1 Wiss. Mitarb. "Historische Recherche zur Geschichte von Zwangsarbeit und Kriegsgefangenen" (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten)

1 Wiss. Mitarb. "Historische Recherche zur Geschichte von Zwangsarbeit und Kriegsgefangenen" (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten)

Arbeitgeber
Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus Quickborn e. V.
Gefördert durch
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
PLZ
25451
Ort
Quickborn
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.09.2022 - 29.02.2024
Bewerbungsschluss
29.07.2022
Von
Harald Schmid, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten

Der Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus Quickborn e. V. sucht für eine historische Grundlagenrecherche eine:n Historiker:in mit Forschungs- und Archiverfahrung auf Honorarbasis.

1 Wiss. Mitarb. "Historische Recherche zur Geschichte von Zwangsarbeit und Kriegsgefangenen" (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten)

Seit 1915 existierte im Quickborner Himmelmoor ein Arbeitslager für Strafgefangene, die von dem Zentralgefängnis Rendsburg als Torfarbeiter angefordert werden konnten. Im Ersten Weltkrieg existierte hier zusätzlich ein Kriegsgefangenenlager mit zahlreichen Baracken und Wachtürmen, wie eine Grußkarte aus Quickborn zeigt. Im Zweiten Weltkrieg gab es neben dem Strafgefangenen-Arbeitslager auch ein Lager für Kriegsgefangene, in dem französische und sowjetische Kriegsgefangene sowie politische Gefangene Zwangsarbeit zur Torfgewinnung leisten mussten. Innerhalb dieses Kriegsgefangenenlagers bestand ein weiteres, separates Lager, in dem über 50 jüdische Kriegsgefangene untergebracht waren. Auch sie wurden zur Torfgewinnung eingesetzt und bildeten das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 1416. Das Gebäude, in dem sie untergebracht waren, ist in nahezu unverändertem Zustand erhalten. Der Belgier Henri Goldstein (1920–2014) war einer dieser jüdischen Kriegsgefangenen. Nach ihm hat sich die Initiative benannt, die die Geschichte des Ortes recherchiert und öffentlich bekannt gemacht hat. 2013 hat die Initiative den Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus Quickborn e. V. gegründet. Er hat sich insbesondere zur Aufgabe gesetzt, das historische Gebäude zu erhalten und es zur Gedenkstätte auszugestalten. Die Gedenkstätte soll über den Torfabbau durch Kriegs- und Strafgefangene in vier politischen Systemen mit besonderem Fokus auf die Zeit des Nationalsozialismus Auskunft geben und als außerschulischer Lernort insbesondere für Schulen dienen. Die Konservierung des historischen Gebäudes und die Erarbeitung der Geschichte der Zwangsarbeit an diesem Ort werden ermöglicht durch Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein. Hierfür suchen wir möglichst zum 1. September 2022 eine engagierte und erfahrene Fachkraft.

Aufgaben:

- Archiv- und Objektrecherche zum Thema Zwangsarbeit im Torfabbau von 1871 bis in die Gegenwart im Abbaugebiet des Himmelmoors in Quickborn und allgemein in Deutschland mit besonderem Fokus auf den Zeitraum des Zweiten Weltkrieges
- Erforschung der jeweiligen Arbeits- und Lebensbedingungen der im Himmelmoor eingesetzten Zwangsarbeiter in den verschiedenen politischen Regimen, differenziert nach ihrer Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gruppen und Nationalitäten
- Erforschung der Biografiien der jüdischen Kriegsgefangenen, die im „Henri-Goldstein-Haus“ interniert waren sowie der sowjetischen Kriegsgefangenen, von denen einige auf dem Nordfriedhof in Quickborn beigesetzt sind
- schriftliche Darlegung der Geschichte, des Forschungsstandes und der Quellenlage zur Zwangsarbeit zum Torfabbau im Himmelmoor
- interne und externe Projektkommunikation mit dem Vorstand sowie dem Beirat des Vereins

Die Aufgabe erfordert Präsenzzeiten in Quickborn.

Anforderungen:

- abgeschlossenes einschlägiges Studium (Geschichtswissenschaft, Geschichtsdidaktik)
- Erfahrung in vergleichbaren Projekten inklusive Archivrecherche
- ausgewiesene Kenntnis der Geschichte des Nationalsozialismus und der Aufarbeitungsgeschichte nach 1945
- gute französische Sprachkenntnisse wären wünschenswert
- idealerweise auch regionalgeschichtliche Erfahrung
- persönliches Engagement, Organisationsgeschick, Teamfähigkeit, hohe Belastbarkeit, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, soziale Kompetenz, Flexibilität und Mobilität

Vergütung:

Das Projekt soll im Rahmen eines Werkvertrags umgesetzt werden. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt. Das Projekt ist mit 70.000,00 EUR dotiert und auf 1,5 Jahre befristet.

Bewerben:

Bitte senden Sie Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen, inkl. eines Ablauf- und Zeitplans unter Angabe des frühestmöglichen Datums des Arbeitsbeginns ausschließlich per E-Mail als eine zusammenhängende PDF-Datei bis zum 29. Juli 2022 an info@henri-goldstein-haus.de.

Mit Ihrer Bewerbung stimmen Sie zu, dass die Projektbeteiligten Einsicht in Ihre Unterlagen nehmen dürfen und Ihre personenbezogenen Daten zur Abwicklung des Bewerbungs- und ggf. Einstellungsverfahrens gespeichert werden.

Nähere Informationen finden Sie unter http://www.henri-goldstein-haus.de und https://gedenkstaetten-sh.de/gedenkstaetten/henri-goldstein-haus-13.

Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich am 15. oder 16. August 2022 in Hamburg statt.

Kontakt

Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus Quickborn e. V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Jens-Olaf Nuckel und der stellvertretenden Vorsitzenden Christiana Lefebvre

Vereinsanschrift:
Eichendorffstrasse 9
25451 Quickborn

Tel.: 04106-4553
Fax: 04106-4423
E-Mail: info@henri-goldstein-haus.de

http://www.henri-goldstein-haus.de