Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 8

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 8
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2014: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 10,00 Einzelheft, € 84,60 im Abo (€ 67,20 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die August-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 25. Juli 2014.

mit Beiträgen von: Vandana Shiva, Seyla Benhabib, Hans-Ulrich Wehler, Heribert Prantl, Götz Neuneck, Stephan Schulmeister, Albrecht von Lucke, Hauke Brunkhorst, Gülistan Gürbey, Alexandra Senfft u.a.

zu folgenden Themen: Hightech-Kriege, Israel – Palästina: Der Sieg der Extremisten, Irak: Das kurdische Dilemma, Indien: Kampf um Land und Leben, 20 Jahre Zapatismus, Roosevelts „New Deal“ und die große Krise Europas, Inklusion: Die neue deutsche Einheit, Zur Lage des Intellektuellen, Der Kosmopolitismus der Kritischen Theorie u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

Inhaltsverzeichnis

Götz Neuneck:
Die neuen Hightech-Kriege? Von der Massen- zur Cyberarmee, S. 35–45

Ob durch Drohnen oder Cyber Commands – Kriege werden mehr und mehr digitalisiert, delokalisiert und entpersonalisiert. Zur Stabilisierung der Staatengemeinschaft oder gar zur Kriegsprävention trägt dies jedoch nichts bei, kritisiert Götz Neuneck vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Stattdessen birgt die Entwicklung dramatische ethische und rechtliche Gefahren, die dringend einer Untersuchung bedürfen.

Stephan Schulmeister:
Von Amerika lernen. Roosevelts „New Deal“ und die große Krise Europas, S. 46–54

Europa steckt weiterhin in einer tiefen Depression, ähnlich der der 1930er Jahre. Gleichzeitig schlagen alle Rettungsversuche fehl, eine wirtschaftliche Erholung des krisengeplagten Südens ist nicht in Sicht. Stephan Schulmeister vom österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) nimmt deshalb Maß am Amerika Roosevelts und an dessen New Deal. Dieser tauge zum Leitfaden politischen Handelns in der gegenwärtigen Krise, und damit als Mittel, um dem Elend von Millionen Europäern entgegenzuwirken.

Vandana Shiva:
Öko-Apartheid, Teil II. Das indische Exempel: Der Kampf um Land und Leben, S. 55–63

In wohl keinem anderen Staat fordern die globalen Privatisierungsfeldzüge so viele Opfer wie in Indien. Land, Ressourcen, sogar biologische Prozesse werden marktwirtschaftlichen Regeln unterworfen, während die nachhaltige, gemeinschaftliche Nutzung weichen muss. Dieser „Öko-Apartheid“ setzt die Menschenrechtlerin Vandana Shiva ein Verständnis von Demokratie entgegen, deren demos alles Lebende umfasst: Eine „Erd-Demokratie“, in der die Menschen nicht nur auf, sondern mit der Erde leben.

Raina Zimmering:
Mythos Marcos: Zwanzig Jahre Zapatismus, S. 65–72

Zwanzig Jahre lang prägte „Subcomandante Marcos“ das Bild der Zapatisten – als kultureller Mittler zwischen dem Kampf der indigenen Gemeinden um Selbstbestimmung und der westlichen Kultur. Nun ist der bekannteste Vertreter der mexikanischen Guerilla abgetreten. Raina Zimmering, Professorin für Politik und Entwicklungssoziologie in Linz, bilanziert die vergangene Ära und gibt einen Ausblick auf den Zapatismus nach Marcos.

Heribert Prantl:
Für eine Demokratie ohne Barrieren. Inklusion – die neue deutsche Einheit, S. 73–82

Seit bald 25 Jahren ist Deutschland vereint und doch noch immer gespalten: Menschen mit Behinderung, aber auch Migranten und Ältere stoßen immer wieder auf Barrieren, im Beruf wie im Privaten. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“, plädiert daher für eine erneute „deutsche Einheit“ – einer Einheit durch „Inklusion“ und der Wertschätzung derer, die noch immer ausgeschlossen sind.

