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Dörthe Schimke, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde

Im Mai geht die Website „Netzwerk Alltagskultur Ost“ („nao“) an den Start: https://www.alltagskulturost.de. Sie zeigt die Vielfalt von Themen und Projekten, die den Arbeitsalltag in den volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Institutionen der ostdeutschen Bundesländer bestimmen: „Nach-Wende“-Erfahrungen, Migrationsprozesse früher und heute, Denkmalkulturen und -stürze, Immaterielles Kulturerbe, ländliche Baukultur – das Spektrum ist groß.

Zu „nao“ gehören außeruniversitäre und universitäre Forschungsinstitute, volkskundliche Beratungsstellen und Verbände. Beteiligt sind bislang das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden, das Sorbische Institut in Bautzen, die Landesstelle für Berlin-Brandenburgische Volkskunde, die Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde in Rostock, die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen im Freilichtmuseum Hohenfelden, der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt in Halle und das Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Weitere Partnerschaften, auch mit volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Museen, sind geplant, und so wird das Netzwerk künftig zur Plattform für gemeinsame Projekte. Sie widmen sich Themen, die uns alle beschäftigen. Dazu gehören Landschafts- und Klimawandel ebenso wie die Auswirkungen von Transformationsprozessen auf alltägliche Lebenswelten.

Die Transformation der Lebensverhältnisse seit 1989 beeinflusst die individuellen Biografien ebenso wie die kulturellen Praktiken tiefgehend. Zugleich ist ein adäquater Aufbau von Strukturen zur Erforschung und Vermittlung der Alltagskultur unterblieben. Auch Bemühungen um die Etablierung von Universitätsinstituten, aber auch kulturwissenschaftlich ausgerichteten Museen waren nur bedingt erfolgreich. Dies hat zu einer deutlichen Schieflage insofern geführt, als die Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis heute unterrepräsentiert sind.

Zeit also, dieses Defizit auszugleichen und einer breiten Öffentlichkeit wie auch potenziellen Kooperationspartnerinnen und -partnern die Möglichkeit zu geben, sich auf einen Blick über unsere Themen zu informieren und gemeinsame Projekte zu initiieren. Das „Netzwerk Alltagskultur Ost“ wird neben der Homepage künftig auch unter @Alltagskulturen auf Twitter Neuigkeiten seiner Mitgliedseinrichtungen kommunizieren.

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