Die deutsche Agrargeschichte hat sich seit den 1990er-Jahren, zunächst durch den mit dem Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen lose verbundenen Arbeitskreis Agrargeschichte (AkA), inzwischen aufgegangen in der Gesellschaft für Agrargeschichte (GfA), modernisiert, thematisch erweitert und belebt. Das hier anzuzeigende Überblickswerk ist ein Ergebnis dieser mehr als zwei Jahrzehnte umfassenden Neuperspektivierung ländlicher Geschichte. Es gliedert sich in drei Epochen; die gewählten Anfangspunkte von 1350, 1650 und 1880 kann man jeweils als Startpunkte neuer Formen von Wachstumsdynamik, zum Teil nach größeren Krisen, verstehen. Um diesem Werk gerecht zu werden, gilt es, auf dreierlei einzugehen. (1) Zunächst geht es um die Frage, was "die Agrargeschichte" konkret zum Thema hat – und damit auch um die speziellen Grenzen und blinden Flecken ihrer "Grundzüge". (2) Nach dem Gesamtkonzept sind die besonderen Perspektiven zu besprechen, die in jedem der drei Bände entwickelt werden. Diese stehen im Kontrast nicht nur zur älteren Agrargeschichte, sondern auch zur eher auf städtisch-bürgerliche Vorgänge fokussierten Sozial- und Kulturgeschichte. Agrargeschichte gewinnt ja ihren Reiz gerade dadurch, dass sie anders ist und andere Lebenswelten betrifft als der Mainstream der Geschichtswissenschaften. Die drei Bände leuchten diese anderen Lebenswelten aber jeweils sehr unterschiedlich aus. (3) Abschließend sind einige Hinweise auf den Gebrauchswert des Werkes zu geben.
Zum Gerechtwerden gehört es, sowohl die Anliegen und Argumente der Mitarbeitenden soweit ernst zu nehmen, dass ihnen im Folgenden auch zum Teil deutlich zu widersprechen sein wird, als auch dabei nicht zu verschweigen, dass es sich um ein nicht nur zum Nachschlagen, sondern auch zum Nachdenken nützliches Grundlagenwerk handelt. Selbst da, wo der Rezensent zu widersprechen hat, sorgt es auf einer fundamentalen ästhetischen Ebene – sprachlich und optisch – immer wieder für große Befriedigung. Es hat insofern das Potential, Leser/innen in ein Feld hinein zu locken, das als Lebensraum der großen Mehrheit in den vergangenen zwei Dritteljahrtausenden ein breites Interesse auch verdient.
(1) Was die Autoren und Herausgeber unter "der Agrargeschichte" verstehen, sagen sie nicht ausdrücklich. Es kann Geschichte der Agrarproduzenten bedeuten – im Vorgängerwerk, der sechsbändigen "Deutschen Agrargeschichte", vertreten von Wilhelm Abel –, aber auch Geschichte der ländlichen Gesellschaft, rurale oder Dorf-Geschichte; vielleicht auch Geschichte der institutionellen Verfasstheit von Herrschafts- und Eigentumsbeziehungen oder Geschichte der politischen Rolle der ländlichen Gemeinde. Es scheint sich jedenfalls um eine deutsche, keineswegs um eine europäische Geschichte zu handeln, wie – vielleicht unfreiwillig – der Beginn des Umschlagstextes verrät: "Seit den letzten großen Übersichtswerken zur Agrargeschichte sind mehrere Jahrzehnte vergangen." Nein: erst 2010 bis 2015 ist, in der Nachfolge von Slicher van Bath1, ein vierbändiges internationales Überblickswerk "Rural Economy and Society in North-Western Europe, 500–2000" ("RES") erschienen, ein gewichtiges, auch erhebliche Teile Deutschlands umfassendes Werk, an dem (ebenso wie der Rezensent) zumindest zwei der an den "Grundzügen" Mitarbeitenden sich auch selbst beteiligt haben und das sie dennoch beschweigen.2 Das ist merkwürdig. Müssen