Rezensionsessay: Weimar überall: Zur Hochkonjunktur der ersten deutschen Demokratie

Cover
Titel
Aufbruch und Abgründe. Das Handbuch der Weimarer Republik


Herausgeber
Rossol, Nadine; Ziemann, Benjamin
Erschienen
Anzahl Seiten
992 S.
Preis
€ 60,00
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Florian Greiner, Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg

Weimar boomt. Der Schluss ist unvermeidlich, wenn man sich allein die Zahl an wissenschaftlichen Tagungen in den letzten Monaten anschaut, die gleichermaßen gefühls-, militär-, geschlechter-, körper- sowie religionsgeschichtliche Schwerpunkte setzen.1 Auch die Zahl an Publikationen zur Weimarer Geschichte ist jüngst stark angestiegen.2

Woran liegt dies? Zunächst sicher an dem altbekannten Phänomen, dass Jubiläen und Jahrestage eine verstärkte geschichtswissenschaftliche Aufmerksamkeit nach sich ziehen. Der 100. Geburtstag der Revolution3 bzw. der Reichsverfassung4, die Jahrestage der Ermordungen von Matthias Erzberger und Walther Rathenau5 oder das runde Jubiläum des Krisenjahrs 19236 wären hierfür aktuelle Beispiele. Darüber hinaus scheint sich dahinter auch ein grundsätzliches, gesteigertes Interesse an den demokratischen Wurzeln in der deutschen Geschichte zu verbergen. Das hat zur Folge, dass das erkenntnisleitende Interesse der neuen Weimar-Forschung oftmals fast ebenso sehr in den 2020er-Jahren wie in der Zwischenkriegszeit liegt. Erstaunlich viele der neuesten Studien haben denn auch einen Fluchtpunkt in der Gegenwart, fragen etwa nach den Lehren von Weimar für eine zunehmend als fragil wahrgenommene demokratische Grundordnung oder analysieren den Rechtsterror als eine Bedrohung in der historischen Langzeitperspektive.7 So zeichnen für zahlreiche der jüngsten Forschungsaktivitäten nicht zuletzt vergleichsweise junge Einrichtungen der historisch-politischen Bildungs- und Demokratiearbeit verantwortlich wie die Forschungsstelle Weimarer Republik8, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.9 oder die Arbeitsgemeinschaft, seit kurzem Bundesstiftung, Orte der Demokratiegeschichte sowie die eng mit ihr verbundene Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte e.V.10

In jedem Fall schafft der Boom der Weimar-Forschung einen gesteigerten Bedarf an Orientierung. Es ist daher zu begrüßen, dass Nadine Rossol und Benjamin Ziemann ein Handbuch der Weimarer Republik vorgelegt haben, das die vielfältigen neuen Forschungen synthetisiert und kompakt aufbereitet. Dass dieses zu einem zentralen, ja unverzichtbaren Hilfsmittel für Forschende wie für die universitäre Lehre wird, versteht sich da fast schon von selbst: Es ist kaum vorstellbar, dass in den nächsten Jahren irgendein Kurs oder eine Qualifikationsarbeit zur Weimarer Geschichte an dem Handbuch vorbeikommen wird. Vor diesem Hintergrund ist das Fehlen eines Sachregisters durchaus ärgerlich, das für die meisten Leser:innen sicher nützlicher gewesen wäre als das mit Perlen wie Guttentag, Kiebingen, Konnersreuth, Rhina oder Sevelten gespickte Ortsregister.

