Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 11

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 61 (2016), 11
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2016: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die November-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 28. Oktober 2016.

Vor 60 Jahren, am 25. November 1956, erschien die erste Ausgabe der »Blätter«. Zu unserem Jubiläum präsentieren wir in der druckfrischen November-Ausgabe u.a. ein Gespräch mit dem Philosophen und »Blätter«-Mitherausgeber Jürgen Habermas. Er plädiert für einen anderen, selbstbewussten Umgang mit den Rechtspopulisten, anstatt sich von diesen die Themen diktieren zu lassen. Die kanadische Publizistin Naomi Klein zeigt auf, dass der Bekämpfung des Klimawandels ein institutioneller Rassismus innewohnt. Der Politikwissenschaftler und »Blätter«-Mitherausgeber Claus Leggewie bilanziert Barack Obamas »erfolgreiches Scheitern«. Der Ökonom Michael Hudson und »Blätter«-Mitherausgeber Rudolf Hickel analysieren die Misere des gegenwärtigen Finanzkapitalismus. Und der Soziologe Stephan Lessenich erklärt, wie und warum wir über die Verhältnisse anderer leben.

Weitere Themen im November: Die syrische Tragödie und die Ohnmacht der UNO, Die Ukraine und der neue Kalte Krieg, Die Wiederkehr der Dreißiger Jahre?, Die Politik des Ressentiments, Strafjustiz im Echtzeitjournalismus, Großbritannien: Planlos in den harten Brexit, Kolumbien: Frieden auf der Kippe u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Jürgen Habermas im Interview: Für eine demokratische Polarisierung. Wie man dem Rechtspopulismus den Boden entzieht, S. 35–42
Vielerorts in Europa treiben rechte Populisten die Parteien vor sich her. Die etablierten Politiker suchen ihr Heil in scharfer Abgrenzung oder kommen den Rechten rhetorisch und faktisch entgegen. Doch beide Strategien führen nicht weiter, so der Philosoph und „Blätter“-Mitherausgeber Jürgen Habermas: Sie akzeptieren die Frontstellung der Rechtspopulisten, statt die eigentliche Frage zu diskutieren – die nach einer supranationalen Zähmung der Märkte.

Reinhard Olschanski: Die Politik des Ressentiments, S. 43–48
Mit Pegida und der AfD hält das Ressentiment Einzug in die deutsche Politik. Und genau deswegen sind diese Formationen so gefährlich, warnt der Politikwissenschaftler Reinhard Olschanski. Denn wohin die Instrumentalisierung des Affektes führt, hat schon der „furchtbare Jurist“ Carl Schmitt zustimmend beschrieben: zu einer Politik der Verfeindung.

Claus Leggewie: »Yes, we couldn’t!«. Barack Obamas erfolgreiches Scheitern, S. 49–60
Mit Barack Obamas Wahlsieg vor acht Jahren waren enorme Hoffnungen verbunden, die er selbst genährt hatte, aber unmöglich zu erfüllen in der Lage war. Somit konnte seine Präsidentschaft bestenfalls „erfolgreich scheitern“, bilanziert der Politikwissenschaftler und „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie. Doch Obama verpasste selbst eines seiner wichtigsten Ziele, nämlich die gesellschaftliche Versöhnung – die USA sind heute gespaltener denn je, wie nicht zuletzt der Präsidentschaftswahlkampf gezeigt hat.

Achim Engelberg: Im Fadenkreuz der Geopolitik. Die Ukraine und der neue Kalte Krieg, S. 61–67
Drei Jahre nach dem „Euro-Maidan“ bleibt die Ukraine ein zerissenes Land. Daran haben die Großmächte entscheidenden Anteil, analysiert der Publizist Achim Engelberg. So befeuert die russische Intervention im Osten den ukrainischen Nationalismus und schwächt die Wirtschaft des Landes. Doch ohne eine Mindestmaß an ökonomischer Sicherheit wird die ukrainische Demokratie nicht gelingen können.

Michael Hudson: Die neue Schuldknechtschaft und der Siegeszug der Finanzoligarchie, S. 71–82
Die Finanzwirtschaft hat längst eine neue Gläubigerelite hervorgebracht, die private Haushalte und ganze Staaten in die Verschuldung treibt. Das aber bedroht unsere Gesellschaft, warnt der Ökonom Michael Hudson. Nur ein Schuldenerlass kann die Übermacht der Finanzmärkte noch brechen.

