Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 7

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 7
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2016: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
ISBN
0006-4416
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Vogel, Steffen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Juli-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 25. Juni 2016.

Mit Beiträgen u.a. von: Norman Birnbaum, Harald Welzer, Robert B. Reich, Ho-fung Hung, Burkhard Liebsch, Julia Macher, Sandro Mattioli, Verena Zoppei, Felix Korsch, Karsten Krampitz, Jürgen Zimmerer, Albrecht von Lucke, Daniel Leisegang u.v.m.

Zu folgenden Themen: USA vor der Wahl, Mafiaparadies Deutschland, China und der globale Süden, Spanischer Bürgerkrieg und Geschichtspolitik, Widerstandsrhetorik der Neuen Rechten, Feindschaft und die offene Gesellschaft, Eurokommunismus, u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

http://www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Norman Birnbaum: Nach Obama: Die Welt vor Trump?, S. 39–46
Unerwartet lange gelang es dem Sozialisten Bernie Sanders, Hillary Clinton im US-amerikanischen Vorwahlkampf vor sich her zu treiben. Sie wird sich, so der US-amerikanische Soziologe und „Blätter“-Mitherausgeber Norman Birnbaum, Sanders linken Forderungen öffnen müssen. Denn nur geeinte Demokraten könnten Donald Trump verhindern, der die Ressentiments einer zunehmend aggressiven weißen Wählerschaft anheizt. Birnbaum ist sich sicher: Trump ist die wohl größte Gefahr für die amerikanische Demokratie.

Ho-fung Hung: Chinas Glanz und Grenzen, S. 49–60
Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Chinas lässt viele schon an ein neues, alternatives Entwicklungsmodell glauben, mit Strahlkraft für den globalen Süden. Doch der Erfolg Chinas ist nicht wiederholbar, so der Soziologe Ho-fung Hung. Mehr noch: Die Volksrepublik ist fest in die neoliberale Weltordnung eingebunden. Daher sind die Folgen des chinesischen Aufstiegs widersprüchlich: In den Entwicklungsländern führt er sowohl zu neuen Abhängigkeiten als auch zu größeren Handlungsspielräumen.

Harald Welzer: Die höchste Stufe der Zensur: Das Leben in der Ich-Blase, S. 61–72
Wir leben in der digitalisierten Hyperkonsumgesellschaft. Und ob zur Überwachung oder zur Manipulation der Kunden und Wähler: Mit der Internetnutzung entstehen Kontrollmöglichkeiten, wie es sie nie zuvor gegeben hat. Der Soziologe Harald Welzer warnt: Bedroht ist neben der Freiheit auch die Individualität. Denn mit der allein konsumorientierten „Personalisierung“ schafft das Internet eine soziale Umwelt der totalen Redundanz, in der uns nichts Neues mehr erreicht.

Sandro Mattioli und Verena Zoppei: Mafiaparadies Deutschland, S. 73–80
Seit Jahrzehnten sind italienische Mafiagruppen in Deutschland hochaktiv, investieren ihr Geld, betreiben Geldwäsche und Schutzgelderpressung. Auch unschuldige Menschen sind ihnen bereits zum Opfer gefallen. Doch die deutsche Strafverfolgung ist dem Kampf gegen sie nicht gewachsen, wie die Mafia-Experten Sandro Mattioli und Verena Zoppei warnen. Daher müsse die italienische Organisierte Kriminalität auch in Deutschland endlich ernst genommen und entschieden bekämpft werden.

Felix Korsch: Systemfrage von rechts. Wie die Neue Rechte zum Widerstand aufruft, S. 81–91
Ob Ost- oder Westdeutschland: Die neuen rechten Bewegungen radikalisieren sich mehr und mehr. Dabei berufen sich ihre Vordenker auch auf das in der Verfassung verbriefte „Widerstandsrecht“. Doch wie der Journalist Felix Korsch darlegt, geht es ihnen dabei vor allem darum, die Legitimität der politischen Ordnung angesichts einer angeblich existenziellen Bedrohung zu bestreiten – um so die Systemfrage von Rechts zu stellen.