die "Grundzüge" denn den Vergleich mit der Konkurrenz scheuen? Ich meine, nicht: eine große Stärke der "Grundzüge" liegt etwa darin, dass die Autoren der drei einzelnen Bände jeweils ein eigenes Narrativ für ihre Epoche entfalten, während "RES" mit den vier Leitthemen seiner vier Bände (Umwelt, Familie, Markt und Herrschaft) doch manchmal Gefahr läuft, ins Lexikalische abzugleiten. Oder liegt es daran, dass dies letztlich eine Unternehmung einer deutschen Organisation ist, die sich nur für Deutsches zuständig fühlt? Wie kann eine im Spätmittelalter einsetzende deutsche Agrargeschichte funktionieren, die den Alpenraum, besonders die Schweiz, nicht viel mehr ins Zentrum setzt? Vielleicht ist Peter Blickles3 Kommunalismus-These ja falsch, aber muss man ihr nicht wenigstens ausführlich Raum geben (drei Seiten "Gemeindeprotest" im 1. Band, und zwar im Kontext von klimatischen Krisen, ohne das Wort "Kommunalismus" auch nur zu erwähnen, aber acht Seiten "Gartenbau")? Warum kommen im 2. Band die USA kaum vor, in die Millionen von deutschen Landbewohnern auswanderten, und warum sind die Abschnitte zum Armenwesen so kurz? Zwar werden die Gewerbelandschaften immer wieder thematisiert; jedoch bleiben die mit der Forschungsdiskussion über die "Protoindustrialisierung" verbundenen Probleme eher blass und wenig theorieorientiert. Wieso wird zwar der Wandel des Konsums erörtert, aber nicht die in der internationalen Wirtschaftsgeschichte höchst prominente These einer "industrious revolution"?4 Es ist vermutlich keine gewollte Abkopplung von außerdeutschen Diskussionen, sondern das Anliegen einer Agrar- im Unterschied zu einer ruralen Geschichte, welches ein internationales Werk wie "RES" – und doch so einige theoretisch relevante Sachthemen – vor allem im ersten Band, auf andere Weise im dritten aus dem Blick fallen lässt. Die großen europäischen Kooperationen – CORN, EURHO5, und dann eben auch "RES" – sind rural, nicht agrarisch; es geht um den ländlichen Raum und nicht primär um die Agrarproduzenten. Agrargeschichte, wie sie sich in den "Grundzügen" präsentiert, ist dagegen im Kern die Geschichte derer, die die Grundstoffe für Essbares herstellen, dies allerdings in einer um Gesellschaftliches und Kulturelles erweiterten Perspektive. Es ist, als ob hier Geschichte in der Illusion geschrieben würde, sie wäre eine Dienstleistung für die Landwirte.6 Protoindustrielle Produzenten, Auswanderer, Arme, ja selbst die lokalen politischen Repräsentanten der Landbevölkerung erscheinen in dieser Sicht nicht als diejenigen, die das agrarische Kerngeschäft betreiben.
(2) Mit diesen intellektuellen Rahmenbedingungen muss man also nicht glücklich sein. Das sind allerdings nicht so sehr Schwächen der Mitarbeitenden, sondern der deutschen Agrargeschichte (vielleicht auch der Allgemeingeschichte) insgesamt. Ein Handbuch muss auch immer dasjenige summieren, was vorher geforscht wurde – besser wäre es gewesen, die DFG hätte im Vorfeld ein größeres, international orientiertes Forschungsnetzwerk finanziert. Nun kommt es darauf an, wie gut unter diesen Bedingungen die drei in den einzelnen Bänden entfalteten Narrative funktionieren. Jeder der drei Bände hat dabei sein eigenes Anliegen. Ich persönlich sehe das Gesamtargument des ersten Bandes dabei skeptisch, das des zweiten Bandes als ausgesprochen stark und überzeugend, und das des dritten als solide, aber nicht überraschend.
