Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 9

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 59 (2014), 9
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2014: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 10,00 Einzelheft, € 84,60 im Abo (€ 67,20 erm.)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Mängel, Annett

Liebe Leserinnen und Leser,

die September-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. August 2014.

mit Beiträgen von: Vandana Shiva, András Bruck, Bernd Rheinberg, Margret Johannsen, Micha Brumlik, Wolfram Wette, Kai Lindemann, William Pfaff, Walter Echo-Hawk, Annette Wilmes, Christoph Bautz, Albrecht von Lucke u.a.

zu folgenden Themen: Islamischer Staat oder Vom Terror zum Kalifat, Israel – Palästina: Im Teufelskreis der Radikalisierung, Antisemitismus als Suchtkrankheit, Ukraine – der amerikanische Krieg, Finanzkapitalismus als Beutesystem, Der vergessene Kampf der Indianer, Wasserkrieg oder Wasserfrieden, Energiewende retour?, Politiklabor Ostdeutschland, Schottland vor der Gretchenfrage, Spanien: Der Kampf um die Abtreibung u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

Bernd Rheinberg:
Vom Terror zum Kalifat. Wie der asymmetrische Krieg wieder symmetrisch wird, S. 47–53

Mit barbarischer Gewalt sucht der „Islamische Staat“ derzeit den Irak und Syrien heim. In seinem Gefolge verändert sich jedoch auch der eben noch als „asymmetrisch“ definierte Krieg der Islamisten. Der Publizist Bernd Rheinberg analysiert, dass nicht mehr Terrorzellen und Einzeltäter gegen hoch gerüstete Staaten kämpfen, sondern Milizen, fast schon Armeen, die wieder nach Landgewinn streben – und nach dem eigenen Staat.

Margret Johannsen:
Im Teufelskreis der Radikalisierung. Die gescheiterte Transformation der Hamas, S. 55–62

Noch im April d.J. zeigte sich die Hamas politisch so geschwächt, dass sie sich an einer Einheitsregierung mit der gemäßigten Fatah beteiligte. Doch im jüngsten Krieg gegen Israel ist sie wieder zu einem zentralen palästinensischen Akteur avanciert – und hat sich erkennbar radikalisiert. Margret Johannsen vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg beleuchtet die innen- und außenpolitische Gemengelage in Palästina. Ihr Fazit: Ohne eine Einbindung der Hamas wird sich die Lage weiter zuspitzen und es keinen Frieden in Nahost geben.

Vandana Shiva:
Öko-Apartheid, Teil III. Wasserkrieg oder Wasserfrieden, S. 63–71

Ohne Wasser kein Leben: Im letzten Teil ihrer Trilogie zur „Öko-Apartheid“ interveniert die Menschenrechtlerin Vandana Shiva in den globalen Kampf um Wasser. Am Beispiel Indiens beschreibt sie die verheerende Zerstörung funktionierender Ökosysteme durch konzerngesteuerte Wasserprivatisierung. Die dramatischen Folgen tragen vor allem die Frauen.

Christoph Bautz, Jörg Haas, Oliver Moldenhauer:
Energiewende retour. Wie Sigmar Gabriel die Konzerne bedient, S. 72–80

Regelrecht im Eiltempo wurde noch vor der Sommerpause die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Bundestag durchgedrückt. Laut Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel soll sie den Anstieg der Energiekosten bremsen. In Wirklichkeit aber, so die Argumentation der Klimaforscher und Campact-Aktivisten Christoph Bautz, Oliver Moldenhauer und Jörg Haas, dient die Reform dazu, das Tempo der Energiewende zu drosseln – zu Gunsten der großen Energiekonzerne.

Kai Lindemann:
Finanzkapitalismus als Beutesystem. Der Neoliberalismus und die Aktualität des Racket-Begriffs, S. 81–90

Sechs Jahre nach Beginn der Finanzkrise fehlt noch immer eine sozialtheoretische Begrifflichkeit für deren Gewinner. Kai Lindemann, Politikwissenschaftler und Publizist, bringt dafür den Racket-Begriff der Frankfurter Schule in Stellung: Die von Horkheimer und Adorno beschriebene halb-mafiöse Komplizenschaft findet er im modernen Finanzkapitalismus wieder – stets agierend an der Grenze zwischen Legalität und Illegalität.