Der klassisch gegliederte Band zerfällt in fünf Teile: Perioden der Weimarer Republik, Rahmenbedingungen der Politik, Parteien und Parteimilieus, Gesellschaft und Wirtschaft, Kultur. Die meisten Beiträge folgen erfreulicherweise einem Ansatz, der in den letzten Jahren verstärkt ins Zentrum der Weimar-Forschung gerückt ist, nämlich Weimar nicht vom Ende, sondern vom Anfang her zu denken, um die Offenheit der historischen Situation und die Vielschichtigkeit der Entwicklungslinien in den Blick zu bekommen. Ausgezeichnet gelingt dies Sharon Gillerman in ihrem Beitrag zur Geschichte der deutschen Juden in der Weimarer Zeit, die sie explizit nicht aus dem Blickwinkel des Holocausts interpretiert. Dadurch kann sie zeigen, wie facettenreich die jüdischen Erfahrungen in jenen Jahren waren und welche fundamentale Bedeutung Juden für die kulturelle Entwicklung Deutschlands hatten. Benjamin Ziemann weist in seiner Betrachtung der Reichswehr nach, dass sich die republikzersetzenden Ambitionen einer auf Aufrüstung zielenden, revisionistischen Militärpolitik längst manifestiert hatten, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Hinter diesen Bestrebungen standen jedoch auch nicht die feudal-antidemokratischen Überreste innerhalb der Streitkräfte, sondern vielmehr falsche strukturelle Weichenstellungen der frühen Weimarer Jahre. Konzise argumentiert Claudia Siebrecht, wie die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg die Kultur und Kunst, aber auch die Politik Weimars auf vielerlei Weise prägte und dabei durchaus, wie sie etwa anhand einer integrativen Ansprache des Reichspräsidenten Friedrich Ebert bei der nationalen Gedenkzeremonie für die Gefallenen Anfang August 1924 in Berlin unterstreicht, die unterschiedlichen politischen Lager verband – in jedem Fall verbarg sich hinter der Kriegserinnerung eine „Rückbesinnung“ und kein „Vorzeichen“ auf eine nationalsozialistische Zukunft (S. 871).

Die Beiträge in den stärker die großen politik- und sozialgeschichtlichen Themen berührenden Sektionen des Bandes präsentieren auf durchweg hohem Niveau die empirischen Fakten und fassen souverän den Forschungsstand zusammen – dies kann kaum überraschen, stammen sie doch allesamt aus der Feder jeweils breit ausgewiesener Expert:innen wie Peter Caldwell (Weimarer Verfassung), Moritz Föllmer (bürgerliche Mittelschichten), Thomas Mergel (Wahlen), Daniel Siemens (Nationalsozialismus) oder Barbara Stambolis (Jugend und Jugendbewegungen). Ob es indes nicht sinnvoll gewesen wäre, im Parteienteil die Entwicklung von Sozialdemokratie und Kommunismus (Joachim C. Häberlen) sowie Zentrum, Konservativismus und der politischen Rechten (Shelley Baranowski) trotz der fraglos engen Wechselwirkungen getrennt (und damit zugleich auf mehr Raum) vorzustellen, muss dahingestellt bleiben – daraus eventuell resultierende Dopplungen wären in einem Handbuch wohl zu verschmerzen gewesen. Unzweifelhaft zu begrüßen ist dagegen die editorische Entscheidung, dem Band einige innovative Aufsätze zu vergleichsweise peripheren Aspekten der Weimarer Geschichte beizufügen, was ihm einen eigenen analytischen Impuls gibt. Kerry Wallach nutzt die Methoden der Visual History, um die überaus bunten Weimarer Bilderwelten sowie deren politische und kulturelle Effekte zu analysieren, zum Beispiel mit Blick auf die mediale Konstruktion rassischer Unterschiede oder kommunistische Propagandafilme. Nadine Rossol illustriert mittels einer Untersuchung der Mobilisierungsstrategien, Organisationsformen und performativen Praktiken republikanischer Gruppen die Fortentwicklung der politischen Kulturgeschichtsschreibung der letzten Dekaden. Ihr Aufsatz lässt gleichermaßen die Errungenschaften von Gruppierungen wie dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold bei der zivilgesellschaftlichen Verankerung demokratischer Symbole oder der medialen Inszenierung der Republik deutlich werden als auch die zu ihrem Scheitern beitragenden Mängel wie die weitgehende Nichteinbeziehung von Frauen oder der ländlichen Bevölkerung.

