnis einer „Nivellierte Mittelstandsgesellschaft“ ergeben, wird in dieser Studie herausgearbeitet. Als „Historische Kontextanalyse“ diskutiert die Arbeit außerdem die Jugendprofile der frühen Bundesrepublik, so, wie sie sich über die Umfragedaten vermitteln. Sie evaluiert damit gleichzeitig das Quellenpotenzial und lotet die notwendigen Voraussetzungen für einen spezifisch zeitgeschichtlichen Zugriff auf historisch gewordene Umfragedaten aus.

Allen Abonnentinnen und Abonnenten von H-Soz-u-Kult bieten wir das neu erschienene HSR Supplement No. 22 (2010) zu einem Sonderpreis von € 12,- an.

Rückfragen und Bestellungen richten Sie bitte an: zhsf@gesis.org
Sandra Schulz
GESIS
HSR Redaktion
Liliencronstr. 6
50931 Köln
Fon +49 / 221 / 476 94 - 96
Fax +49 / 221 / 476 94 - 55

Links zur HSR:
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<http://www.ssoar.info/index.php?id=145>
<http://www.hsr-retro.de/>

Inhaltsverzeichnis

CONTENTS

VORWORT

1. KONZEPTIONELLER RAHMEN - Seite 9
1.1 Entdeckungszusammenhang
1.2 Fragestellung – Schwerpunkte – Anfangshypothesen
1.3 Disziplinäre Verortung – Quellenbasis – Methode
1.4 Zum Begriff der Jugend
1.5 Zum Begriff der frühen Bundesrepublik
1.6 Zum Begriff der Generation
1.7 Wissenschaftsgeschichtlicher Hintergrund: Die Umfrageforschung nach 1945

2. DISKURSE DER INTERDISZIPLINÄREN JUGENDFORSCHUNG - Seite 75
2.1 Der Komplex Wissenschaft und Öffentlichkeit
2.2 Pädagogik
2.2.1 Rettet das Moratorium! (Flitner)
2.2.2 Alles im Erziehungsfeld (Roeßler, Wenke)
2.3 Psychologie
2.3.1 Rettet die Reifezeit! (Muchow)
2.3.2 Das ewige Vorbildproblem (Thomae)
2.4 Soziologie
2.4.1 Skeptische Gesellschaft und nivellierte Generationen (Schelsky)
2.4.2 Die Entdeckung der Teilkultur (Tenbruck)
2.4.3 Die unbefangene Jugendforschung (Blücher)
2.5 Stellvertreterdiskurse: „Jugend und …“
2.5.1 Jugend und Moderne
2.5.2 Jugend und Masse
2.5.3 Jugend und Konsum
2.6 Jugendfiguren in der Freizeitkultur
2.6.1 Die Figur des Halbstarken
2.6.2 Die Figur des Teenagers
2.7 Zusammenfassung

3. JUGEND UND JUGENDBILDER IN DEN UMFRAGEN - Seite 155
3.1 Quellenwert und Quellenkritik
3.1.1 Übersicht über das wichtigste Datenmaterial
3.1.2 Pretests und Konzeptualisierungsphase
3.1.3 Aufbau, inhaltliche Schwerpunkte und Frageformulierung
3.1.4 Fragesituation und Interviewerprofil
3.1.5 Von der Datenaufbereitung zum Tabellenband
3.1.6 Zum Einsatz der Quelle
3.2 Fragen an die „skeptische Generation“
3.2.1 Politisches Interesse / Demokratiepotenzial
3.2.2 Vorbilder / Werte
3.2.3 Arbeitseinstellung / Aufstiegsorientierung
3.2.4 Kulturelle Normen / Werte im Wandel?
3.3 Fragen an eine mögliche Jugendkultur
3.3.1 Freizeit zwischen Häuslichkeit und „Kulturindustrie“
3.3.2 Mediennutzung
3.3.3 „Gesellung“
3.3.4 Liebe / Partnerschaft
3.3.5 Heterogenitäten: Soziale Disposition, Bildungshintergrund, Geschlecht
3.3.6 Die 41er
3.4 Ein Ausblick in die frühen 60er Jahre
3.4.1 Politische Kultur
3.4.2 Ökonomische Kultur
3.4.3 Freizeitkultur
3.5 Zusammenfassung

4. SCHLUSSBETRACHTUNG: JUGENDFORSCHUNG ALS GESAMTGESELLSCHAFTLICHE FUTUROLOGIE - Seite 313

5. APPENDIX - Seite 335
5.1 References
5.2 Synopse: Jugendumfragen
5.3 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

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