Der erste Band (1350–1650) setzt sich im Kern mit den beiden Bevölkerungskrisen auseinander, die den Untersuchungszeitraum einrahmen, daneben aber auch mit der Ausbildung von Wirtschaftsregionen und dem Wandel von agrarischen Technologien und sozialen Institutionen. Die Auseinandersetzung mit den Bevölkerungskrisen reibt sich am "malthusianischen Modell". Dies ist ein irreführender Begriff. Gemeint ist eine teleologische Erklärung der beiden Bevölkerungseinbrüche (Pest und Dreißigjähriger Krieg) als Folge von Übervölkerung und als malthusianischer "positive check". Unklar bleibt, wer diese eigentlich jemals vertreten hat – ich vermute, es ist die in der englischen mittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte eine Zeitlang einflussreiche "Postan-These" der 1960er-Jahre gemeint, die seit den späten 1980ern unter anderem vom hier auch zitierten Bruce M. S. Campbell und anderen revidiert wurde.7 Im Ergebnis wird dieses "malthusianische Modell" zurückgewiesen. Selbst ein "preventive check", also ein situationsangepasstes Heirats- und Fertilitätsverhalten der Menschen wird bezweifelt (S. 259). Die Diskussion krankt daran, dass das "malthusianische Modell" zwar der britischen Forschung zugeschrieben (S. 18) wird, deren zentrale Arbeiten im Umfeld von Wrigley/Schofields wirklich paradigmatischer (im 16. Jahrhundert einsetzender, also hier auch zeitlich einschlägiger) Population History of England aber nicht rezipiert, nicht einmal zitiert werden.8 Dem Argument wird nicht auf die technisch-statistische Ebene einer Analyse kurzfristiger Krisen gefolgt, auf der es sich in der Forschung seit Jahrzehnten befindet.9 Ein anderer Weg wäre der, sich in das ziemlich schwierige Gelände der Realeinkommensentwicklung zu begeben, wo Reflexe der Postan-These heute am ehesten zu finden sind, nämlich in der Behauptung einer "Malthusian stagnation" der Einkommen z.B. bei Greg Clark.10 War der drückende Effekt des Bevölkerungswachstums auf die landwirtschaftlichen Einkommen so stark, dass diese tatsächlich langfristig stagnierten? Solche Fragen kann man nur beantworten, wenn man sich auf quantitative Forschungsansätze ernsthaft einlässt. Dass die malthusianische Theorie exogene Faktoren wie das Klima ausblende (S. 20), dass die bloße Existenz von Preisschwankungen gegen einen "positive check" spreche (S. 19) – solche schlicht unzutreffenden Behauptungen ebenso wie die pauschale Distanzierung im Schlusskapitel von "der internationalen Literatur" (S. 259 – benannt wird niemand) zeigen deutlich, dass die "Grundzüge" sich hier komplett außerhalb des von Wrigley und Schofield geprägten internationalen Denkhorizonts befinden. Dasselbe ist auch zu dem Versuch zu sagen, zu klaren Aussagen über das Europäische Heiratsmuster zu kommen (S. 44–46). Die hier behaupteten administrativen, den (allen?) Konfessionskirchen zugeschriebenen Heiratsverbote gegen die klein- und unterbäuerlichen Schichten sind primär ein Phänomen des 19. Jahrhunderts. Vor 1650 hatten sie gewiss keine flächendeckende Wirkung (ja kaum vor 1815), schließlich war der verheiratete Taglöhner auf dem Lande eine sehr weit verbreitete Lebensform. Es leuchtet auch nicht ein, wie man aus lokalen Variationen der Zahl der Kinder in Haushalten ein Argument für generell hohe Fertilität und generell frühe Eheschließungen konstruieren kann. Das gilt insbesondere, wenn man, wie die Autoren, Haushaltsgrößen als Indikator für die Zahl der Kinder wertet – damit ignorieren sie völlig, dass die untersuchten Gesellschaften zutiefst von der Institution des lebenszyklischen Gesindedienstes geprägt waren. Dass diese für das Europäische Heiratsmuster und für die ländlichen Gesellschaften Nordwesteuropas insgesamt fundamentale Institution hier und im ganzen Band nicht diskutiert wird, ist sehr erstaunlich (S. 46).
Das zentrale anti-"malthusianische" Narrativ des ersten Bandes steht demnach auf tönernen Füßen. Dagegen entfalten sich überzeugend und umsichtig – wenn auch eher im lexikalischen Modus – in wechselnder Autorschaft Kapitel zu nur lose verbundenen Sachthemen. Zu diesen gehören die regionale Spezialisierung, der agrartechnische Wandel, die Beziehungen zu den Grundherren sowie "soziale und kulturelle", sprich mit Religion und Geschlecht zusammenhängende Grundfragen ländlicher Gesellschaft (besonders lesenswert: das Unterkapitel zu den Geschlechterverhältnissen von Dorothee Rippmann, S. 242–258). Die hier entfaltete Kritik richtet sich also gegen das Hauptargument, das den Band zusammen hält – oder halten sollte, nicht gegen die einzelnen Abschnitte, die wie Perlen auf eine mürben Schnur vielfach wichtige und anregende Beobachtungen und Forschungsergebnisse mitteilen.
