S. Arnim-Boitzenburg: Dietlof Graf von Arnim-Boitzenburg

Titel
Dietlof Graf von Arnim-Boitzenburg. Ein preussischer Landedelmann und seine Welt im Umbruch von Staat und Kirche


Autor(en)
Graf von Arnim-Boitzenburg, Sieghart
Reihe
Aus dem Deutschen Adelsarchiv 13
Erschienen
Anzahl Seiten
406 S., 152 Abb.
Preis
€ 25,00
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Hartwin Spenkuch, Arbeitsstelle Protokolle, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, E-Mial:

In den letzten Jahren beschaeftigt sich die historische Forschung intensiver mit der lange vernachlaessigten deutschen Adelsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. So ist es an sich erfreulich und begruessenswert, wenn ein Adeliger ausserhalb der Historiker-Zunft sich an die Biographie seines Grossvaters macht. Quellengrundlage bietet das im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam ueberlieferte Gutsarchiv. 1 Der Autor, Sieghart Graf v. Arnim (Jahrgang 1928), war nach Enteignung und Vertreibung aus Boitzenburg/Uckermark, in der chemisch-pharmazeutischen Industrie taetig, zuletzt als stellv. Vorstandsvorsitzender der Pharmafirma E. Merck, Darmstadt.

Das Buch ist gut geschrieben, sorgfaeltig hergestellt, mit zahlreichen Abbildungen, einem Dokumentenanhang sowie einem Personenregister versehen und obendrein preiswert. Nach einer Einfuehrung in die Geschichte des graeflichen Zweiges der uradeligen v. Arnim, die dem preussischen Staat vom 17. bis zum 19. Jahrhundert mehrere Heerfuehrer, Spitzenbeamte und Minister stellten, behandelt der Band in gut zwei Dutzend Kapiteln ein breites Themenspektrum, vom erfolgreichen (Wald-) Wirtschaftsbetrieb der Herrschaft Boitzenburg ueber eine ausfuehrliche Darstellung des Familienlebens bis zu den zentralen Abschnitten ueber die politischen und kirchlichen, karitativen, ja sogar kuenstlerischen Aktivitaeten bzw. Aemter der Hauptperson Dietlof v. Arnim.

Obwohl der Autor kein Fachhistoriker ist, gibt es kaum gravierende faktische Fehler zu entdecken, sieht man einmal von wenigen falschen Zuschreibungen (S. 156, 169), einigen inkorrekten Behauptungen (S. 39, 177) oder den gern geglaubten Mythen, auch Friedrich Ebert habe 1918 ff. die Wiedereinfuehrung der Monarchie gewuenscht (S. 229), und Hindenburg habe um 1930 Dietlof v. Arnim als Kanzler erwogen (S. 267 f.), ab.

Das Buch ist persoenlich gehalten, aber bezieht - durch den im Vorwort vermerkten Rat von drei professionellen Historikern unterstuetzt - auch den jeweiligen Zeithintergrund ein. Der Band erhebt nicht den Anspruch, ein wissenschaftliches Werk zu sein, sondern will eher das familien-und kulturgeschichtliche Interesse eines Leserkreises im Umfeld des Adelsarchivs bedienen. Das ist legitim und vom Enkel wird man nicht die nachtraegliche "Ermordung" seines Grossvaters erwarten duerfen. Da der Autor Sieghart v. Arnim aber immer wieder aus archivalischen Quellen und der wissenschaftlichen Literatur zitiert 2, muss er sich wohl eine Rezension vom Standpunkt der quellenkritischen, neueren Fachhistorie gefallen lassen.

Drei Elemente im Leben seines Grossvaters Dietlof v. Arnim hebt der Autor stets hervor: die soziale Verantwortung, die religioese Bindung und die Naturliebe, ja er sieht ihn geradezu als "Vorbild fuer heutige oekologische Bestrebungen" (S. 249).

