Deutsches Kunstarchiv

Deutsches Kunstarchiv

Projektträger
Germanisches Nationalmuseum ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Nürnberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.01.2008 -
Von
Birgit Jooss

DEUTSCHES KUNSTARCHIV
Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum wurde umbenannt

Das seit 1964 im Germanischen Nationalmuseum beheimatete „Archiv für Bildende Kunst“ wurde umbenannt. Seit Januar 2008 nennt es sich „Deutsches Kunstarchiv“. Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg entschloss sich zu diesem Schritt, um die gewachsene Bedeutung und den Anspruch des Archivs zu verdeutlichen. Es handelt sich um das größte Archiv schriftlicher Nachlässe zur deutschen Kunst und Kultur und umfasst derzeit fast 1.400 Fonds aus dem 19. Jahrhundert bis heute (im Umfang von etwa 2.150 Regalmetern). Gesammelt werden Vor- und Nachlässe des deutschsprachigen Raums aus dem Bereich der bildenden Kunst, also von Malern, Graphikern, Bildhauern, Photographen, Architekten, Kunsthistorikern, Kunsthändlern und Kunstsammlern. Darüber hinaus erweitern Drucksachen und Zeitungsausschnitte das Sammlungsgebiet. Das Deutsche Kunstarchiv kann damit als Parallelinstitution zum Deutschen Literaturarchiv Marbach gesehen werden.

Der Schwerpunkt des Archivs liegt auf zweidimensionalem Archivgut wie persönlichen Dokumenten, Korrespondenz und allen Unterlagen zum beruflichen bzw. künstlerischen Leben. Bedeutende Künstler-Nachlässe im Deutschen Kunstarchiv stammen von Lovis Corinth, Otto Dix, Conrad Felixmüller, Olaf Gulbransson, Otto Herbert Hajek, Erich Heckel, Karl Hofer, Max Klinger, August Macke, Franz Marc, Gerhard Marcks, Georg Meistermann, Georg Muche, Ernst Wilhelm Nay, Richard Riemerschmid, Willi Sitte, Toni Stadler, Georg Tappert, Hans Thoma, Heinz Trökes oder Werner Tübke. Auch die Unterlagen zur Reichstagsverhüllung von Christo wurden dem Deutschen Kunstarchiv überlassen. Zu den bedeutenden Kunstwissenschaftler-Nachlässen gehören die von Kurt Badt, Günther Bandmann, Kurt Bauch, Hermann Beenken, Wolfgang Braunfels, Herbert von Einem, Dagobert Frey, Ludwig Grote, Gustav Hartlaub, Norbert Lieb, Max Raphael oder Wilhelm Worringer. Verwahrt werden auch Vorlässe, wie etwa der von Tilman Buddensieg. Es befinden sich aber auch einige Galerien- und Vereins-Nachlässe im Archiv, so etwa die Bestände der Galerien Arnold/Gutbier, Günther Franke oder Galerie Heinemann, oder der Verbände Künstlersonderbund Deutschland, Gulbransson Gesellschaft oder des Verbandes deutscher Kunsthistoriker. Über die Zentrale Datenbank Nachlässe des Bundesarchivs Koblenz sind alle Nachlässe des Deutschen Kunstarchivs mit Inhaltsangaben, Umfang, Laufzeit und Zustand der Verzeichnung recherchierbar. Außerdem wird über die Homepage des Germanischen Nationalmuseums www.gnm.de/archive.html eine jährlich aktualisierte PDF-Liste aller im Deutschen Kunstarchiv enthaltenen Fonds bereitgestellt.

Seit Anfang Oktober 2007 hat die Kunsthistorikerin und Archivarin Dr. Birgit Jooss die Leitung des Archivs übernommen. Zuvor war sie unter anderem wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Bildenden Künste München zur Vorbereitung des 200jährigen Jubiläums und zum Aufbau eines Archivs.

Die Öffnungszeiten des Deutschen Kunstarchivs sind dienstags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. Wissenschaftler können den Lesesaal auch ohne Anmeldung besuchen. Die gewünschten Archivalien werden so schnell wie möglich vorgelegt.