Das zentrale Narrativ von Band 2 ist ein anderes, und wo demographische Fragen angesprochen werden, erfolgt dies auch weit kenntnisreicher, etwa wenn der "preventive check" als sinnvolle Lebensstrategie den Menschen eben durchaus zugebilligt wird (S. 11). Das zentrale Thema ist gesellschaftlicher Wandel von unten. Die Jahre 1750 und 1820 markieren die Grenzen von drei chronologischen Kapiteln. In ihnen wird nach den Antriebskräften eines oft "top-down"-Prozessen der Sozialdiszipinierung, Volksaufklärung oder "Bauernbefreiung" zugeschriebenen Wandels gefragt, regelmäßig anhand einzelner regionaler Entwicklungspfade (von der Prignitz über Westfalen bis zur Ostschweiz). Die Handschrift des Autors, Reiner Prass, wird nicht nur in seiner klaren und gut zugänglichen Prosa deutlich, sondern auch in seinem inhaltlichen Anliegen, durchgängig die bäuerlichen – nein: ländlichen Akteure mit ihren Problemlagen und Strategien ins Zentrum zu stellen. Auch Gesinde und Tagelöhner kommen vor. Hier zeigt sich Prass' Herkunft aus dem Umfeld des MPI für Geschichte in Göttingen und der "Mikrogeschichte" von Lüdtke und Medick sicherlich ebenso stark wie die eher bielefeldische Perspektive des Bandherausgebers Stefan Brakensiek auf übergreifende Prozesse des Wandels. Während der erste Band gegen ein nicht richtig verstandenes "malthusianisches" Argument anschreibt, zielt der zweite gegen ein (mit Medick zu sprechen) "zentristisches", vom Zentrum des politisch-sozialen Geschehens her gedachtes Geschichtsbild. Wir begegnen diesem Geschichtsbild in der akademischen Lehre und Forschung immer noch tagtäglich. Diese Auseinandersetzung lohnt sich. Thematisch weitet sich der Band zu einer wider den Stachel der urbanen, bürgertumsorientierten Aufklärungshistorie löckenden Geschichte ländlicher Gesellschaft, die nicht nur den Anbau-, sondern auch den Kommunikationspraktiken (etwa: Praktiken bäuerlicher Schriftlichkeit in einer mündlichen Kultur) Aufmerksamkeit gewährt.
Der dritte Band schließlich führt diese alltagshistorische Öffnung der Agrargeschichte nicht ins 20. Jahrhundert weiter, wohl aber die Konzentration auf die Akteure. Nur sind diese Akteure nun nicht mehr die Menschen auf dem Land insgesamt, sondern die Bauern – eine nicht erst im 20. Jahrhundert, sondern bereits in der Frühen Neuzeit schrumpfende Minderheit. Ihre Entscheidungen und Strategien werden gewissermaßen betriebswirtschaftlich, am Modell der Produktionsfunktion entlang, abgeklopft. Gegliedert ist der Band nach den einzelnen Inputs des landwirtschaftlichen Gewerbes, also Boden, Kapital, Arbeit (so wird das Verschwinden der familienfremden Arbeitskräfte ausführlich diskutiert) und Wissen. Es folgen (knapp) die Erträge, dann deren Vermarktung, schließlich der politische, globale und demografische Rahmen. Das theoretische Modell – Akteure eingebettet in von ihnen abhängige, von ihnen gestaltete Strukturen, ihre Ressourcen, ihre Relationen und ihre Regeln (S. 13) – erscheint stringent. Wirklich durchgeführt in lexikalischer Zuverlässigkeit ist jedoch nur, was – im Einzelnen diachron – über die verschiedenen Ressourcenarten und ihre Geschichte gesagt wird. Nützlich ist besonders die systematische Erschließung der Forschung zu SBZ und DDR. Dennoch trauert der Leser etwas dem Gedanken nach, wohin eine systematische Weiterarbeit an den im zweiten Band gesponnenen Argumentationsfäden geführt hätte.
(3) Empfehlungen für den Gebrauch: Bibliotheken werden die "Grundzüge" – ebenso wie "Rural Economy and Society" – selbstverständlich erwerben. Ich meine auch, dass das Werk (in mehreren Exemplaren) in die Lehrbuchsammlungen gehört, ohne dass es die einschlägigen Bände (von Rösener, Troßbach, Achilles, Blickle und anderen) in der Enzyklopädie Deutscher Geschichte ersetzen wird. Studierende sollten den zweiten Band kaufen, aber auch Troßbachs und Zimmermanns – unübertroffene, weil klar theorieorientierte und auf Fragen der Vergesellschaftung im ländlichen Raum, nicht nur auf solche der Agrarproduktion zielende – "Geschichte des Dorfes".11 Schließlich: Für die Arbeit mit Lesemüden sei die vorzügliche Bebilderung allen Lehrenden ans Herz gelegt.
