Der Krakauer Professor für Literaturgeschichte Kazimierz Wyka (1919–1975) ist in der Intellektuellenszene Polens gut bekannt. Nicht nur durch seine Forschungs- und Lehrtätigkeit, sondern insbesondere auch durch seine Reflexionen über die deutsche Besatzung von 1939 bis 1945, die er in Krakau und Umgebung miterlebte und überlebte. Er lebte im „Generalgouvernement”, jenem Rest Polens, den die deutschen Besatzer als Reservat betrachteten, in das sie Polen aus anderen Gegenden abschoben und in dem sie ihre Umsiedlungs- und Vernichtungspolitik ungehemmt entfalten konnten. Wykas Texte sind Reflexionen über die Ereignisse, deren Zeuge er als teilnehmender Beobachter im Moment des Schreibens war, oder die er kurz zuvor miterlebt hatte. Sie sind stilsicher und gut von Lothar Quinkenstein übersetzt und ein Beispiel für die recht seltenen Versuche, das unmittelbar Erlebte noch in der historischen Situation zu erfassen und nicht erst, nachdem Jahre oder Jahrzehnte vergangen waren. Insbesondere interessierte Wyka auch, welche Umbrüche gesellschaftliche Änderungen hervorbrachten, die auch die Nachkriegszeit nach der Befreiung von nationalsozialistischer Besatzung und Terrorherrschaft prägten. Eine Befreiung von großen Schrecken, der aber keine Freiheit folgte.
So beschäftigte sich Wyka bereits im Jahre 1942 mit den Wirkungsbedingungen und -mechanismen von Propaganda. Ein Text, der auch heute noch Impulse gibt angesichts der irritierenden Tatsache, dass die einfachen Mechanismen immer noch gut funktionieren, obwohl sie oft analysiert und dekonstruiert worden sind. Wykas originelle Analyse beginnt mit der Unterscheidung von Wirklichkeit in drei Sphären: den Fakten, der Bedeutung der Fakten und den Empfindungen gegenüber den Fakten. Er meint, dass Propaganda vor allem die Bedeutung von Fakten sowie die Empfindungen ihnen gegenüber inszeniere. Gleiches gilt auch für das einschätzende Urteil, das durch eine (inszenierte) Aufladung der Fakten mit intendierter Bedeutung gesteuert wird. Wyka war also überzeugt, dass die Propaganda tatsächlich Macht über die Fakten gewinnen könne. In Hitler, Goebbels und Cato schreibt er: „Die Propaganda schafft ihre Fakten auf gewundenem Wege, vermittels ihrer Hartnäckigkeit und Konsequenz. Sie führt dazu, dass in einem Bewusstsein, das übervoll ist von ihren Suggestionen [...] eine Verzerrung sich bemerkbar macht, die als solche nicht mehr wahrgenommen wird. Sie führt zu einer Vorstellung phantastisch-deduktiver Art, die nach dem Prinzip der Einflüsterungen Erfundenes für bare Münze des Faktischen nimmt.” (S. 37) Den Begriff „alternative facts” kannte Wyka noch nicht ...
In Zwei Herbste reflektierte Wyka über die Denkfehler und Versäumnisse der polnischen Elite der Republik vor und nach dem deutschen Überfall, die der Vorstellung von Polen als einer europäischen Großmacht anhing. In der Besatzungszeit stellte Wyka zufrieden fest, dass das Volk zur Kollaboration nicht oder wenig bereit sei (S. 91), doch an historischen Mustern festhielt, um die Gegenwart zu verstehen. Dazu zählte er, die Besatzung als neue Aktion der Teilungsmächte Deutschland, Österreich und Russland zu verstehen sowie auch die Vorstellung polnischer Eliten, die Völker bitten zu können, einen Krieg für Polens Freiheit zu führen, was ebenfalls auf Vorstellungen aus der Teilungszeit Polens (1795–1918) beruhte.
