DFG-Projekt „Demontagen in der SBZ und Berlin 1945-1948 – Sachthematisches Inventar“
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges demontierte die Sowjetunion in ihrer Besatzungszone und Berlin rund 3470 Objekte, 5.114.000 Millionen Tonnen Material wurden abtransportiert. Diese Demontagen hatten einschneidende Folgen für die ostdeutsche Wirtschaft und beeinflußten die Entwicklung der Gesellschaft in erheblichem Umfang. Sowohl das Ausmaß wie die Folgen dieser Politik sind gleichwohl erst wenig erforscht.
1997 wurde durch Jochen Laufer (ZZF) in Moskau, im Bestand des Chefs der Zentralen Statistischen Verwaltung der UdSSR, eine „Liste der demontierten und in die UdSSR aus der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland abtransportierten Betriebe“ aufgefunden. Dieser Fund war Anlaß für zwei Arbeitstreffen deutscher und russischer Historiker und Archivare, die schließlich in das von der DFG finanzierte gemeinsame Projekt des Brandenburgischen Landeshauptarchivs und des Zentrums für Zeithistorische Forschung mündeten.
Ziel des Projektes ist die systematische Erfassung der Quellen mit Demontagebezug auf der Ministerialebene, außerdem die Verifizierung der Moskauer Liste (ZZF-Liste). Mit Hilfe des sachthematischen Inventars soll die Forschung befeuert und die Handhabe geboten, entsprechende Quellen in den Archiven zügig aufzufinden. Seit Januar 2005 wurden bereits die relevanten Bestände mehrerer Landeshaupt- und Hauptstaatsarchive verzeichnet.