2 x 0,5 Akad. Mitarb. Doktorand/innen (Selma Stern Zentrum für jüdische Studien Berlin-Brandenburg / TU Berlin)

2 x 0,5 Akad. Mitarb. Doktorand/innen (Selma Stern Zentrum für jüdische Studien Berlin-Brandenburg / TU Berlin)

Arbeitgeber
TU Berlin / Selma Stern Zentrum für jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.09.2018 - 31.03.2022
Bewerbungsschluss
02.05.2018
Von
Dr. Manja Herrmann

2 Stellen Wiss. Mitarbeiter/in - 50 % Arbeitszeit - Entgeltgruppe 13 TV-L Berliner Hochschulen

vorbehaltlich der Mittelbewilligung

Die Positionen sind dienstrechtlich an der Technischen Universität Berlin angesiedelt. Sie sind inhaltlich dem Zentrum für Antisemitismusforschung (Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum) und räumlich dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg zugeordnet.

Aufgabenbeschreibung:
Mitarbeit im Forschungsgebiet Jüdische Studien im Forschungsbereich "Zeugenschaft - Memorialgeschichte (nach) der Shoah" zu folgendem Thema:

Die "Gerechten unter den Völkern" als Erinnerungskategorie

Neben der Arbeit am eigenen Forschungsvorhaben sind die Doktorand/innen Teil einer Forschungsgruppe unter Leitung eines PostDoc (Dr. Manja Herrmann). Zudem wird die aktive Teilnahme und Mitgestaltung an den Veranstaltungen des Selma Stern Zentrums erwartet.

Erläuterung:
Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann das Thema der „Rettung von Jüdinnen und Juden“ in der Holocausterinnerung eine oftmals unterschätzte Rolle zu spielen. Dabei kommt dem Konzept der „Gerechten unter den Völkern“ eine besondere Funktion zu, denn dieses ist fest in der jüdischen Tradition verankert. Sowohl in der rabbinischen als auch in der philosophischen und mystischen Literatur bezeichnet es Nichtjuden, denen durch ihre Rechtschaffenheit ein besonderer Status zuerkannt wird. Nach dem Holocaust wurde das Konzept der chasidei ummot ha-olam in den Diskurs der Memorialgeschichte der Shoah, insbesondere in jenen zur „Judenrettung“ eingebettet. Die internationale Holocaustgedenkstätte Yad Vashem wählte diese Bezeichnung, um Helferinnen und Helfer von Jüdinnen und Juden während der Judenverfolgungen des NS-Regimes auszuzeichnen. Sie ist wohl die berühmteste Ehrung ihrer Art und wird seit 1963 von einer Sonderkommission im Auftrag des Staates Israel vergeben. Zu den Vergabekriterien zählen unter anderem, dass die Retter ihr eigenes Leben riskierten und ihre Hilfe nicht finanziell motiviert war. Bis heute wurde etwa 26000 Personen aus über 50 Ländern dieser Titel verliehen, davon 587 deutschen Bürgerinnen und Bürgern. Diese Zahlen illustrieren bereits die Komplexität des Themas. In Israel, Deutschland, Polen, Frankreich und anderen europäischen Ländern ist diese Auszeichnung sowohl für die wissenschaftliche Erforschung des Holocaust, als auch für seine Deutung, Darstellung, Erinnerung und Politisierung von großer Bedeutung. Neben bestimmten nationalen Kontexten sind transnationale Verflechtungen und vergleichende Perspektiven nahezu unerforscht.
Ziel der Forschungsgruppe ist es, die „Gerechten unter den Völkern“ in ihrer Komplexität und vergleichend zu erfassen und sich gegenseitig durch die unterschiedlichen Fragestellungen sowie länderspezifische und transnationale Besonderheiten zu ergänzen und zu bereichern. Aufgabe der Promovenden ist es, Geschichte und Wirkungsweisen der Memorialkategorie „Gerechte/r unter den Völkern“ in einem spezifischen nationalen oder im europäischen Kontext, in transnationalen Verflechtungen, in erinnerungstheoretischer oder erinnerungspolitischer Hinsicht im Rahmen einer Dissertation zu erforschen.

Mögliche Themen sind:
- Geschichte und Wirkungsweise der „Gerechten unter den Völkern“ in bestimmten nationalen Kontexten
- transnationale Verflechtungen in Geschichte und Wirkungsweisen der „Gerechten“
- Geschichte und Wirkungsweisen der „Gerechten“ als europäische Erinnerungskategorie
- Geschlechtergeschichte und die „Gerechten“
- museale Präsentationen der „Gerechten“ in vergleichender oder transnationaler Perspektive

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Manja Herrmann: m.herrmann@selma-stern-zentrum.de, oder Tel.: 030 / 20 93 – 66 310.

Erwartete Qualifikationen:
- Erfolgreich abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master oder Äquivalent) im Themenfeld der Jüdischen Studien, Theologie, Geschichts-, Literatur- oder Kulturwissenschaften
- sehr gute Kenntnisse in Deutsch und Englisch, sowie eventuell einer weiteren Projekt-relevanten Sprache

Hinweise zur Bewerbung:
Ihre Bewerbung richten Sie bitte schriftlich und elektronisch (in einer Datei) unter Angabe der Kennziffer (I-96/18) mit einem ausführlichen Lebenslauf, einem deutschen oder englischen Exposé zur Entwicklung eines eigenen Forschungsprojektes innerhalb der Nachwuchsforschungsgruppe (Forschungsfrage und Zielsetzung, Forschungsstand, eigene Vorarbeiten sofern vorhanden, methodisches Vorgehen, Arbeitsplan) von max. 5-8 Seiten und der Benennung von zwei Referenzen an das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin- Brandenburg, z. Hd. Frau Dr. Schärtl, Sophienstraße 22a, 10178 Berlin, E-Mail info@selma-stern-zentrum.de.

Zur Wahrung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sind Bewerbungen von Frauen mit der jeweiligen Qualifikation ausdrücklich erwünscht.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Aus Kostengründen werden die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgesandt. Bitte reichen Sie nur Kopien ein.

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