Freiwilligenprogramm „Humanitäre Geste“ (St. Petersburg)

Freiwilligenprogramm „Humanitäre Geste“

Institution
Deutsch-Russisches Begegnungszentrum
PLZ
191186
Ort
Sankt Petersburg
Land
Russian Federation
Vom - Bis
01.10.2020 - 31.12.2020
Bewerbungsschluss
20.09.2020
Von
Judith Heckenthaler, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)

Das Deutsch-Russische Begegnungszentrum in St. Petersburg (drb) lädt angehende SlavistInnen, ExpertInnen für Osteuropakunde, HistorikerInnen, JournalistInnen sowie alle Interessierten zu einem Online-Projekt im Bereich Erinnerungskultur ein. Das Projekt ist der Leningrader Blockade während des Zweiten Weltkriegs gewidmet, sein Hauptaugenmerk liegt auf Gesprächen mit Zeitzeugen.

Freiwilligenprogramm „Humanitäre Geste“

Zu Beginn des Jahres 2019 verkündeten der deutsche Außenminister Heiko Maas und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow eine freiwillige humanitäre Geste zugunsten der heute noch lebenden Opfer der Leningrader Blockade. Diese Aktion ist ein Zeichen der Anerkennung der Verantwortung für die während des Zweiten Weltkriegs im deutschen Namen begangenen Verbrechen und soll der historischen Aussöhnung zwischen den Völkern unserer beiden Länder dienen.

Ein wesentlicher Teil des Projekts “Humanitäre Geste” ist der Freiwilligendienst, in dessen Rahmen Jugendliche aus Deutschland für drei Monate nach St. Petersburg kommen, um mit Überlebenden der Blockade zu arbeiten und durch Gespräche mit ihnen in die Geschichte einzutauchen. Das Programm wird vom Deutsch-Russischen Begegnungszentrum (drb) in St. Petersburg in Zusammenarbeit mit dem JugendSozialwerk Nordhausen e.V. organisiert. Im Jahr 2019 wurde die Pilotphase des Programms erfolgreich abgeschlossen. Wegen der Reisebeschränkungen im Jahr 2020 wird das Freiwilligenprogramm im Online-Format fortgesetzt.

Zeitraum des Programms: 1.10.2020 – 31.12.2020
Die Bewerbungsfrist endet am 20.09.2020

Das Programm dauert drei Monate (mind. 8 Stunden pro Woche) und besteht aus zwei Modulen:

1. In den ersten zwei Monaten machen sich die deutschen Freiwilligen mit der Geschichte der Leningrader Blockade vertraut und nehmen online an Seminaren und Exkursionen teil. Daneben lernen sie gemeinsam mit jungen Russen und Russinnen die Feinheiten der interkulturellen Kommunikation kennen und werden in die Arbeit mit Senior/-innen eingeführt. In der zweiten Hälfte des Moduls starten die Online-Treffen mit den Zeitzeugen.

Zusätzlich werden Russischkurse auf drei Niveaustufen im Umfang von mind. 60 UE sowie ein Tandemprogramm mit russischen Teilnehmenden angeboten.

2. Im dritten Monat findet die Projektphase statt. Nach vorbereitenden Workshops werden Kleingruppen gebildet, die in Kooperation mit den Blockadeüberlebenden an eigenen Projekten arbeiten. Die Ergebnisse werden dann einer breiten Öffentlichkeit online vorgestellt. Diese dienen der kreativen Verarbeitung der Zeitzeugen-Erinnerungen sowie der dadurch bei den Freiwilligen ausgelösten Emotionen und ihrer Schlussfolgerungen für das eigene Leben.

Die Teilnehmenden erhalten ein monatliches Taschengeld in Höhe von 150 Euro. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Corona-Pandemie können Offline-Treffen und Museumsbesuche in Deutschland organisiert werden, wobei alle Kosten übernommen werden.

Das Freiwilligenprogramm „Humanitäre Geste“ ist die beste Chance:
im Dialog der Kulturen und Generationen Geschichte neu zu erleben;
älteren Menschen, denen nur allzu oft Aufmerksamkeit und Zuhörer für ihre Erinnerungen an die schreckliche Kriegszeit fehlen, zu helfen und zu unterstützen;
Kompetenzen in der interkulturellen Kommunikation zu entwickeln und aktive Gleichaltrige aus Russland zu treffen, um mit ihnen Ideen und Erfahrungen auszutauschen;
kreativ in kleinen Gruppen an der Bewahrung und Dokumentation von Erinnerungen zu arbeiten;
berufsrelevante, soziale und methodische Kompetenzen zu erwerben;
einen aktiven Beitrag zur Aussöhnung zwischen den Völkern Russlands und Deutschlands zu leisten.

Falls ihr euch für eine Teilnahme am Freiwilligenprogramm der Humanitären Geste interessiert und dadurch zu Botschaftern des Friedens werden möchtet, schickt uns bis spätestens 20.09.2020 das ausgefüllte Bewerbungsformular und euren Lebenslauf an praktikum@drb-ja.com oder k.firago@jugendsozialwerk.de. Alternativ könnt ihr das Anmeldeformular auf unserer Website ausfüllen. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen! Die Teilnehmer-Zahl ist auf 15 begrenzt.

Kontakt

praktikum@drb-ja.com

https://drb-ja.com/programme/freiwilligendienst/