Die uneingestandene Zielsetzung liegt im Grunde in der Ehrenrettung fuer seinen Grossvater; dabei geht der Autor aber nicht plump, sondern dezent und recht geschickt vor. Emphatisches Lobpreis ueberlaesst er dem Klappentext des Verlages und dem Vorwort von Gerd Heinrich. 3 An mehreren Stellen streut der Autor sogar explizit kritische Saetze ein (S. 166), und ist modern genug, schon eingangs zu bedauern, dass ueber Arnimsche Frauen vor dem 19. Jahrhundert kaum etwas ueberliefert ist (S. 14). Aber in anderen Passagen ist die Komposition insinuativ. Vor allem laesst der Autor Unliebsames ueber seinen Grossvater diskret weg, und zitiert Archivalien und wissenschaftliche Literatur nur insoweit sie seiner Stilisierung nicht widersprechen. Hier koennen nur Beispiele pars pro toto angefuehrt werden.

Schon die verunglueckte Schullaufbahn Dietlof v. Arnims wird nur andeutungsweise eingestanden (S. 41, 75). Desgleichen scheint seine Militaerzeit keine Erfolgsgeschichte gewesen zu sein. Arnim sprach sogar vom "militaerischen Schwindel" (S. 44), was ihn immerhin sympathisch "zivilistisch" erscheinen laesst. Waehrend Familienfeiern wie Hochzeiten seitenlang und detailverliebt beschrieben sind, wird an keiner Stelle zugegeben, dass die Grundlage hierfuer, die fast 15000 ha Boitzenburgs, vor dem 1. Weltkrieg (nach R. Martin) immerhin 390.000 Mark Jahreseinkommen erbrachten. Als einer der reichsten Maenner Brandenburgs konnte Dietlof v. Arnim somit eine Stiftung von 125.000 Mark fuer treue Angestellte gruenden (S. 181), neue Arbeiterhaeuser bauen (S. 103) oder bereits 1906 das erste Auto kaufen (S. 254).

Insbesondere bleibt jenseits des mehrfach hervorgehobenen Bescheidenheits-Gestus' und jenseits gelegentlicher Zweifel Dietlof v. Arnims an seiner Kompetenz fuer ein Amt (S. 130 f.) unterbelichtet, dass der ostelbische Adel, fuer den Arnim steht, bis 1918 und darueber hinaus eine exklusive Herrenstellung beanspruchte. So erscheint der in Boitzenburg uebliche Handkuss und Hofknicks der Dorfbewohner nur versteckt in Zitat-Form (S. 85). Aus einer Einschaetzung des nachmaligen Schriftstellers H. W. Seidel, der 1902 als Vikar in Boitzenburg lebte, wird wohl der lobende Teil zitiert, wonach Dietlof Arnim "in seiner Art tuechtig" sei und "viel Gutes" leiste. Weggelassen wird hingegen die Passage Seidels, dass Arnim "doch eben nur ein Graf, d. h. ein Anachronismus erster Guete" bleibe und alles durch seine Klasse entschieden sehen wolle. Genauso uebergeht der diskrete Autor das Gesamturteil Seidels, wonach das graefliche Paar "trotz seiner Wohltaetigkeit und all der sonstigen Vorzuege (...) fuer niemand ausserhalb ihres Standes ein wirkliches persoenliches Interesse" habe. 4

Dazu passt, dass die Arnims zwar schoene Weihnachtsgeschenke an "ihre Leute" gaben (S. 92), aber die Weihnachtsfeier natuerlich auch Teil der patriarchialischen Inszenierung bildete. Obwohl Gutsherr Arnim als Bescheidenheitsgeste vor allen Leuten den Hut zog (S. 67), waren von den 65 Patenkindern des graeflichen Paares offenbar alle adelig (S. 95) und fuer heiratsfaehig galten den Boitzenburgern selbstverstaendlich nur Aristokraten. Im Kernbereich seines sozialen Wirkens, dem adeligen Johanniterorden, optierte Arnim noch Ende der 1920er Jahre gegen die Zulassung von Buergerlichen wie auch von "Freimaurern humanitaerer Logen" (S. 294).

