Körper und Malerei. Erschließung, Erforschung und Nutzung der Anatomischen Lehrsammlung und der Gemäldesammlung der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Körper und Malerei. Erschließung, Erforschung und Nutzung der Anatomischen Lehrsammlung und der Gemäldesammlung der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Projektträger
Hochschule für Bildende Künste Dresden ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.02.2017 - 31.01.2020
Von
Dr. Sandra Mühlenberend

Das Bundesministerium für Forschung und Bildung fördert im neuen Förderprogramm „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für universitäre Sammlungen“ das HfBK-Projekt „Körper und Malerei. Erschließung, Erforschung und Nutzung der Anatomischen Lehrsammlung und der Gemäldesammlung der Hochschule für Bildende Künste Dresden“.
In den kommenden drei Jahren werden die Präsentation, Nutzung und Vermittlung der historischen Anatomischen Lehrsammlung mit ca. 500 Modellen und Präparaten in einem zu entwickelnden Lehr- und Schauraum unter Beachtung ethischer und konservatorischer Erfordernisse konzipiert und praktisch vorbereitet. Darüber hinaus soll die während der DDR-Zeit entstandene Hochschulsammlung von ca. 1500 Diplom-Gemälden wissenschaftlich erschlossen werden. Es handelt sich um zwei einzigartige Sammlungen, die bisher nicht nur der Betrachtung, sondern auch dem öffentlichen Bewusstsein, der Forschung und Lehre nahezu entzogen waren. Sie sollen nun durch präventive Konservierung gesichert und wissenschaftlich so aufbereitet werden, dass es möglich wird, diese Schätze zukünftig für die Lehre und die Forschung zu nutzen.

Kompetente Partner
Das Projekt wird unter anderem in Kooperation mit dem renommierten Museum Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden durchgeführt. Sie nimmt eine Schlüsselrolle im Projekt ein, indem sie mit ihrer Expertise die Inventarisierung, Konservierung und Präsentation beider Sammlungen beratend und unterstützend begleitet. Diese Kooperation korrespondiert mit einer Vernetzung in der Kunsthochschule: beteiligt sind Lehrende aus den Bereichen Kunstgeschichte, Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kulturgut, Anatomie / Anthropologie sowie die Leiterin des Archivs und der Kustodie. Die Bedingungen einer Nutzung und die Konzepte für Lehre und Forschung in und an den Sammlungen werden gemeinsam erarbeitet.

Anatomische Körperforschung
Das in Dresden traditionell bedeutsame Lehrfach Anatomie / Anthropologie wurde in den letzten Jahren für die Studierenden der Bildenden Kunst, Restaurierung, Bühnen- und Kostümbild, Maskenbild und Theaterausstattung umfassend qualifiziert. Jedoch kann aufgrund des heiklen Erhaltungszustandes und der jetzigen Lagerung kaum auf die für das Fach notwendigen Präparate und Modelle zurückgegriffen werden. Das zu entwicklende Konzept zielt auf einen Lehr- und Schauraum, der ein anatomisches Körperstudium für Lehrende und Studierende zum Teil barrierefrei, anschaulich und facettenreich ermöglicht. Hier muss insbesondere auch der Umgang mit den menschlichen Präparaten geklärt werden. In einem breiten Dialog stellt sich das Projekt dieser Aufgabe; es prüft die menschlichen Überreste hinsichtlich ihrer Herkunft und orientiert sich am Leitfaden „Recommendations for the Care of Human Remains in Museums and Collections“ des Deutschen Museumsbundes für einen ethischen Umgang mit menschlichen Überresten im Kontext von Sammlungen.

Malerei in der DDR
Die Gemäldesammlung aus Diplomübereignungen und studentischen Belegarbeiten bietet ein reiches und bisher wissenschaftlich kaum erschlossenes Material zur Geschichte der Kunst in der DDR mit einem Schwerpunkt auf der speziellen Geschichte der Dresdner Malerei zwischen 1950 und 1990. Doch nicht nur für die Kunstgeschichte, sondern auch als Studienobjekte für das Fach Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut bieten sich einmalige Gelegenheiten, die Anamnese von Schäden, die Analyse von Material und historischen Maltechniken an hochschuleigenen Gegenständen zu erlernen, zu erforschen und gleichzeitig einen Beitrag zu deren Erhaltung zu leisten.

Leitung und Koordination: Dr. Sandra Mühlenberend
Wissenschaftliche Mitarbeit: M.A. Kathleen Schröter (Erschließung Gemäldesammlung), Dipl. Rest. Jakob Fuchs (Konservierung / Restaurierung), N.N. (Chemische Analysen)
Hochschulleitung gegenüber dem Projektträger: Prof. Dr. Bettina Uppenkamp
Teilprojektleiter: Prof. Ivo Mohrmann (Leiter Kunsttechnologie, Konservator der Hochschulsammlungen); Prof. Dr. Christoph Herm (Leiter Naturwissenschaftliches Labor); Dr. Simone Fugger v. dem Rech (Leiterin Archiv und Kustodie)
Partner Kooperationsmuseum: Dr. Birgit Dalbajewa, Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Weitere Kooperationen: Technische Universität Dresden, Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Doerner-Institut der Bayerischen Gemäldesammlung München, Fachhochschule Niederrhein Krehfeld, Königliche Kunstakademie Kopenhagen