Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 10

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (2013), 10
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2013: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 9,50 Einzelheft, € 79,80 im Abo (€ 62,40 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Oktober-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 4. Oktober 2013.

mit Beiträgen von: Zygmunt Bauman, Andreas Fischer-Lescano, Reinhard Loske, Hans Thie, Rami G. Khouri, Michael Lüders, Stephan Schulmeister, Heike Kleffner, Albrecht von Lucke u.a.

zu folgenden Themen: Das Ende der Anonymität, Whistleblowing: Das Recht auf Enthüllung, Der drohende Wirtschaftskrieg, Syrische Zeitenwende?, Der grüne Imperativ, Merkelland: Die blockierte Demokratie, Nichts gelernt aus dem NSU-Desaster?, Politik und Literatur: Die brasilianische Melange u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Stephan Schulmeister:
Euroabwicklung: Der finale Schritt in den Wirtschaftskrieg, S. 39–49

Obwohl die Europäische Union im Wahlkampf kaum eine Rolle spielte, kann von einer Beruhigung der Lage nicht die Rede sein. Stattdessen stehen bereits die nächsten Kreditanfragen aus Griechenland im Raum. Doch während etwa Wolfgang Streeck in den letzten „Blättern“ die gesamte Währungsunion in Frage stellt, hält der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister die Euroabwicklung für einen katastrophalen Fehler. Sie würde Europa in einen Währungskrieg stürzen – und damit in eine globale Depression.

Zygmunt Bauman im Gespräch mit David Lyon:
Das Ende der Anonymität. Was Drohnen und Facebook verbindet, S. 51–62

Spätestens seit den Enthüllungen Edward Snowdens wissen wir von der totalen Überwachung unserer digitalen Kommunikation. Dennoch blieb das große Aufbegehren dagegen bislang aus. Im Gespräch mit David Lyon analysiert der Soziologe Zygmunt Bauman die Digitalisierung des sozialen Lebens. Die größte Angst des Einzelnen ist ihm zufolge nicht die Ausforschung seines freiwillig offengelegten Privatlebens, sondern das Gegenteil – nämlich das Nichtgesehenwerden als Ausdruck digitaler Ausgrenzung.

Andreas Fischer-Lescano:
Das Recht auf Enthüllung. Warum wir Whistleblower brauchen, S. 63–70

Whistleblowing, der gezielte Geheimnisverrat zum Zwecke des Gemeinwohls, ist rechtlich hoch umstritten. Andreas Fischer-Lescano, Staatsrechtler an der Universität Bremen, plädiert für eine erweiterte Rechtmäßigkeit derartigen Handelns. Denn andernfalls verwandle sich die herkömmliche juristische Abwägung in einen Anschlag auf die Menschenrechte.

Hans Thie:
Ökologische Gleichheit. Warum grün sein heute links sein bedeutet, S. 71–82

Von einer Lösung der dramatischen Umweltprobleme ist die Politik nach wie vor meilenweit entfernt. Das zentrale Hindernis sieht Hans Thie, Wirtschaftsreferent der Linksfraktion im Bundestag, in einem verwässerten grünen Reformismus, der das Wirtschaftswachstum fortschreibt. Seine These: Nur wenn die ökologische Gleichheit aller zum Prinzip der Ökonomie wird, ist die ökologische Krise zu überwinden.

Reinhard Loske:
Vom Dagegen zum Dafür. Fallstricke und Chancen der Ökologiebewegung, S. 83–88

Der „Marsch durch die Institutionen“ beförderte einst die Ökologiebewegung in die Parlamente. Reinhard Loske, Professor für Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik, zeichnet nach, wie aus einer Bewegung der Engagierten eine Politik der Experten, wie aus einer abwehrenden eine gestaltende Kraft wurde. Doch trotz dieser Erfolgsgeschichte hat ein grundlegender gesellschaftlicher Bewusstseinswandel nicht stattgefunden: Noch immer begegnet die Politik partizipationswilligen Bürgern mit Misstrauen.