Arnims waren patriarchalisch genug, um keinen "ihrer Leute" umkommen zu lassen, aber Dietlof v. Arnim schmollte heftig, als nach 1918 die Bauern nicht mehr Adelige als "natuerliche Fuehrer" der landwirtschaftlichen Organisationen anerkennen wollten; wie er argwoehnte, nicht zuletzt deshalb, um sich "ein gutes Stueck [vom Grossgrundbesitz] heraus schneiden zu koennen". Dass im neuen Weimarer Staat dem Adel seine fruehere Spitzenstellung nicht mehr garantiert wurde, veranlasste Dietlof v. Arnim zu dem Kommentar: "Mit meinem Begriff von Ehre vertraegt sich eine derartige Behandlung nicht. Ich bin nie gewohnt gewesen, mich um irgend ein Amt zu bemuehen" (S. 258).

Ambivalenz steckt auch in der vom Autor betonten religioesen Bindung seines Grossvaters wie vieler Adeliger ueberhaupt: Sie bedeutete ja nicht nur gute Werke zu tun, sondern bestaerkte zugleich die Ueberzeugung von der "goettlichen Ordnung, in der ein Jeder seinen Platz zugewiesen bekam" (S. 90). Arnim zeichnete wohl ein echtes religioeses Bekenntnis aus, aber als sich der Kirchentag 1927 mit gerade einem Satz ("Die Kirche will, dass jedermann um des Wortes Gottes willen der staatlichen Ordnung untertan ist") formal hinter die Republik stellte, trat der Monarchist Arnim heftig dagegen auf. Und der Enkel-Biograph insinuiert (S. 213 f.) durch Verdrehung des Zusammenhangs, dass dahinter eine Vorahnung der Vereinnahmung des Staates durch den Nationalsozialismus gestanden habe !

Ueberhaupt weist der Band die groessten Verzerrungen in den Kapiteln ueber die politische Haltung Dietlof v. Arnims auf. Hier ist ungeachtet eingestreuter kritischer Saetze eine apologetische Tendenz zu konstatieren. Der Autor negiert in anachronistischer Weise, dass die preussischen Konservativen bis 1933 eine spezifische Weltsicht und feste Werte hatten: Autoritaere Monarchie und Deutschtum, Staendeparlament und gottgebene politisch-soziale Ungleichheit. Sie dachten nicht daran, der organisierten Arbeiterschaft soziale Rechte zuzugestehen (S. 176) und machten natuerlich die Linke fuer Kriegsmuedigkeit, Revolution 1918 und alles Schlechte verantwortlich (S. 183). Der Autor verfehlt somit das politische Hauptanliegen seines Grossvaters 1918-1933, naemlich den erbitterten Kampf gegen die Republik. Dietlof v. Arnims Welt war eben eine fundamental andere als die von Bankiers, Handelsgeschaeftsfuehrern und Ingenieuren, die heutzutage in der Familie Arnim dominieren.

Bis 1914, das ist richtig, zaehlte Dietlof v. Arnim - wie viele der groessten Grundbesitzer und gerade Herrenhaus-Mitglieder - nicht zu den agitierenden Konservativen im Bund der Landwirte, obwohl er dieser Organisation angehoerte. Im Krieg aeusserte er sich fruehzeitig skeptisch ueber dessen Dauer (S. 153) und den U-Boot-Krieg (S. 165). Aber schon seine Ablehnung jeglicher Wahlrechtsreform in Preussen 1910 (S. 146) war entschieden zeitwidrig und bedeutete jene Diskriminierung von Arbeitern und SPD, die vom Biographen geleugnet wird. Bei der Reform des Preussischen Herrenhauses wird durch gewundene Formulierung oder Unkenntnis des Autors nicht klar, dass Arnim mit dem Minimalangebot der Beseitigung von ganzen 11 Adelssitzen (unter rd. 350 Herrenhaeuslern) Mitte 1917 wenig entgegenkommend war; der im Buch (S. 171f.) abgewertete katholische Grandseigneur Fuerst Hatzfeldt war wesentlich aufgeschlossener, denn er wollte die 105 Sitze des ritterschaftlichen Grossgrundbesitzes durch Bauern, Handels- und Handwerkskammer-Vertreter sowie Repraesentanten der Arbeiter ersetzt sehen. Anders als Sieghart v. Arnim schreibt (S. 193), hielt die alte Herrenschicht Preussens mit Stolz und Hartnaeckigkeit daran fest, dass man nicht im englischen System der sukzessive nachgebenden Gentlemen lebe.