Burkhard Liebsch: Die offene Gesellschaft als ihr eigener Feind, S. 92–101
Mit dem Ende des Kalten Krieges schienen dem Westen die Feinde abhanden gekommen. Doch spätestens mit dem „Krieg gegen den Terror“ kehrte die Feindschaft in die Politik zurück – und mit ihr der Geist von Carl Schmitt. Der Philosoph Burkhard Liebsch warnt: Eine Gesellschaft, welche die anderen zu Feinden erklärt, mit denen sie nichts mehr verbindet, und sie aus dem eigenen politischen Raum ausschließt, verrät sich selbst. Die prinzipielle Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden ist Grundbedingung der offenen Gesellschaft.

Julia Macher: Der Pakt des Schweigens. Der Spanische Bürgerkrieg und die Pendelschläge der Geschichtspolitik, S. 102–110
80 Jahre sind seit Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs vergangen, in dem Linke und Republikaner gegen die Faschisten unter Francisco Franco kämpften. Doch sind die damaligen Ereignisse ebenso wenig bewältigt wie die nachfolgende Diktatur, die erst nach dem Tod Francos 1975 endete, so die Journalistin Julia Macher. Daher spaltet das Erbe des Bürgerkrieges weiterhin die spanische Gesellschaft: Im jüngsten Wahlkampf warben einzig die linken Parteien für eine Aufarbeitung dieser Vergangenheit.

Karsten Krampitz: Für Freiheit und Demokratie. Der kurze Frühling des Eurokommunismus, S. 111–120
Nie wieder war die radikale Linke so stark wie im Jahr 1976, als sich die kommunistischen Parteien West- und Ost-Europas in Ost-Berlin zu einer großen Konferenz versammelten. In ungewohnter Öffentlichkeit stellten Reformkommunisten aus dem Westen dort die sowjetische Orthodoxie in Frage – und scheiterten an deren Starrheit. Der Historiker Karsten Krampitz zeichnet diesen historischen Moment nach, der den Höhepunkt des Eurokommunismus markierte – und zugleich seinen Niedergang einläutete.

Inhaltsverzeichnis

Kommentare und Berichte

Der Wille zur Feindschaft, von Albrecht von Lucke, S.5

Postkoloniale Denkmalkämpfe, von Jürgen Zimmerer, S. 9

Zwei zu null gegen die Kohle, von Susanne Schwarz, S. 13

Die Bundeswehr zieht ins Cyberfeld, von Thomas Reinhold, S. 17

Silicon Valley: Der große Lauschangriff, von Daniel Leisegang, S. 21

Getrennte Welten: Juden in Berlin, von Y. Michal Bodemann, S. 25

Schlaglicht

Trittbrettfahrer IS, von Björn Blaschke, S. 29

Debatte

Medien ohne Selbstkritik?, von Markus Vollack, S. 31

Aufgespiesst

Helikoptergeld mit Ballonauftrieb, von Gerd Grözinger, S. 33

Kurzgefasst, S. 43

Glückwunsch

Norman Birnbaum zum 90. Geburtstag, von Bettina Gaus, S. 35

Kolumne

Trumps Strategie: Sieg durch Vernichtung, von Robert B. Reich, S. 47

Kurzgefasst, S. 43

Analysen und Alternativen

Nach Obama: Die Welt vor Trump?, von Norman Birnbaum, S.39

Chinas Glanz und Grenzen, von Ho-fung Hung, S. 49

Die höchste Stufe der Zensur: Das Leben in der Ich-Blase, von Harald Welzer, S. 61

Mafiaparadies Deutschland, von Sandro Mattioli und Verena Zoppei, S. 73

Systemfrage von rechts. Wie die Neue Rechte zum Widerstand aufruft, von Felix Korsch, S. 81

Die offene Gesellschaft als ihr eigener Feind, von Burkhard Liebsch, S. 92

Der Pakt des Schweigens. Der spanische Bürgerkrieg und die Pendelschläge der Geschichtspolitik, von Julia Macher, S. 102

Für Freiheit und Demokratie. Der kurze Frühling des Eurokommunismus, von Karsten Krampitz, S. 111

Buch des Monats

Die Politisierung des Volkes, von Frieder Otto Wolf, S. 121

Extras

Dokumente, S. 124
Chronik des Monats Mai 2016, S. 125
Zurückgeblättert, S. 128
Impressum und Autoren, S. 128

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