„Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ – so lautet der Titel der neuen Ausstellung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945. Erstmals zeigen wir die Ausstellung vom 13. Januar bis zum 13. Februar 2016 in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt am Main. Am 12. Januar 2016 findet dort die Ausstellungsvernisage mit szenischer Lesung und musikalischer Begleitung statt. Bereits jetzt laden wir Sie herzlich zur Ausstellung und den Veranstaltungen im Begleitprogramm ein.
Der Widerstand von Frauen ist ein Thema, das in der Arbeit des Studienkreises seit Jahren fest verankert ist. Unsere langjährige Mitarbeiterin Hanna Elling gehörte zu den ersten, die sich mit dem Widerstand von Frauen wissenschaftlich und publizistisch auseinandergesetzt hat. In unseren Ausstellungen oder in Projekten wie „Frankfurt am Main – FrauenKZ Ravensbrück. Lebensspuren verfolgter Frauen“ blicken wir regelmäßig auf die Aktivitäten und Lebensbedingungen von Frauen im Nationalsozialismus.
Auch die vorliegende Ausgabe der „informationen“ widmet sich den Frauen in der Zeit zwischen 1933–1945. Die Beiträge zeigen, wie unterschiedlich die Lebenswelten von Frauen in der NS-Zeit sein konnten.
Inhalt
Editorial
Dagmar Reese Bilder, Ideologie, Wirklichkeiten. Frauen im Nationalsozialismus
Elisabeth Kohlhaas Elfriede Röllich. Geschäftszimmerangestellte der Gestapo Würzburg
Angelika Laumer „Natürlich träumte ich vom guten Leben, aber was hat sich ergeben?“ Zwangsarbeiterinnen in der Landwirtschaft
Annika Dube-Wnęk Zu Tode „gepflegt“. Das Entbindungslager Kiesgrube in Dresden (1943–1945)
Verena Schneider Geschlechterstereotype nutzen. Strategien von Frauen im Widerstand
Ursula Krause-Schmitt „Nun muss sich alles, alles wenden“. Lebensspuren der jüdischen Sängerin Adelheid Müller-Hess
Wolfgang Form „Selbständige Schuld war ihr nicht nachzuweisen“. Frauen als Opfer der politischen NS-Strafjustiz
Johannes Chwalek „Vorläufig bin ich noch in Einzelhaft“. Franziska Kessel (1906–1934)
„Ich bin noch nicht ganz angekommen“. Leo Mark Horovitz im Gepräch mit Gabriele Prein
Christoph Wilker Der jüdische Auschwitz-Überlebende Alexander Ebstein. Ein Nachruf
Filme und neue Medien
Buchbesprechungen
Wieder gelesen: Hermynia Zur Mühlen: Unsere Töchter, die Nazinen
Irme Schaber Die Kamera als Zeugin. Gerda Taro (1910–1937) im Spanischen Bürgerkrieg
Materialien zur historisch-politischen Bildung (Beilage): Angelika Rieber: Lebenswege jüdischer Mädchen und Frauen