Anmerkungen:
1 Bernard Slicher van Bath, The Agrarian History of Western Europe, AD 500–1850 , London 1966.
2 Gesamtherausgeber von "RES" ist Erik Thoen (Universität Ghent). Einzelbände: Leen Van Molle / Yves Segers (Hrsg.), The Agro-Food Market. Production, Distribution and Consumption, Turnhout 2013; Eric Vanhaute / Isabelle Devos / Thijs Lambrecht (Hrsg.), Making a Living. Family, Income and Labour, Turnhout 2012; Bas van Bavel / Richard W. Hoyle (Hrsg.), Social Relations. Property and Power, Turnhout 2010; Erik Thoen / Tim Soens, Struggling with the Environment. Land Use and Productivity, Turnhout 2015. Die Arbeit am frühesten Band der "Grundzüge", dem zweiten, wurde laut Vorwort erst 2013 abgeschlossen, als immerhin schon zwei "RES"-Bände vorlagen; die an den beiden anderen offenbar erst nach Abschluss von "RES". "RES" kann also nicht unbekannt gewesen sein.
3 Peter Blickle, Deutsche Untertanen. Ein Widerspruch, München 1981.
4 Jan de Vries, Between Purchasing Power and the World of Goods. Understanding the Household Economy in Early Modern Europe, in: John Brewer / Roy Porter (Hrsg.): Consumption and the World of Goods, London 1993, 85–132.
5 Link zum von Erik Thoen initiierten Forschungsverbund CORN (Comparative Rural History of the North Sea Area): http://www.corn.ugent.be/ (19.12.2016). Ruralen, nicht nur agrarischen Charakter besaß auch die von Gérard Béaur initiierte COST-Aktion A 35 "Progressore" (Programme for the Study of European Rural Societies), http://www.cost.eu/COST_Actions/isch/A35 (19.12.2016). Aus diesen beiden Kooperation hervorgegangen ist die European Rural History Organisation (EURHO), http://www.ruralhistory.eu (19.12.2016).
6 Oder wie die Gesellschaft für Agrargeschichte es auf ihrer Website selbst formuliert: "Die Landwirtschaft ist wie andere Wirtschaftszweige auf eine zeitgerechte Geschichtsschreibung angewiesen.", http://www.agrargeschichte.de/pagecontents-ansehen-1316-80-0-3GJlciB1bnMdec1.htm (19.12.2016)
7 Michael M. Postan, Agrarian Society in Its Prime. Part 7, England, in: ders. (Hrsg.), Cambridge Economic History of Europe. Bd. 1: The Agrarian Life of the Middle Ages, Cambridge 1966, S. 548–632. Dagegen: Bruce M. S. Campbell, Agricultural Progress in Medieval England. Some Evidence from Eastern Norfolk, in: The Economic History Review New Series 36,1 (1983), S. 26–46. In einem früheren programmatischen Entwurf der "Grundzüge" stand noch Wilhelm Abels Agrarkrisentheorie im Fokus der Kritik, nicht die "malthusianische" oder "internationale Forschung": Frank Konersmann, Regionenbildung und soziale Differenzierung. Ländliche Gesellschaften in demographischen und ökologischen Wechsellagen (1350–1650), in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 61 (2010), S. 11–27.
8 E. Anthony Wrigley / Roger S. Schofield, The Population History of England 1541–1871. A Reconstruction, London 1989 (1. Aufl 1981). Das Werk wurde in Deutschland nicht rezensiert, einen guten Einstieg bietet jedoch: Thomas Sokoll, Historische Demographie und historische Sozialwissenschaft, in: Archiv für Sozialgeschichte 23 (1992), S. 405–425.
9 Zuletzt in den bahnbrechenden Arbeiten des in den 1980er-Jahren von Akira Hayami und anderen entwickelten Eurasia Project on Population and Family History, das – Deutschland wie so oft aussparend – mehrere ländliche Regionen in Europa und Ostasien vergleicht. Methodisch und theoretisch, wenn auch nicht epochal einschlägig wäre vor allem der erste Band: Tommy Bengtsson / Cameron Campbell / James Z. Lee, Life under Pressure. Mortality and Living Standards in Europe and Asia, 1700–1900, Cambridge, Mass. 2004.
10 Gregory Clark, A Farewell to Alms. A Brief Economic History of the World, Princeton 2007. Dagegen: Karl Gunnar Persson, „The Malthus Delusion“, in: European Review of Economic History 12 (2008), S. 165–173.
11 Werner Troßbach / Clemens Zimmermann, Die Geschichte des Dorfes. Von den Anfängen im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart, Stuttgart 2006.