Albrecht von Lucke:
Von Habermas zu Schirrmacher. Zur Lage des Intellektuellen in der Berliner Republik, S. 83–93

Der frühe Tod des FAZ-Mitherausgebers Frank Schirrmacher wurde zu Recht als ein großer Verlust für die deutsche Diskurslandschaft gewürdigt. Kaum wahrgenommen wurde dagegen, wofür Schirrmacher auch stand: nämlich für eine dramatische Veränderung der Rolle des Intellektuellen. „Blätter“-Redakteur Albrecht von Lucke analysiert den Weg und die Bedeutung des Intellektuellen: von Bonn nach Berlin, von Jürgen Habermas zu Frank Schirrmacher – und darüber hinaus.

Seyla Benhabib:
Von Horkheimer zu Habermas und in die Neue Welt. Der ethisch-politische Horizont der Kritischen Theorie, S. 97–109

In ihrer Rede anlässlich der Feier zum 100jährigen Bestehen der Frankfurter Goethe-Universität unternimmt die „Blätter“-Mitherausgeberin Seyla Benhabib eine tour d’horizon durch die Geschichte der Frankfurter Schule: von den Anfängen unter Max Horkheimer und Theodor W. Adorno über Jürgen Habermas bis hin zu einem „Kosmopolitismus ohne Illusionen“, der Diskriminierung, Marginalisierung und die Missachtung differenter Identitäten wirklich ernst nimmt.

Hauke Brunkhorst:
War Marx Antisemit? Die falsch gestellte Frage, S. 110–118

Während „Blätter“-Mitherausgeber Micha Brumlik in der letzten Ausgabe in Karl Marx einen Judenfeind, wenn auch nicht der Tat, so doch der Gesinnung, sah, widerspricht ihm der Soziologe Hauke Brunkhorst nun entschieden: Nach Marx lasse sich der Grad der menschlichen Emanzipation gerade daran messen, inwiefern der Antisemitismus – sprich: die falsche Stereotypisierung eines vermeintlichen Judentums – überwunden sei.

INHALTSVERZEICHNIS

Kommentare und Berichte

Israel – Palästina: Der Sieg der Extremisten von Alexandra Senfft, S.5

Auf den Trümmern des Irak: Das kurdische Dilemma von Gülistan Gürbey, S. 9

Putins Poker von Manfred Quiring, S.13

Argentinien unter Geiern von Michael R. Krätke, S. 17

Hybris Fußball: Die FIFA als Weltmacht von Norbert Seitz, S. 21

Das Energiewende-Paradox von Bernhard Pötter, S. 25

Debatte

Freiheit durch Bindung von Bettina Jarasch, S. 29

Aufgespießt

Liberal liquidiert von Jan Kursko, S. 64

Analysen und Alternativen

Kurzgefasst, S. 33

Die neuen Hightech-Kriege? Von der Massen- zur Cyberarmee von Götz Neuneck, S. 35

Von Amerika lernen. Roosevelts „New Deal“ und die große Krise Europas von Stephan Schulmeister, S. 46

Öko-Apartheid, Teil II. Das indische Exempel: Der Kampf um Land und Leben von Vandana Shiva, S. 55

Mythos Marcos: Zwanzig Jahre Zapatismus von Raina Zimmering, S. 65

Für eine Demokratie ohne Barrieren. Inklusion – die neue deutsche Einheit von Heribert Prantl, S.73

Von Habermas zu Schirrmacher. Zur Lage des Intellektuellen in der Berliner Republik von Albrecht von Lucke, S.83

Von Horkheimer zu Habermas und in die Neue Welt. Der ethisch-politische Horizont der Kritischen Theorie von Seyla Benhabib, S. 97

War Marx Antisemit? Die falsch gestellte Frage von Hauke Brunkhorst, S. 110

In Memoriam

„Wir Historiker sind eben nur rückwärts gewandte Propheten“. Zum Tode von Hans-Ulrich Wehler S.94

Buch des Monats

Das andere Lateinamerika von Ina Rottscheidt, S. 119

Dokument

„Verklagen Sie auch uns!“ Offener Brief von Attac, 16.5.2014, S. 123

Extras

Dokumente zum Zeitgeschehen, S. 122

Chronik des Monats Juni 2014, S.125

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