Ziel des Handbuchs ist es ausdrücklich nicht, eine „neue, übergreifende Deutung der Weimarer Republik und ihres Untergangs vorzulegen“ (S. 8). Vor diesem Hintergrund leuchtet auch das Festhalten an einer klassischen, auf die bekannten politischen Zäsuren abzielenden Periodisierung ein: Die entsprechenden Beiträge behandeln die Jahre 1918/19 (Christopher Dillon), 1919–1923 (Martin Geyer), 1924–1930 (Matthew Stibbe) und 1930–1933 (Larry Eugene Jones). Dass eine solche Periodisierung für andere gesellschaftliche Felder nicht trägt und damit einhergehende Interpretationen – etwa die der Zeit zwischen 1924 und 1928 als vergleichsweise ruhige, stabilisierende Phase – nicht unproblematisch sind, stellen Rossol und Ziemann einleitend klar (S. 27). Indes versucht das Handbuch, aufbauend auf der neuesten Forschung, punktuell sehr wohl interpretatorische Akzente zu setzen. So plädieren Rossol und Ziemann für einen „polyzentrischen“ Blick auf die Weimarer Zeit (S. 29), der die Entwicklung im Berlin der „Goldenen Zwanziger“ eher als Ausnahme und nicht als Prototyp für den Rest des Landes versteht. Besonderes Gewicht erhalten diesbezüglich Beiträge zur Bedeutung des Föderalismus und Regionalismus (Siegfried Weichlein) und zu den stark regional geprägten konfessionell-religiösen Kulturen (Todd Weir und Udi Greenberg). Benjamin Ziemann kann in seinem Beitrag zur Landwirtschaft zeigen, wie sich der schon länger existierende Stadt-Land-Gegensatz in Deutschland im Ersten Weltkrieg verstärkte. Die revolutionäre Stimmung in der ostelbischen Landbevölkerung nach 1918 ebbte rasch ab, wofür Ziemann sowohl ökonomische Eigeninteressen und Repressionsstrategien der Obrigkeit als auch Schwächen in der Arbeiterbewegung verantwortlich macht – in der ausgebliebenen Enteignung der preußischen Gutsbesitzer sieht er eines der größten Versäumnisse der Revolution. Die neue Republik konnte sich in der Landbevölkerung folglich nie durchsetzen, zumal sich hier angesichts geringer Produktivität und exorbitanter Arbeitsbelastung zu keiner Zeit eine Aufbruchsstimmung manifestieren konnte.

Dagegen bewegen sich andere Beiträge, wie der schon vorgestellte von Kerry Wallach, Helmuth Kiesels Untersuchung der Blütejahre der deutschen Literatur oder auch Lutz Raphaels Erörterung der Verschiebungen innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften, implizit oder explizit stärker in einem großstädtischen, intellektuell-hochkulturellen Milieu. Ute Planert zeigt in ihrem exzellenten Überblick über die Körpergeschichte und Geschlechterordnung der Weimarer Republik indes, wie Praktiken der „Versportlichung“ der Menschen, gewandelte Weiblichkeits- und Männlichkeitsvorstellungen (insbesondere die „Neue Frau“ der 1920er-Jahre) und eine neuartige schwule und lesbische Subkultur durchaus auf breiterer Ebene in die Gesellschaft ausstrahlen konnten, nicht zuletzt, da sie sich in massenmedialen Repräsentationen niederschlugen. Eric Hochman verdeutlicht in seinen Ausführungen zu Fragen der nationalen Zugehörigkeit, wie anschlussfähig national(istisch)es Denken in der Weimarer Zeit jenseits aller regionaler oder sozialer Unterschiede war, ja die politische Linke und ausgewiesene Republikaner kaum weniger erfasste als die extreme Rechte. Die entscheidende Streitfrage war vielmehr, inwiefern demokratische Werte und Ideen Bestandteil eines deutschen Nationalismus sein konnten. In diesem Sinne regt der Band zum Nachdenken an, ob es wirklich einen „polyzentrischen“ Blick auf die Weimarer Geschichte braucht, um die räumlichen Unterschiede in der Entwicklung angemessen zu deuten. Diese waren ungeachtet aller vordergründigen Widersprüche vielleicht gar nicht so gegenläufig, sondern schlicht Ausdruck einer sich in allen Bereichen rapide transformierenden und damit eben zwangsläufig durch Ungleichzeitigkeiten geprägten Gesellschaft. In ebendiese Richtung deutet nicht zuletzt Jochen Hungs sachkundiger Abriss über die Weimarer Massenkulturen, die er ob ihrer disparaten Verbreitung und Rezeption weniger als „umfassenden Durchbruch der Moderne“ denn „als eine Mischung aus moderner Technologie und konventionellen Kulturformen“ (S. 716) interpretiert.