Arno Klönne:
Grassierende Gedächtnisschwächen. Das Meißnertreffen 1913 und die Geschichte der deutschen Jugendbewegung, S. 89–98

Heute grassiert die Klage über eine angeblich unpolitische Jugend. Im Oktober 1913 dagegen trafen sich tausende engagierte junge Leute auf einem Bergmassiv im Nordhessischen – der Beginn der klassischen deutschen Jugendbewegung. Der Soziologieprofessor Arno Klönne beleuchtet deren Wirkungsgeschichte. Seine These: Das damalige Meißnertreffen legte den Grundstein für verschiedenste Strömungen der Jugendbewegung, rechte wie linke, und keineswegs nur der nationalistischen.

Friederike Biron:
Geistige Verwandtschaft: Jean Paul und Georg Büchner, S. 101–114

Gleich zwei bedeutende deutsche Literaten feiern dieses Jahr Geburtstag: Georg Büchner und Jean Paul. Doch während der dichtende Revolutionär Büchner auf deutschen Bühnen schier omnipräsent ist, droht die Erinnerung an den großen Sprachschöpfer Paul schon wieder zu verblassen. Die Literaturwissenschaftlerin Friederike Biron zeichnet ihre Biographien nach und legt frei, was längst verschüttet war: die Verwandtschaft der beiden „Brüder im Geiste“.

Gerhard Drekonja-Kornat:
Literatur und Politik: Die brasilianische Melange, S. 115–120

Brasilien ist nicht nur Austragungsort der Fußball-WM 2014 und der Sommer-Olympiade 2016, sondern auch Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Und derweil eine junge Protestbewegung in Brasilien für Furore sorgt, erlebt die Literaturszene des Landes schon seit Längerem eine Blütezeit. Gerhard Drekonja-Kornat, Publizist und Professor em. für außereuropäische Geschichte, beschreibt deren Entwicklung – als eine gelungene Integrationsgeschichte von Künstlern unterschiedlichster Herkunft.

INHALTSVERZEICHNIS

Kommentare und Berichte

Merkelland: Die blockierte Demokratie von Albrecht von Lucke S. 5

Syrische Zeitenwende? Von Michael Lüders S. 9

Putins Nahost-Offensive von Wolf Oschlies S. 13

Handelsschlager Kriegsmarine von Hermannus Pfeiffer S. 17

Nichts gelernt aus dem NSU-Desaster? Von Heike Kleffner S. 21

Sklavenarbeit in Brasilien von Lisa Carstensen S. 25

Debatte

Der Skandal der Massenarbeitslosigkeit von Mohssen Massarrat S. 29

Kolumne

Riad und Teheran: In der Höhle des Löwen von Rami G. Khouri S. 35

Aufgespießt

Der Tod des Kritikers von Jan Kursko S. 99

Analysen und Alternativen

Kurzgefasst, S. 37

Euroabwicklung: Der finale Schritt in den Wirtschaftskrieg von Stephan Schulmeister S. 39

Das Ende der Anonymität. Was Drohnen und Facebook verbindet von Zygmunt Bauman S. 51

Das Recht auf Enthüllung. Warum wir Whistleblower brauchen von Andreas Fischer-Lescano S. 63

Ökologische Gleichheit. Warum grün zu sein heute links sein bedeutet von Hans Thie S. 71

Vom Dagegen zum Dafür. Fallstricke und Chancen der Ökologiebewegung von Reinhard Loske S. 83

Grassierende Gedächtnisschwächen. Das Meißnertreffen 1913 und die Geschichte der deutschen Jugendbewegung von Arno Klönne S. 89

Geistige Verwandtschaft: Jean Paul und Georg Büchner von Friederike Biron S. 101

Literatur und Politik: Die brasilianische Melange von Gerhard Drekonja-Kornat S. 115

Buch des Monats

Das Beil überlebt seinen Herrn von Achim Engelberg S. 121

Extras

Dokumente zum Zeitgeschehen, S. 124

Chronik des Monats August 2013, S. 125

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