Wie gut sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen und Interessen in den Parlamenten vertreten fühlen, ist von zentraler Bedeutung für die Akzeptanz des politischen Systems und unter dem Vorzeichen der Repräsentation eine elementare Frage für die Politikwissenschaft. Diese Frage wird derzeit verstärkt auf die aktuelle Konstellation im Deutschen Bundestag bezogen. Denn die Große Koalition ist numerisch übermächtig. Daher lohnt es sich, die Rechte und Handlungsoptionen der jeweiligen parlamentarischen "Minderheitsmacht" sowohl in nationaler als auch in internationaler Perspektive zu erörtern. Auch in Bezug auf das Europäische Parlament wird diskutiert, wie die viel bescholtene Repräsentationslücke geschlossen werden könnte.
Inhalt
Barbara Kamutzki: Editorial
Frank Decker: Die Europäische Union auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie?
Karl-Rudolf Korte: Über das Politikmanagement einer modernen Opposition
Auszug: Minderheitenrechte in der 18. Wahlperiode
Martin Sebaldt: Stellschrauben der Minderheitsmacht: Opposition im internationalen Vergleich
Georg Geismann: Regierungs- oder Bekenntniswahlsystem? Ein Plädoyer für das relative Mehrheitswahlrecht
Christiane Bender, Hans Graßl: Losverfahren: Ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie?
Jörg Tremmel: Parlamente und künftige Generationen – das 4-Gewalten-Modell