1997 leitete die Kultusministerkonferenz ein folgenreiches Umdenken im deutschen Bildungswesen ein. Die "Qualität" schulischer Bildung sollte zukünftig auch anhand "länderübergreifender Vergleichsuntersuchungen" überprüft werden. Die Ergebnisse (engl. output) von Bildungsprozessen, also die erwarteten Leistungen, mussten nun entsprechend standardisiert und messbar gemacht werden. Dieser Schwenk von der "Input- zur Outputsteuerung", von Lehrplänen hin zu "Bildungsstandards" und neuartigen "Qualitätsmanagementsystemen" setzte nahezu zeitgleich auch in der deutschen Hochschulpolitik ein.
Qualität ist ein Steuerungsinstrument, aber eben auch ein relationaler Begriff: Bildungsprozesse finden in einem komplexen Gefüge von Einflussfaktoren statt; entsprechend kommen die unterschiedlichsten Qualitätsmaßstäbe zum Einsatz. Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und -sicherung gehen daher oft auf langwierige Aushandlungsprozesse zwischen den Beteiligten zurück.
Inhalt
Barbara Kamutzki: Editorial
Ewald Terhart: Wie geht es weiter mit der Qualitätssicherung im Bildungssystem – 15 Jahre nach PISA? (Essay)
Helle Becker: Es könnte alles so schön sein. Qualitätsmanagement als Motor für die Ganztagsschule
Thomas Reglin: Qualitätssicherung in der betrieblichen Bildung: Komplexe Anforderungen an alle Akteure
Wilfried Schubarth: Beschäftigungsfähigkeit als Bildungsziel an Hochschulen
Lothar Zechlin: New Public Management an Hochschulen: wissenschaftsadäquat? (Essay)
H.-Georg Lützenkirchen: Dem Rechtsextremismus wirkungsvoll begegnen: Gelingensbedingungen in der Fortbildung von Multiplikator(inn)en