Blätter für deutsche und internationale Politik 60 (2015), 8

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 60 (2015), 8
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Erschienen
Berlin 2015: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslangszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Vogel, Steffen

Liebe Leserinnen und Leser,

die August-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 26. Juli 2015.

mit Beiträgen u.a. von: Pierre Bourdieu, Stephan Schulmeister, Pankaj Mishra, Dieter Grimm, David Harvey, Klaus Müller, Wolfgang Zellner, Inken Behrmann, Antje Schrupp, Carl-Friedrich Schleußner, Xanthe Hall, Siegfried Knittel, Steffen Vogel, Malte Daniljuk.

zu folgenden Themen: Der Triumph des Neoliberalismus. Eine Utopie grenzenloser Ausbeutung wird Realität, Europa auf die Couch! Eine politische Familientherapie zur Lösung der Griechenlandkrise, Der neue Cybernationalismus. China und Indien auf der Suche nach einer »alternativen Moderne«, Charlie Hebdo und der Rechtsfrieden. Brauchen wir eine neue Balance zwischen Pressefreiheit und Religionsschutz?, Katastrophenkapitalismus, Teil II. Totale Entfremdung und die Revolte der Natur, Die gescheiterte Revolution. Wie die Oligarchen den Maidan übernahmen, Entfeindung durch Dialog. Ein Weg vom heißen Krieg in der Ukraine zum Frieden in Europa, D-Mark, Familie, Vaterland: Die AfD nach Lucke, Ehe nach Bedarf, Gegen den Klimadefätismus: Auf nach Paris!, 70 Jahre Hiroshima: Ächtet die Bombe!, USA vs. China: Der pazifische Handelskrieg, Grexit verhindert, Europa verspielt? u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

<http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe>

Inhaltsverzeichnis

Stephan Schulmeister:
Europa auf die Couch! Eine politische Familientherapie zur Lösung der Griechenlandkrise, S. 37–46
In letzter Sekunde wurde Griechenlands Ausstoß aus der Eurozone verhindert, doch die tieferliegenden Probleme sind damit in keiner Weise gelöst. Der Ökonom Stephan Schulmeister analysiert die griechisch-europäische Beziehungskiste und das Dilemma wechselseitiger Schuldvorwürfe. Sein Fazit: Den Anderen erziehen zu wollen, ist eine denkbar schlechte Idee. Die einzige Chance besteht darin, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen.

Pierre Bourdieu:
Der Triumph des Neoliberalismus. Eine Utopie grenzenloser Ausbeutung wird Realität, S. 47–54
Die griechische Tragödie hat gezeigt, dass und wie sich der Neoliberalismus in Europa trotz massiver Proteste auf ganzer Linie durchgesetzt hat. Wohl niemand hat sich mit dessen Ideologie so tiefgehend beschäftigt wie der Soziologe Pierre Bourdieu, der am 1. August dieses Jahres 85 Jahre alt geworden wäre. Schon vor bald 20 Jahren forderte er: Um die Zerstörung sämtlicher kollektiver Strukturen zu verhindern, muss die Bewahrung sozialer Restbestände als subversive Strategie verstanden werden.

David Harvey:
Katastrophenkapitalismus, Teil II. Totale Entfremdung und die Revolte der Natur, S. 55–67
Der Kapitalismus, so die heimliche Hoffnung seiner Kritiker, könnte an den durch ihn ausgelösten Naturkatastrophen zugrunde gehen. Der Geograph und Globalisierungstheoretiker David Harvey zeigt jedoch im zweiten Beitrag seines Dreiteilers zum „Katastrophenkapitalismus“, wie dieser die Widersprüche zwischen Natur und Kapital „produktiv“ macht – und so gestärkt überlebt. Durch Palliativmaßnahmen wird dieser Entwicklung nicht beizukommen sein, stattdessen bedarf es einer Revolte der Natur.

Pankaj Mishra:
Der neue Cybernationalismus. China und Indien auf der Suche nach einer »alternativen Moderne«, S. 69–78
Was ist an Chinas Regierung eigentlich kommunistisch? Und ist der Hindu- Nationalist Narendra Modi wirklich ein Demokrat? Fest steht: China wie Indien bewegen sich auf einen kapitalismusaffinen Autoritarismus zu. Der indische Schriftsteller Pankaj Mishra zeigt, wie dabei höchst disparate ideologische Versatzstücke, vom Kastensystem bis zum Sozialismus, integriert werden – auf der Suche nach einer „alternativen Moderne“ des Ostens.

