Deutschsprachige Periodika aus Mittel- und Osteuropa. Die virtuelle Zusammenführung verstreuter Bestände/German periodicals from Central and Eastern Europe. The virtual merger of dispersed stocks

Von
Albert Weber

Das Projekt „Deutschsprachige Periodika aus Mittel- und Osteuropa. Die virtuelle Zusammenführung verstreuter Bestände/German periodicals from Central and Eastern Europe. The virtual merger of dispersed stocks“, wird am Südost-Institut Regensburg (SOI) für ein Jahr gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Koordiniert wird das Projekt von Tillmann Tegeler M.A., Osteuropa-Historiker und Bibliotheksleiter des Südost-Instituts, als Projektbearbeiter fungiert Albert Weber M.A., Osteuropa-Historiker.

Ziel des Projekts ist es, der historischen und kulturwissenschaftlichen Forschung zu Mittel- und Osteuropa zu ermöglichen, die wichtigen Quellentypen Zeitungen und Volkskalender ortsunabhängig zu nutzen. Dazu werden aus den vielfältigen Beständen deutschsprachiger Periodika des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus der Bibliothek des Südost-Instituts etwa 95.000 Einzelseiten durch die Universitätsbibliothek Regensburg digitalisiert und die Inhalte mittels Texterkennung durchsuchbar gemacht. Anschließend werden die Digitalisate im Digitalen Forum Mittel- und Osteuropa (DiFMOE, http://www.difmoe.eu), dem Portal historischer deutschsprachiger Periodika in Mittel- und Osteuropa, zur freien Nutzung präsentiert. Zum Online-Gang der Periodika werden Kurzporträts der digitalisierten Zeitungen und Volkskalender verfasst. Sie geben Auskunft über Geschichte, Erscheinungsverlauf und politische Ausrichtung des Titels und dienen der Hinführung auf seine digitalisierten Seiten.

Weitergehendes Ziel ist die Bestandszusammenführung – kaum ein Periodikum ist in nur einer Bibliothek vollständig verfügbar –, die vorbereitet werden soll durch die Bildung eines Netzwerks von Partnerbibliotheken im In- und Ausland, die gemeinsam die Ergänzung der Bestände im Rahmen künftiger Digitalisierungsprojekte betreiben. Ein weiteres, nachhaltiges Projektziel ist die Sicherung und zeitgemäße Präsentation des kulturellen Erbes der Deutschen aus dem östlichen Europa. Einen wichtigen Beitrag leistet dafür das Konzept der digitalen Langzeitarchivierung und der uneingeschränkten Online-Verfügbarkeit. Damit wird nicht nur für die Forschung eine reiche Quellenbasis mithilfe neuester Medien aufbereitet, sondern auch der Öffentlichkeit die Lektüre der bislang schwer zugänglichen deutschsprachigen periodischen Literatur aus Ost- und Südosteuropa ermöglicht.