Am turbulenten Beginn der Weimarer Republik mag man der adeligen Furcht um Stellung und Eigentum einige Berechtigung zugestehen. Aber das war bald passe, die Boitzenburger Landwirtschaft arbeitete praktisch schuldenfrei (S. 260, 264) und der antirepublikanische Furor setzte nun erst ein. Wenngleich Arnim kein Kapp-Putschist war, agierte er doch fruehzeitig - mit Briefen und Gespraechen hinter den Kulissen - als "Scharfmacher" auf dem rechten Fluegel der DNVP. Ganz in diesem Sinne trat er aus der Partei aus, als sie 1924 teilweise fuer den Dawes Plan stimmte und Regierungsbeteiligung erwog (S. 223). Nachdem der in Arnims Sicht zu kompromissgeneigte Graf Westarp in der Parteifuehrung durch Hugenberg abgeloest wurde, trat er im August 1930 wieder ein (S. 267). Der Autor zitiert richtig eine Stellungnahme seines Grossvaters, derzufolge er stolz darauf sei, der Weimarer Republik keine Konzessionen gemacht zu haben (S. 196). Weggelassen wird (S. 276) hingegen die zentrale Formulierung von 1931, wo Dietlof v. Arnim die "Zertruemmerung der Sozialdemokratie" als "Voraussetzung fuer eine Wiedergesundung Deutschlands" bezeichnete. Im Anschluss an einen Brief seines Grossvaters an Hindenburg Anfang 1930, worin er den Reichspraesidenten zur Nicht-Unterzeichnung des Young-Plans und Abloesung der SPD-Regierung Mueller durch "wirklich rechtsgerichtete Minister" bewegen wollte, schliesst sich ein die historische Sachlage verkennender Kommentar Sieghart v. Arnims an. Es heisst da, diese "Befuerchtungen [der Adeligen um das Schicksal des Vaterlandes] waren nicht unberechtigt, aber ihre Kraefte reichten nicht aus, in dem Weimarer Staat produktiv und progressiv mitzuarbeiten" (S. 268). Der Punkt ist hingegen, dass Adelige wie Dietlof v. Arnim ein Jahrzehnt hindurch viel daran setzten, eben nicht mitzuarbeiten, sondern das sozial-liberale "parlamentarische System zu zerschlagen". 5

Dazu war manchen Adeligen und auch Dietlof v. Arnim der "gute Trommler" Hitler recht. Von ihm war er 1931 beeindruckt, zugleich aber von der Agitation und der Anti-Kirchlichkeit der NSDAP abgestossen. Darin zeigte sich ein Quantum altpreussischen Masshaltens wie auch in Arnims Statement, Hitler sei kein Staatsmann und er wolle nur an die Macht (S. 275-279).

Eine gewisse Bruecke zum Nationalsozialismus bildete dabei ein latenter Antisemitismus, den der Enkel teilweise zugibt (S. 288, 373), in seinen manifesten Zeugnissen wie der Anprangerung "juedischen Grosskapitals" 1926 aber minimiert. Auch eine gewisse Affinitaet zu voelkischen Gedanken wird im Buch erkennbar (S. 351). Aber Sieghart v. Arnim ignoriert diskret die fruehen und intensiven Kontakte Dietlof v. Arnims mit der Deutsch-Voelkischen Freiheitspartei 1922 oder die Unterstuetzung des "Voelkischen Kampfblocks" 1928, da ihm die DNVP zu lasch erschien. Dass sein Grossvater als Herrenhaus-Praesident 1916 das "Drohnentum angloamerikanischen Grosskapitals" verabscheute, noetigt dem welterfahrenen Manager-Enkel (S. 303) das Eingestaendnis ab, sein Verhalten in Weimar werfe einen "leisen Schatten" auf den verehrten Grossvater, der aber als Mensch "fuer viele in der damaligen Zeit auch ein Vorbild" gewesen sei.