Der vielleicht originellste und einflussreichste Text von Wyka ist Die abgekoppelte Wirtschaft, in dem er die wirtschaftlichen Phänomene im Generalgouvernement der Besatzungszeit im Hinblick auf deren psychische und soziale Auswirkungen untersuchte, um festzustellen, dass diese Auswirkungen die Besatzungszeit weit überdauerten. Dabei kam er zu dem Befund, dass es angesichts einer Unmenge von häufig widersinnigen Vorschriften unmöglich war, im Generalgouvernement zu überleben, ohne gegen irgendwelche Vorschriften zu verstoßen. Was zählte, „war einzig und allein die Frage: Wie kam man wider diese Vorschriften zurecht?” (S. 139) Da sich die Deutschen als „phantastische Schmiergeldkandidaten” erwiesen, wurde „die Bestechung bald zu einem Schutzpanzer” (S. 141).
Wyka konstatierte, durch eine wirklichkeitsfremde und absurde Preispolitik würden die deutschen Besatzer erreichen, dass die Wirtschaft im Generalgouvernement kaum Steuern zahlte. Das führte dazu, dass sich die Ökonomie von der sozial-moralischen Verfassung der Gesellschaft entkoppelt hätte. „Unter dem Gesichtspunkt der Gesellschaftsmoral ist die Tatsache, dass sich die Wirtschaft dem Steuersystem entzog, von ungeheurer Bedeutung. Auf diese Weise nämlich wurde das individuelle Wirtschaften im Bewusstsein der Menschen abgekoppelt von der moralisch-ökonomischen Teilnahme an einem Gemeinschaftsleben.” (S. 142) Das wiederum war ein Faktor, der sich über die Besatzungszeit hinaus weiter in die Nachkriegszeit hinein (stark) auswirkte.
Wyka bedachte auch sehr aufmerksam die Verfolgung und Ermordung der Juden Polens und bezog sie in seine Überlegungen mit ein. In wirtschaftlicher Hinsicht hätten nicht-jüdische Polen die ökonomischen Positionen der Juden eingenommen. „Die Deutschen, die jetzt die Juden ermorden, begehen ein Verbrechen. Wir würden so etwas nicht tun. Für dieses Verbrechen werden die Deutschen bestraft, sie haben ihr Gewissen besudelt damit, wir aber – wir haben schon jetzt lauter Nutzen davon, und wir werden auch in Zukunft lauter Nutzen haben, ohne dass wir unser Gewissen besudeln, ohne dass wir unsere Hände mit Blut beflecken.” (S. 157) Wyka sah jedoch weiter und betonte die Auswirkungen für das künftige Funktionieren der polnischen Gesellschaft, gerade auch nach dem Kriege: „Die moralisch vom Leben abgekoppelte Wirtschaft zog fatale psycho-soziale Auswirkungen nach sich. Die Hitleristen [...] betrachteten [...] alles, was sich im Generalgouvernement abspielte, als wirtschaftliches Provisorium, das mit dem Tag ihres Sieges enden würde. Für den neuen polnischen Staat aber sind diese Angewohnheiten und Deformationen eine schwere Bürde. Wir zahlen erst jetzt den Preis der Besatzung, der im kollektiven Denken überdauert hat.” (S. 177)
Den Titel seiner Sammlung begründete Wyka damit, dass die Menschen in der Okkupation in zweierlei Existenz lebten. Ein Scheinleben und ein wirkliches Leben. In der als offiziell angesehenen Gesellschaft gingen sie ihren Verpflichtungen nach und arbeiteten, sie lebten ‘als ob’. Waren sie mit ihresgleichen zusammen, also ohne Besatzer, lebten sie wirklich: „Denn hier leben sie im Kreis von Überzeugungen, denen sie zustimmen – in der Gegenwart und für die Zukunft.” Sie hatten in einer Situation zu leben, in der ihnen völlig verkehrte Verhaltenseisen aufgezwungen wurden. „Sie lebten als ob – und desto mehr ‘als ob’ in ihrem Alltag, je schärfer sie das Paradoxe dieser aufgezwungenen Bedingungen empfinden.” (S. 3)
Während Wyka über seine Reflexionen versuchte, das Geschehen einzuordnen und zu analysieren, stellen Tagebücher, wie jenes von Zygmunt Klukowski (1885–1959) eine weitere Kategorie jener Literatur dar, mit deren Hilfe sich die polnische Gesellschaft mit Krieg und Okkupation auseinandersetzt. Klukowski stammte aus Szczebrzeszyn, einem Ort im Generalgouvernement westlich von Zamość, einer Gegend, in der die SS umfangreiche Vertreibungs- und Umsiedlungspläne zu realisieren versuchte. Die Perspektive des miterlebenden Chronisten ist seit dem Erscheinen der Tagebücher Victor Klemperers und Willy Cohns auch einem weiteren Lesepublikum in Deutschland bekannt geworden. Durch diese und auch durch jene von Friedrich Kellner und Anna Haag ist jedoch nur die Perspektive der „Reichsdeutschen” reflektiert; alles, was im „Osten” geschah, ist dort mitunter erwähnt, doch nur schemenhaft. Offenbar wurde, dass „im Reich“ vieles bekannt war, von dem die Mehrheit später behauptete „nichts gewusst“ zu haben. Die von der Gesellschaft verdrängten Ereignisse, an denen viele deutsche Männer und Frauen beteiligt waren, werden in Polen sehr viel konkreter dargestellt und tradiert.