Rudolf Hickel: Im Minuszinskapitalismus. Das billige Geld und das Versagen der Politik, S. 83–90
Mit Strafzinsen auf Einlagen und anderen Notmaßnahmen versucht die EZB derzeit verzweifelt, eine Deflation abzuwenden. Doch allein wird ihr das nicht gelingen, so der Ökonom und „Blätter“-Mitherausgeber Rudolf Hickel. Vielmehr bedarf es einer Wirtschaftspolitik, die investiert statt zu sparen.

Stephan Lessenich: »Weil wir es uns leisten können«. Wie und warum wir über die Verhältnisse anderer leben, S. 91–102
Häufig heißt es von neoliberaler Seite, wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Tatsächlich aber leben wir über die Verhältnisse anderer, so der Soziologe Stephan Lessenich. Die Externalisierungsgesellschaft wälzt ihre Probleme auf die global Schwächeren ab, anstatt sie nachhaltig zu lösen.

Naomi Klein: »Lasst sie doch absaufen«. Umweltrassismus und das Ende der Heimat, S. 103–110
Ausgerechnet jene Menschen, die direkt vom Klimawandel betroffen sind, können am wenigsten gegen ihn ausrichten. Ihre Heimat wird von anderen kurzerhand zur „Opferzone“ degradiert, sie selbst als „andersartig“ herabgestuft, so die kanadische Publizistin Naomi Klein. Dem Klimawandel liegt also ein institutioneller Rassismus zugrunde, den es zu bekämpfen gilt.

Heribert Prantl: Wie viel Öffentlichkeit verträgt das Recht? Strafjustiz in Zeiten des Echtzeitjournalismus, S. 111–120
Ob im Fall Kachelmann, Wulff oder Edathy – der Medienrummel rund um spektakuläre Verfahren beeinflusst zunehmend die Arbeit der Justiz. Im Zeitalter von Google, Twitter und Co. muss diese ihren Umgang mit den Medien neu justieren, so der Journalist Heribert Prantl. Dabei gelte es stets, die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen zu schützen.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Die syische Tragödie und die Ohnmacht der UNO, von Andreas Zumach, S. 5

Großbritannien: Planlos in den harten Brexit, von Michael R. Krätke, S. 9

Kolumbien: Frieden auf der Kippe, von Anna-Lena Dießelmann und Andreas Hetzer, S. 13

Versprochen, gebrochen: Obamas pazifische Verheißung, von Siegfried Knittel, S 17

Von Paris nach Marrakesch: Der Wettlauf gegen die Erderwärmung, von Susanne Götze und Benjamin von Brackel, S. 21

Zwangsarbeit hinter Gittern, von Friederike Boll, S. 25

SCHLAGLICHT

»Wir sind das Volk«: Vom Freiheitsruf zur Hassparole, von Friedrich Schorlemmer, S. 29

KOLUMNE

Die Wiederkehr der Dreißiger Jahre?, von Paul Mason, S. 31

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Für eine demokratische Polarisierung. Wie man dem Rechtspopulismus den Boden entzieht, Jürgen Habermas im Interview, S. 35

Die Politik des Ressentiments, von Reinhard Olschanski, S. 43

»Yes, we couldn’t«. Barack Obamas erfolgreiches Scheitern, von Claus Leggewie, S.49

Im Fadenkreuz der Geopolitik. Die Ukraine und der neue Kalte Krieg, von Achim Engelberg, S. 61

Die neue Schuldknechtschaft und der Siegeszug der Finanzoligarchie, von Michael Hudson, S. 71

Im Minuszinskapitalismus. Das billige Geld und das Versagen der Politik, von Rudolf Hickel, S. 83

»Weil wir es uns leisten können«. Wie und warum wir über die Verhältnisse anderer leben, von Stephan Lessenich, S. 91

»Lasst sie doch absaufen«. Umweltrassismus und das Ende der Heimat, von Naomi Klein, S. 103

Wie viel Öffentlichkeit verträgt das Recht? Strafjustiz in Zeiten des Echtzeitjournalismus, von Heribert Prantl, S. 111

AUFGESPIESST

Bob Dylan: Ikone mit Preis, von Jens Hacke, S. 69

BUCH DES MONATS

Parallelwelt Lobbyismus, von Neelke Wagner, S. 121

EXTRAS

In eigener Sache, S. 4

Kurzgefasst, S. 33

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats September 2016, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren S. 128

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