„Piraten“ finden sich nicht nur auf hoher See, sondern unter anderem auch in verschlossenen Forschungslabors, in internationalen Wirtschaftsbeziehungen oder auf Tauschbörsen im Internet. Gemeinsam haben diese „Piraten“, dass ihnen – wie ihren frühneuzeitlichen Namensgebern – Diebstahl, ja Raub vorgeworfen wird: an geistigem Eigentum, an traditionellem Wissen oder an noch geheimen Produktinformationen.
Der Begriff birgt hohe Suggestionskraft und Emotionalität. Die Frage nach der Rechtfertigung dieser Bezeichnung steht häufig im Vordergrund. Wer ist überhaupt „Pirat“? Und geht es in jedem dieser unterschiedlichen Fälle um die Bekämpfung der jeweiligen „Räuber“?
Inhalt
Sarah Laukamp: Editorial
Michael Kempe: Schrecken der Ozeane. Eine kurze Globalgeschichte der Piraterie
Kerstin Petretto, David Petrovic: Fernab jeder Romantik – Piraterie vor der Küste Somalias
Hannes Siegrist: Geistiges Eigentum und Piraterie in historischer Perspektive
Annette Kur: Wer ist Pirat? Probleme des Immaterialgüterrechts
Constanze Müller: Produkt- und Markenpiraterie in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit
René Kuppe: Nutzung von traditionellem Wissen: Biopiraterie oder legitime Vermarktung?
Frieder Vogelmann: Flüssige Betriebssysteme. Liquid democracy als demokratische Machttechnologie