Es mag angesichts der Vielschichtigkeit und der Bandbreite des Handbuchs vermessen sein, die bei solchen Großprojekten immer mögliche Frage zu stellen, was inhaltlich fehlt und welche Themenfelder dagegen vielleicht überrepräsentiert sind. Doch zwei Beobachtungen seien gestattet: Erstens bleibt – trotz des so internationalen Kreises an Autor:innen – die transnationale Dimension Weimars, die in der neueren Forschung intensiv diskutiert wird11, eher unterbelichtet. Verflechtungen und Interdependenzen jenseits der klassischen Außenpolitik (schwerpunktmäßig bearbeitet von Jonathan Wright) bzw. Außenwirtschaftspolitik (z.B. im Beitrag von Jan-Otmar Hesse und Christian Marx) werden kaum eingefangen. Eine Ausnahme stellt der überaus lesenswerte Aufsatz von Mary Nolan zu Amerika und der Sowjetunion als „transnationalen Visionen der Moderne“ in der Weimarer Republik dar. Nolan legt die „ideologische Anziehungskraft“ (S. 619) offen, die den beiden mutmaßlich modernsten Staaten der Welt vor dem Hintergrund eines im Niedergang empfundenen Europas zufiel. Noch vor dem Ersten Weltkrieg galt den Deutschen weder der Westen noch der Osten als Vorbild, nach 1918 jedoch beschleunigten sich Westbindung und Ostorientierung gleichermaßen. Avancierte die Zukunft zu einem Kernthema, so lag diese für Zeitgenossen offenkundig außerhalb Europas. Jedoch war weder die US-amerikanische noch die sowjetische Ausgestaltung der Moderne konsensfähig, sodass beispielsweise der Import von amerikanischen Filmen oder die Lektüre von sowjetischen Büchern stets heiß umkämpfte Praktiken blieben (S. 637).

Zweitens hätte man sich mindestens einen Beitrag zur Nachwirkung der Weimarer Republik nach 1933/45 bzw. bis in die Gegenwart hinein gewünscht.12 Damit wäre es möglich gewesen, eine der zentralen Fragen in Forschung wie öffentlicher Debatte der letzten Jahre zu thematisieren, die wie einleitend skizziert wenigstens teilweise hinter der neuen Blüte des Themas steht: Wo ist der Ort Weimars in der deutschen Demokratiegeschichte? Und Antworten darauf müssen sich ja keinesfalls in der von Rossol und Ziemann einleitend als ahistorisch verworfenen Beschwörung der „Gespenster von Weimar“ im Rahmen eines „alarmierenden Diskurs[es]“ erschöpfen, im Zuge dessen „die Vergangenheit im Lichte gegenwärtiger Zustände“ (S. 30) interpretiert wird. Angesichts der Tatsache, dass gleich zwei große Forschungskontroversen der letzten Jahre – die Debatte um die Entschädigungsforderungen der Hohenzollern13 und die Auseinandersetzung um die demokratiehistorischen Thesen von Hedwig Richter14 – letztlich direkt oder indirekt Fragen der longue durée der deutschen Demokratiegeschichte verhandeln, in der Weimar eine zentrale Rolle zufällt, hätte diese Perspektive den Band bereichert. Dies gilt umso mehr, als es angesichts des beschriebenen Weimar-Booms wohl ein Understatement ist, wenn im Vorwort betont wird, dass die Weimarer Republik „mehr als 100 Jahre nach ihrer Gründung [...] immer noch eine große Faszination“ (S. 7) ausübe: Die Fernsehserie „Babylon Berlin“, von der sich Rossol und Ziemann wiederholt wegen ihrer vermeintlich zu simplifizierenden Dichotomie zwischen wildem „Nachtleben“ und „Nazi-Aufmärschen“ explizit distanzieren (S. 7, S. 17), wäre hierfür nur ein Beispiel – und zwar eines, das man vielleicht eher als markanten Ausdruck einer Public History Weimars im 21. Jahrhundert analysieren denn ob historischer Ungenauigkeiten oder Fehlinterpretationen angreifen sollte.15