Wolfram Wette:
Seit hundert Jahren umkämpft: Die Kriegsschuldfrage, S. 91–101

Pünktlich zum 100. Jubiläum des Kriegsbeginns haben die Bücher von Christopher Clark und Herfried Münkler eine große Debatte über die Kriegsschuldfrage ausgelöst. Allerdings, so der Historiker Wolfram Wette, bedient die „Schlafwandler“-These eine bedenkliche politische Tradition: nämlich die der nationalistischen Rechten seit 1914. Deutschland sei, so deren Argumentation, in den Krieg einfach „hineingeschlittert“. Ihr zynischer Versuch, einen deutschen Angriffs- in einen Verteidigungskrieg umzudeuten, werde so völlig ausgeklammert.

András Bruck:
Ungarn oder: Der Antisemitismus als Suchtkrankheit, S. 103–110

In Ungarn nehmen antisemitische Vorfälle seit Jahren zu – in den Medien, in Fußballstadien, aber auch unter Abgeordneten. Nun wehrt sich die jüdische Gemeinde gegen ein geplantes Holocaust-Denkmal, welches Ungarn als wehrloses Opfer darstellt – trotz der Waffenbrüderschaft mit Nazi-Deutschland. Angesichts dieser Kontroverse analysiert der Schriftsteller András Bruck den ungarischen Antisemitismus, der jegliche Schuld auf die Wehrlosen verlagert und somit stets die eigene Mitverantwortung leugnet.

Walter Echo-Hawk:
Die vergessene Bewegung. Der indianische Kampf um Selbstbestimmung, S. 111–120

Sieben Jahre nach Verabschiedung der UN-Erklärung zum Recht auf Selbstbestimmung indigener Völker warten die Indianer in den USA noch immer auf deren Umsetzung. Der indianische Menschenrechtler Walter Echo-Hawk kritisiert ihre hoch unsichere Rechtslage. Die anhaltende Unterdrückung indianischer Lebensweisen verlangt schon lange nach Anerkennung ihres Rechts auf Selbstbestimmung.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Kommentare und Berichte

Deutschland und Nahost: Eskalation des Hasses von Micha Brumlik, S. 5

Politiklabor Ostdeutschland von Albrecht von Lucke, S. 9

Länderfinanzausgleich 2020: Die Spaltung der Republik von Jan Restat und Axel Troost, S. 13

BIP: Das vermessene Wachstum von Hermannus Pfeiffer, S. 17

Turbulenzen im Volksheim: Schweden vor der Wahl von Jens Gmeiner, S. 21

Schottland vor der Gretchenfrage von Matthias Eickhoff, S. 25

Zerrissenes Zypern: Kleine Insel, große Mächte von Jens Becker und Achim Engelberg, S. 29

Spanien: Der Kampf um die Abtreibung von Kirsten Achtelik, S. 33

Debatte

Empathie statt Sterbehilfe von Alexander Weiss, S. 37

Aufgespießt

Mafia goes Internet von Jan Kursko, S. 44

Analysen und Alternativen

Kurzgefasst, S. 45

Vom Terror zum Kalifat. Wie der asymmetrische Krieg wieder symmetrisch wird von Bernd Rheinberg, S. 47

Im Teufelskreis der Radikalisierung. Die gescheiterte Transformation der Hamas, S. 55

Öko-Apartheid, Teil III. Wasserkrieg und Wasserfrieden von Vandana Shiva, S. 63

Energiewende retour. Wie Sigmar Gabriel die Konzerne bedient von Christoph Bautz, Jörg Haas und Oliver Moldenhauer, S. 72

Finanzkapitalismus als Beutesystem. Der Neoliberalismus und die Aktualität des Racket-Begriffs von Kai Lindemann, S. 81

Seit hundert Jahren umkämpft: Die Kriegsschulfrage von Wolfram Wette, S. 91

Ungarn oder: Der Antisemitismus als Suchtkrankheit von András Bruck, S. 103

Die vergessene Bewegung. Der indianische Kampf um die Selbstbestimmung von Walter Echo-Hawk, S. 111

Buch des Monats

Das Recht zur Vernichtung von Annette Wilmes, S. 121

Extras

Dokumente zum Zeitgeschehen, S. 124

Chronik des Monats Juli 2014, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

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