Aufruf des Stern Cooperation Projects (SCP)

Von
Susanne Spieler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Das „Stern Cooperation Project (SCP)“ hat im Juli 2018 die Arbeit aufgenommen. Das Projekt beschäftigt sich mit der Geschichte der deutschen Kunsthändlerfamilie jüdischer Herkunft Julius, Selma, Max, Hedi und Gerda Stern sowie der Firmengeschichte der Galerien, die von 1913-1987 im Besitz der Familie Stern waren: Galerie Stern (Düsseldorf), West‘s Galleries (London) und Dominion Gallery (Montreal).
Damit betritt SCP ein Forschungsgebiet, das bereits seit 2002 durch das Max Stern Art Restitution Project (MSARP) untersucht wird. Während MSARP sich auf die Identifizierung und Rückgabe einzelner geraubter Kunstwerke konzentriert, verfolgt SCP einen sehr viel breiter angelegten Ansatz: in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit versucht das SCP die verfolgungsbedingte Migrationsgeschichte sowohl der Familie als auch des Kunsthandels zu rekonstruieren. SCP entwickelt dabei Strategien, die Forscher*innen hilfreich sein könnten, die mit ähnlichen Herausforderungen bei der Rekonstruktion von Verfolgung sowohl von Individuen als auch von Unternehmen konfrontiert sind.
Die Rechercheergebnisse des SCP sind zwangsläufig mit den virulenten Fragen nach verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern und nach NS-Raubkunst verknüpft, die derzeit verstärkt erforscht werden und die insbesondere auch für das MSARP eine zentrale Rolle spielen.
Zusammen mit dem The Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (Hebrew University of Jerusalem), dem Department of Art History der Concordia University, Montreal, und weiteren internationalen Projektpartnern wird das ZI versuchen, die verfolgungsbedingte Migrationsgeschichte sowohl der Familie als auch des Kunsthandels zu rekonstruieren.

Mit dem Start des Projekts einher geht ein Aufruf des SCP-Teams: Institutionen und Personen, die über Informationen zur Familie Stern, ihren Galerien und ihren Kunstwerken verfügen, werden gebeten, diese dem Projekt unter scp@zikg.eu oder unter Tel. +49 89 289 27596 zur Verfügung zu stellen.

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