So bleibt am Ende die im Vorwort des Bandes gestellte Frage nach dem Signum der Epoche. Eine einheitliche Position lässt sich kaum destillieren. Für Ute Planert war die Weimarer Republik primär ein „Experimentierfeld der Moderne“ (S. 613), das vielfältige neue Möglichkeitsräume schuf. Umgekehrt bestimmen in Pamela Swetts Überblick über die industrielle Arbeiterschaft trotz aller Reformen mannigfaltige Zerrüttungen und Enttäuschungen, soziale Notlagen und Identitätskrisen das Narrativ. Tatsächlich: Legt man die Beiträge – etwa die von Karl Christian Führer zur Sozialpolitik, von Philipp Müller zum Liberalismus, von Susanne Wein und Martin Ulmer zum Antisemitismus oder von Beate Störtkuhl zur Architektur der Weimarer Zeit – nebeneinander, so wirkt es, als ob bei allen nötigen Nuancierungen letztlich doch Aufbrüche und Abgründe, Fortschritt und Rückschritt, Liberalisierung und Repression in der deutschen Geschichte zwischen 1918/19 und 1933 recht nah beieinander lagen, was die Kritik an der entsprechenden, fraglos überzeichneten Interpretation in „Babylon Berlin“ umso fragwürdiger erscheinen lässt. Aber hierüber nachzudenken, und das verdeutlicht das Handbuch eindrucksvoll, lohnt allemal und ist dann jenseits aller problematischer Gleichsetzungen eben vielleicht doch auch nicht ganz unwichtig mit Blick auf die Herausforderungen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung heute.