Klaus Müller:
Die gescheiterte Revolution. Wie die Oligarchen den Maidan übernahmen, S. 79–88
Als um die Jahreswende 2013/2014 die Revolution in der Ukraine anhob, hatte sie von Anfang an den Segen der EU. Bewusst übersehen wurde dabei, dass die neuen Machthaber in keiner Form mit den oligarchischen Strukturen im Land gebrochen hatten. Der Politologe Klaus Müller kommt zu einem fatalen Ergebnis: Im Streit weniger superreicher Männer um die Vorherrschaft wurden die Spaltung des Landes und die Kooperation mit neofaschistischen Gruppen bereitwillig in Kauf genommen.

Wolfgang Zellner:
Entfeindung durch Dialog. Ein Weg vom heißen Krieg in der Ukraine zum Frieden in Europa, S. 89–98
Durch die neue amerikanische Zurückhaltung stehen die EU und vor allem Deutschland im Ukrainekonflikt in der ersten Reihe. Doch der deutsche Anspruch, Verantwortung für den Frieden in Europa zu übernehmen, bleibt bislang unerfüllt, so die Bilanz von Wolfgang Zellner vom Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik. Umso mehr komme es darauf an, sich wieder in die Lage des Gegners hineinzuversetzen und zu einer Politik der Deeskalation zurückzukehren.

Inken Behrmann:
D-Mark, Familie, Vaterland: Die AfD nach Lucke, S. 99–107
Während sich das Bild der traditionellen Familie und der ethnisch homogenen Nation immer mehr auflöst, erkennt die AfD hier das zentrale Kampffeld der Zukunft. Die Politikstudentin Inken Behrmann analysiert Chancen und Strategien der AfD nach dem Abgang Bernd Luckes. Ihre These: Reaktionäre Familienpolitik und radikale Islamfeindlichkeit bergen das Potential für eine besonders hohe emotionale Anschlussfähigkeit und damit ein enormes Spaltungsrisiko für die bundesdeutsche Gesellschaft.

Dieter Grimm:
Charlie Hebdo und der Rechtsfrieden. Brauchen wir eine neue Balance zwischen Pressefreiheit und Religionsschutz?, S. 108–120
Der Anschlag auf die Redaktion des Satireblatts „Charlie Hebdo“ zeigte es in aller Deutlichkeit: Was für die einen der Inbegriff der Meinungsfreiheit ist, stellt für die anderen eine unerträgliche Gotteslästerung dar. Dabei sind im modernen Verfassungsstaat sowohl Meinungs- als auch Religionsfreiheit geschützt, wie der ehemalige Bundesverfassungsrichter Dieter Grimm luzide nachzeichnet. Allerdings müssten gerade multikulturelle Gesellschaften neu über einen religionsspezifischen Schutz nachdenken.

Inhaltsverzeichnis

Kommentare und Berichte

Grexit verhindert, Europa verspielt? von Steffen Vogel, S. 5

Ehe nach Bedarf von Antje Schrupp , S. 9

Bundesländer im Clinch, Bundesrat ohne Linie von Stefan Grönebaum, S. 13

TTIP: Freifahrt für Fracking von Malte Daniljuk, S. 17

70 Jahre Hiroshima: Ächtet die Bombe! von Xanthe Hall, S. 21

USA vs. China: Der pazifische Handelskrieg von Siegfried Knittel, S. 25

Debatte

Gegen den Klimadefätismus: Auf nach Paris!, von Carl-Friedrich Schleußner, S. 29

Kolumne

Tunesien unter Beschuss von Oussama Romdhani, S. 33

Analysen und Alternativen

Kurzgefasst, S. 35

Europa auf die Couch! Eine politische Familientherapie zur Lösung der Griechenlandkrise von Stephan Schulmeister, S. 37

Der Triumph des Neoliberalismus. Eine Utopie grenzenloser Ausbeutung wird Realität von Pierre Bourdieu, S. 47

Katastrophenkapitalismus, Teil II. Totale Entfremdung und die Revolte der Natur von David Harvey, S. 55

Der neue Cybernationalismus. China und Indien auf der Suche nach einer »alternativen Moderne« von Pankaj Mishra, S. 69

Die gescheiterte Revolution. Wie die Oligarchen den Maidan übernahmen von Klaus Müller, S. 79

Entfeindung durch Dialog. Vom heißen Krieg in der Ukraine zum Frieden in Europa von Wolfgang Zellner, S. 89

D-Mark, Familie, Vaterland: Die AfD nach Lucke von Inken Behrmann, S. 99

Charlie Hebdo und der Rechtsfrieden. Brauchen wir eine neue Balance zwischen Pressefreiheit und Religionsschutz? Von Dieter Grimm, S. 108

Aufgespießt

Heiße Hosen, blinde Augen von Tamara Tischendorf, S. 68

Buch des Monats

Das Elend der Anderen von Yasemin Ergin, S. 121

Extras

Dokumente, S. 124
Chronik des Monats Juni 2015, S. 125
Zurückgeblättert, S. 128
Impressum und Autoren, S. 128

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