Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen sucht befristet für 2 Jahre ab dem 01.05.2025
eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in (d/m/w)
in Vollzeit. Die Vergütung erfolgt nach EGr. 13 TV-AVH.
Über uns
Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte ist Trägerin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, der Gedenkstätten Bullenhuser Damm, Fuhlsbüttel und Poppenbüttel, des Geschichtsorts Stadthaus und des im Entstehen begriffenen Dokumentationszentrums denk.mal Hannoverscher Bahnhof in Hamburg. Sie trägt dazu bei, das Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus zu vermitteln und zu erweitern und die Erinnerung an die Opfer zu bewahren. Darüber hinaus soll sie über die Folgen der NS-Verbrechen informieren und den gesellschaftlichen Umgang mit dem historischen Geschehen kritisch reflektieren. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte unserer Homepage www.gedenkstaetten-hamburg.de.
Zum 1. Mai 2025 startet die Abteilung „Dokumentation und Forschung“ der KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Forschungsprojekt „Die Hamburger Feuerwehr im Nationalsozialismus“. Die Geschichte der Hamburger Feuerwehren im Nationalsozialismus aufzuarbeiten, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Funktionsweise des NS-Regimes an sich zu verstehen. Feuerwehrmänner waren – um den Buchtitel des Historikers Christopher Browning zu zitieren – „ganz normale Männer“. Browning bezog sich in einer Studie auf Angehörige eines Reserve-Bataillons der Hamburger Ordnungspolizei. Eben dieser Ordnungspolizei wurden die Berufsfeuerwehren angegliedert, nachdem sie aufgrund eines Gesetzes von 1938 fortan als „Feuerschutzpolizei“ fungierten. Sogar noch stärker repräsentiert vermutlich die Freiwillige Feuerwehr den durchschnittlichen männlichen Deutschen dieser Zeit. In der Geschichtsschreibung zur Hamburger Feuerwehr besteht diesbezüglich eine große Lücke: In welchen Kontexten und warum fanden „ganz normale Männer“ ihren Platz im NS-Regime? Diese Frage weist eine große Gegenwartsrelevanz auf: Unter welchen Umständen beteiligten sich durchschnittliche Bürger am alltäglichen Funktionieren einer Diktatur? Wie ist es zu erklären, dass so viele auch an den Massenverbrechen teilnahmen? Es geht dem Projekt darum, Handlungsspielräume und Repressionen in den Blick zu nehmen. Die verstörende Attraktivität der nationalsozialistischen Diktatur soll anhand vermeintlich „unpolitischer“ Bereiche wie der fortgesetzten Modernisierung, Technisierung und Professionalisierung der Feuerwehr dargestellt werden.
Gefördert von der Feuerwehr Hamburg wird die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen die Tätigkeit der städtischen Feuerwehr in der NS-Zeit aufarbeiten. Die hier ausgeschriebene Projektstelle wird dafür verantwortlich sein, die erforderliche Grundlagenforschung durchführen und darauf basierend eine Ausstellung über die Geschichte der Hamburger Feuerwehr in der NS-Zeit zu entwickeln. Ziel des Projektes ist es, die Forschungsergebnisse einem breiten Publikum in Form einer Wanderausstellung mit einem begleitenden Ausstellungskatalog zu präsentieren. Fallgeschichten verschiedener Akteure (und während des Krieges auch Akteurinnen, weil nun auch Frauen beim Brandschutz eingesetzt wurden) sollen die unterschiedlichen Motivationslagen sichtbar machen, die in der NS-Diktatur zum Wirken kamen.
Ihre Aufgaben
- eigene Archivrecherchen zur Geschichte der Hamburger Feuerwehr im Nationalsozialis-mus; Systematisierung und Aufarbeitung des Materials zu einer kommentierten Material-sammlung
- Konzeption und Koordination des Gesamtprojekts (Ausstellung und Begleitpublikation), v.a. Verfassen der Texte, Bildredaktion, Konzeption der Medienstationen, Absprache des Ausstellungsbegleitprogramms, Organisation der Ausstellungseröffnung
Anforderungsprofil
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Magister oder vergleichbar) im Fach Neuere und Neueste Geschichte oder vergleichbare Fachrichtungen
- Erfahrungen mit Archivrecherchen und vertiefte Kenntnisse der Geschichte des Nationalsozialismus auf Höhe des aktuellen Forschungsstands (nachgewiesen in Publikationstätigkeit und/oder Ausstellungen)
- Kuratorische Erfahrungen im Bereich von (zeithistorischen) Museen, Gedenkstätten oder Ausstellungsprojekten
- Organisationstalent, Selbständigkeit, soziale Kompetenz, Teamfähigkeit
- Deutschkenntnisse auf C2-Niveau, sichere Anwendung des Englischen
Was bieten wir Ihnen?
- eine befristete Anstellung in Vollzeit für den Zeitraum von 2 Jahren
- eine Vergütung nach EGr. 13 TV-AVH (https://www.av-hamburg.de/fileadmin/dokumente/tarifvertraege/aktuell/TV-AVH.0019-28_TV-AVH_v._19.9.2005_idF%C3%84TV_Nr._21_v._22.04.2023.pdf)
- ein lebendiges wissenschaftlich-fachliches Arbeits- und Forschungsumfeld
- 30 Tage Urlaub
- Betriebliche Altersvorsorge
- Zuschuss zum HVV-Profiticket
- gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Bewerbungen von schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen sind willkommen und haben Vorrang vor gesetzlich nicht bevorrechtigten Bewerber:innen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung. Zudem freuen wir uns auf Bewerbungen mit unterschiedlichen Hintergründen und diversen Zugehörigkeiten.
Haben Sie noch Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an Herrn PD Dr. Karsten Uhl (Tel. 040/428 131-537 oder per E-Mail an karsten.uhl@gedenkstaetten.hamburg.de).
Interessiert?
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bitte übersenden Sie uns folgende Dokumente:
- überzeugendes Anschreiben,
- tabellarischer Lebenslauf,
- Nachweise der geforderten Qualifikation,
- aktuelle Beurteilung bzw. aktuelles Zeugnis,
- für die Berücksichtigung einer Schwerbehinderung bzw. Gleichstellung im Auswahlverfahren einen Nachweis
Ihre vollständige Bewerbung senden Sie uns (unter Angabe der Kennziffer SHGL P FW) bitte bis zum 23.02.2025 per E-Mail mit den Bewerbungsunterlagen in einer Datei im PDF-Format an:
bewerbungspostfach@gedenkstaetten.hamburg.de
[Informationen zum Datenschutz bei Auswahlverfahren https://www.gedenkstaetten-hamburg.de/fileadmin/user_upload/aktuelles/2020/200526_DSI_fuer_Bewerber.pdf]