Anmerkungen:
1 Tagung „Gefühlte Demokratie – Die Weimarer Erfahrung im 20. und 21. Jahrhundert“, in: H-Soz-Kult, 06.05.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-117783; Tagungsbericht: „Die Streitkräfte der Weimarer Republik – Neuere Forschungen zur Reichswehr“, in: H-Soz-Kult, 22.07.2022, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-128537; Tagungsbericht: „Politikerinnen in der Weimarer Republik – mehr als eine Spurensuche?“, in: H-Soz-Kult, 13.01.2022, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-127808; Tagung „Körperkulturbewegung in der Weimarer Republik“, in: H-Soz-Kult, 15.07.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-128658; Tagung „Rückkehr aus dem Exil – Katholische Tendenzen und Trends in der Kultur der Weimarer Republik“, in: H-Soz-Kult, 01.08.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-128869.
2 Für einen aktuellen Forschungsüberblick vgl. die jüngste Auflage des Oldenbourg Grundrisses: Eberhard Kolb / Dirk Schumann, Die Weimarer Republik, Berlin 2022. Hier v.a. der ergänzte Teil zur seit den 2010er-Jahren erschienenen Literatur auf S. 279–293 sowie die klug problemorientiert aufgebauten Ausführungen zum Forschungsstand in der Einleitung (S. 11–27).
3 Tagungsbericht: „Zusammenbruch, Aufbruch, Abbruch? Die Novemberrevolution als Ereignis und Erinnerungsort“, in: H-Soz-Kult, 12.01.2018, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-126066; Robert Gerwarth, Die größte aller Revolutionen. November 1918 und der Aufbruch in eine neue Zeit, München 2018; Joachim Käppner, 1918 – Aufstand für die Freiheit. Die Revolution der Besonnenen, München 2017; Lars-Broder Keil / Sven Felix Kellerhoff, Lob der Revolution. Die Geburt der Demokratie in Deutschland, Darmstadt 2018; Wolfgang Niess, Die Revolution von 1918/19 – Der wahre Beginn unserer Demokratie, München 2017; Martin Sabrow (Hrsg.), Revolution! Verehrt – verhasst – vergessen, Leipzig 2019. Siehe auch die Besprechung der Bücher von Käppner und Niess durch Klaus Gietinger, in: H-Soz-Kult, 24.08.2018, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-26796.
4 Tagungsbericht: „Verfassungskultur in der Weimarer Republik“, in: H-Soz-Kult, 17.04.2019, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-126798; Horst Dreier / Christian Waldhoff, Weimars Verfassung. Eine Bilanz nach 100 Jahren, Göttingen 2020; Udo di Fabio, Die Weimarer Verfassung. Aufbruch und Scheitern. Eine verfassungshistorische Analyse, München 2018; Dirk Schumann u.a. (Hrsg.), Demokratie versuchen. Die Verfassung in der politischen Kultur der Weimarer Republik, Göttingen 2021; Rüdiger Voigt (Hrsg.), Aufbruch zur Demokratie. Die Weimarer Reichsverfassung als Bauplan für eine demokratische Republik, Baden-Baden 2020.
5 Tagung „Walther Rathenau. Grenzgänger zwischen Kaiserreich und Republik“, in: H-Soz-Kult, 19.10.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-130424; Benjamin Dürr, Erzberger, der gehasste Versöhner. Biografie eines Weimarer Politikers, Berlin 2021; Thomas Hüetlin, Berlin, 24. Juni 1922. Der Rathenaumord und der Beginn des rechten Terrors in Deutschland, Köln 2022.
6 Mark Jones, 1923. Ein deutsches Trauma, Berlin 2022; Peter Reichel, Rettung der Republik? Deutschland im Krisenjahr 1923, München 2022; Volker Ullrich, Deutschland 1923. Das Jahr am Abgrund, München 2022.
7 Tagung „‚... dieser Feind steht rechts!‘ Der Kampf gegen Rechtsextremismus – eine Bestandsaufnahme nach 100 Jahren“, in: H-Soz-Kult, 11.05.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-117872; Florian Huber, Rache der Verlierer – Die Erfindung des Rechtsterrors in Deutschland, Berlin 2020.
8 Vgl. zu den umfangreichen Publikationen https://www.weimarforschung.uni-jena.de/publikationen/weimarer-schriften-zur-republik sowie den Überblick der jährlichen Konferenzen und sonstigen Veranstaltungen unter https://www.weimarforschung.uni-jena.de/veranstaltungen/vergangene-veranstaltungen.
9 Vgl. jüngst etwa Michael Parak / Ulli Engst (Hrsg.), Vorbilder der Demokratiegeschichte. Einstellungen und Handlungen, die beeindrucken und Orientierung geben können, Berlin 2022. Mit zahlreichen Perspektiven auf die Weimarer Zeit, z.B. S. 54–58 oder S. 93–97.
10 Für eine weimaraffine Veranstaltung vgl. exemplarisch https://www.demokratie-geschichte.de/index.php/7238/raete-und-raeterepubliken-in-der-demokratiegeschichte/.
11 Andreas Braune / Michael Dreyer (Hrsg.), Weimar und die Neuordnung der Welt. Politik, Wirtschaft, Völkerrecht nach 1918, Stuttgart 2020; Christoph Cornelißen / Dirk van Laak (Hrsg.), Weimar und die Welt. Globale Verflechtungen der ersten deutschen Republik, Göttingen 2020. Siehe auch die Rezension von Christof Dejung, in: H-Soz-Kult, 20.05.2022, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50321.
12 Hanno Hochmuth u.a. (Hrsg.), Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik, Göttingen 2020. Siehe auch die Rezension von Verena Wirtz, in: H-Soz-Kult, 20.09.2022, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-94161.
13 Stephan Malinowski, Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration, Berlin 2021. Darin zum Stand der Debatte und den Positionen S. 567–578.
14 Vgl. Hedwig Richter, Demokratie. Eine deutsche Affäre, München 2020. Sowie exemplarisch für die aufgeregte Rezeption die beiden Rezensionen von Christian Jansen, in: H-Soz-Kult, 09.02.2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-49883, und von Andreas Wirsching, in: sehepunkte 21 (2021), Nr. 3, https://www.sehepunkte.de/2021/03/34995.html.
15 Vgl. für eine entsprechende Perspektivierung Hanno Hochmuth / Bettina Köhler, Oberflächengenauigkeiten. Zum Geschichtsbild von BABYLON BERLIN, in: Zeitgeschichte-online, Dezember 2021, https://zeitgeschichte-online.de/film/oberflaechengenauigkeiten.