Die Parlamentswahlen in Griechenland im Mai und Juni 2012 erregten europaweit Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt des Wahlkampfs stand die Auseinandersetzung um die Austeritätspolitik: Sie ist Voraussetzung für die Brüsseler Finanzhilfen, die den griechischen Haushalt und den Euro insgesamt stabilisieren sollen.
Die sozialen Einschnitte gelten vielen als „Radikalisierungsbeschleuniger“, weil manche interne Problemursachen der Staats- und Finanzkrise bislang unangetastet blieben. Sollen nicht nur der gesellschaftliche Zusammenhalt in Griechenland, sondern auch die Solidarität in der Eurozone nicht weiter gefährdet werden, gilt es, die strukturellen Ursachen der Krise zu bearbeiten.
Inhalt
Asiye Öztürk: Editorial
Elena Pallantza: Für immer geschlossen (Kurzgeschichte)
Vassilis S. Tsianos, Dimitris Parsanoglou: Metamorphosen des Politischen: Griechenland nach den Wahlen
Karl Brenke: Nötige Modernisierung der griechischen Wirtschaft: eine Herkulesaufgabe
Loukas Lymperopoulos: Kurze Geschichte Neugriechenlands
Heinz A. Richter: Politische Kultur in Griechenland
Danae Coulmas: Von der Ungleichzeitigkeit der Kultur oder: das „schwierige Geschäft, Grieche zu sein“
Andreas Stergiou: Anatomie eines Niedergangs? Griechenland und die Europäische Union
Eberhard Rondholz: Anmerkungen zum Griechenland-Bild in Deutschland (Essay)