Dietlof v. Arnim starb am 15.4.1933, so dass er die Vernichtung Preussisch-Ostelbiens infolge des NS-Regimes nicht mehr erleben musste, aber kurz vor seinem Tode soll er die Grundhaltung, die weite Teile des ostelbischen Adels allzu lange ins Abseits gefuehrt hatte, so zusammengefasst haben: "Das liberale Prinzip macht immer nur Kompromisse und landet schliesslich deswegen beim Weltkommunismus, weil sie [sic], von einem Kompromiss zum andern etwas verschenken von dem, was sie an Grundpositionen haben." (S. 286; auch S. 372). So verstaendlich einerseits der Monarchismus beim Adel erscheint, so sehr liessen gerade seine preussisch-ostelbischen Teile es an Mass fehlen, stets nur ihre vermeintlich zeit- und interesselosen Werte verabsolutierend. Es fehlte da, um mit Friedrich Meinecke zu sprechen, "die Faehigkeit, soziale Opfer zu bringen auch im Staatsleben, (...) der politische Weitblick, um zu erkennen, dass Aristokratien, um sich im modernen Leben zu behaupten, die Kunst des rechtzeitigen Nachgebens ueben muessen."

Fazit: Der Band liefert interessante Details, aber kann nicht das geschichtswissenschaftliche Bild revidieren. Vom deutschkonservativen Honoratioren der Kaiserzeit entwickelte sich Dietlof v. Arnim zu einem entschiedenen "Agraroppositionellen" (R. Pomp), der der Weimarer Republik grundsaetzlich feindlich gesinnt blieb und dessen Draengen nach rechts - leider - repraesentativ fuer das damalige Wirken namhafter Teile des ostelbischen Adels steht. Diese Biographie des Grossvaters aus der Feder des Enkels ordnet sich somit ein in die familiengeschichtliche Literatur zum Thema Adel, die der Historiker stets mit quellenkritischer Vorsicht benutzen sollte.

Anmerkungen:
1 Im Gefolge von Hartmut Harnisch, Die Herrschaft Boitzenburg, Weimar 1968, konnten auch westdeutsche Historiker das Archiv bis zur Reprivatisierung durch das Ausgleichsleistungsgesetz 1994 problemlos einsehen. Es bleibt zu hoffen, dass das nunmehrige Depositum wissenschaftlichen Nutzern auch zukuenftig offensteht.

2 Nicht rezipiert wird aber der quellengesaettigte und differenzierte Aufsatz von Rainer Pomp, Brandenburgischer Landadel und die Weimarer Republik, in: K. Adamy/K. Huebener (Hg.), Adel und Staatsverwaltung in Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert, Berlin 1996, S. 185-218.

3 Auf dem Schutzumschlag heisst es hagiographisch, Dietlof v. Arnim sei von "Pflicht- und Verantwortungsgefuehl" durchdrungen gewesen; ihn habe "Sachverstand und politisches Geschick" als Herrenhaus-Praesident und generell "Fuersorge" ausgezeichnet. - Gerd Heinrich bezeichnet im Vorwort Dietlof v. Arnim als "Mann von hohen Talenten und starker Leistung, der die Irrtuemer und Einsichten seiner Generation (...) in sehr kultivierter, auch toleranter und damit preussischer Weise hingenommen und vertreten" habe, als "Angehoeriger einer zweifach [1918 und 1933] gescheiterten Generation." - Eine Rezension im "Deutschen Adelsblatt" v. 15.9.1998, S. 245, feiert Dietlof v. Arnim als Mann von "begnadetem Erbe an Intelligenz, Sachverstand und weltlichem Gut", als eine "der herausragendsten Persoenlichkeiten seiner Zeit".

4 Heinrich Wolfgang Seidel, Drei Stunden hinter Berlin, Guetersloh 1951, S. 51, 62, 324.

5 Jens Flemming, Konservatismus als "nationalrevolutionaere Bewegung". Konservative Kritik an den DNVP 1918-1933, in: D. Stegmann u. a. (Hg.), Deutscher Konservatismus im 19. und 20. Jahrhundert, Bonn 1983, S. 295-331, S. 320 (Zitat Dietlof v. Arnims 1928).

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