Entwicklung, Inhalte und Organisation des Navigationsunterrichts in Norddeutschland bis zur Reichsgründung 1871

Entwicklung, Inhalte und Organisation des Navigationsunterrichts in Norddeutschland bis zur Reichsgründung 1871

Projektträger
Universität Hamburg (SP Geschichte der Naturwissenschaften), Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Hamburg, Bremerhaven
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2004 - 30.09.2006
Von
Guenther Oestmann

Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein waren Schiffahrt und Handel sehr bedeutende Wirtschaftszweige der norddeutschen Küstenländer. Die nautische Ausbildung von Seeleuten erfolgte zunächst ausschließlich auf privater, nicht institutionalisierter Basis, und zwar durch das Erlernen der mathematischen, astronomischen und instrumentellen Grundlagen von alten Steuerleuten und Kapitänen. Erst ab dem Ende des 18. Jahrhunderts beginnt sich durch den verstärkten Schiffsverkehr nach Übersee und steigende Anforderungen an die Schiffsführer ein Bedürfnis nach systematischer Ausbildung zu artikulieren, das zu ersten Gründungen von Navigationsschulen führte. Qualität und Umfang des Unterrichts hingen stark von den jeweiligen Lehrerpersönlichkeiten ab. Auch waren die Prüfungsbestimmungen unterschiedlich. 1869 beendete ein Gesetz, mit dem die Aufsicht über die Prüfung und Befähigung von Seeleuten zunächst auf den Norddeutschen Bund und wenig später auf das Deutsche Reich überging, die Vielfalt der verschiedenen Ausbildungsvorschriften und -ansätze.
In diesem Projekt sollen die Inhalte und die Organisation des Navigationsunterrichts in Norddeutschland bis zum 2. Drittel des 19. Jahrhunderts komparativ untersucht werden.
Es wird mit Unterstützung der Fritz Thyssen-Stiftung vom Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg und dem Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven durchgeführt. Enge Kooperationen bestehen mit dem Nederlands Scheepvaartmuseum (Amsterdam), dem National Maritime Museum (Greenwich), dem Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Weserhäfen in Brake und dem Deutschen Museum (München).

Ziele des Projekts sind

1) Untersuchung der unterschiedlichen Unterrichtsinhalte und -methoden, wie auch Organisation der jeweiligen Einrichtungen,
2) Biobibliographische Erfassung der Personen, welche Navigationsunterricht erteilten,
3) Darstellung der Entwicklung des nautischen Lehrbuches vom 18. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert, sowie
4) Aufbau einer Datenbank zur Geschichte des Navigationsunterrichtes und der erhaltenen Navigationsinstrumente in Deutschland.

Anregungen und Hinweise, insbesondere auf Materialien in Privatbesitz, sind stets willkommen und werden streng vertraulich behandelt.

Redaktion
Veröffentlicht am