Der Arzt und Leiter des örtlichen Krankenhauses Zygmunt Klukowski notierte schon in den Wochen vor dem deutschen Überfall auf Polen die ständig steigende Erwartung eines Krieges, die in seiner Umgebung durchaus in einer Stimmung von Überlegenheit und Dünkel kommuniziert wurde: „Der Glaube an den Sieg ist enorm” (5. September 1939). Er beschrieb das Chaos und die Desorganisation, die sich in den ersten Tagen nach dem Überfall ausbreiteten, und den Schock sowie die wachsende Angst, als die ersten Bomben fielen und Zerstörung und Tod mit sich brachten und eine Zeit ungeahnter Schrecken begann.
Klukowskis Aufzeichnungen illustrieren die Rolle jener, die für die Zeit der Judenverfolgung von Raul Hilberg „bystanders” genannt wurden. Es waren Nachbarn und Unbeteiligte, die sahen, was geschah, und vielleicht die Gelegenheit hatten, punktuell einzugreifen, in der Regel aber das nicht taten. Die ganze Bandbreite vom mutigen Helfen bis zu aktiver Verfolgung wird in seinen Aufzeichnungen deutlich. Klukowski schilderte viele Beispiele für selbstloses Helfen und auch die großen Gefahren, in die sich Helfer mit ihren Familien begaben. Aber eben auch das inzidentell vorkommende Engagement von Polen bei der Judenverfolgung aus Habgier, Hass oder Angst notierte Klukowski schonungslos, wie die Plünderungen nach den Morden (z.B. 26. Oktober 1942) oder auch die Jagd auf Juden in den Dörfern: „Eine Art Psychose erfasste die Menschen, die nach dem Beispiel der Deutschen im Juden oft nicht den Menschen sehen, sondern ihn als ein schädliches Tier betrachten, das es mit allen Mitteln zu vertilgen gilt, ähnlich wie tollwütige Hunde oder Ratten.” (26. November 1942).
Aurelia Wyleżyńska, 1881 in Podolien geborene Autorin und Journalistin, dokumentierte seit Kriegsbeginn, wie sie Warschau im Krieg sah und erlebte. Auszüge aus dem Tagebuch wurden in den Jahrbüchern der Polnischen Akademie der Wissenschaften „Historie” 2020 und 2021 auf Deutsch veröffentlicht. Im Gegensatz zu Klukowski schilderte sie das Leben und Überleben im urbanen Umfeld der polnischen Hauptstadt. Die Erlebnisse der Stadtbevölkerung in den Tagen des Kampfes um Warschau bis zur Kapitulation und den ersten Begegnungen mit den deutschen Besatzern, die mitunter grotesken Versuche, das Alltagsleben in gewohnter Weise weiterzuführen, Zerstörung, Verzweiflung und das Einrichten in den neuen, schrecklichen Umständen, notierte Wyleżyńska mit aufmerksamem Blick in Sätzen, die über ihre dokumentarische auch eine hohe literarische Qualität aufweisen. In vielen der geschilderten Alltagssituationen (wobei sich die Frage stellt, was nun noch Alltag war, in jenen Zeiten), wird die existentielle Erschütterung der Autorin und ihrer Mitbürger fassbar. Auch sie schilderte die Spannbreite von Reaktionen und Verhalten, vom Widerstand über Defaitismus bis hin zu Übervorteilungen und Plünderungen durch die Mitbürger schon in den ersten Kriegswochen. Aurelia Wyleżyńska starb in den ersten Tagen des Warschauer Aufstandes am 3. August 1944.
Die Texte von Klukowski und Wyleżyńska geben uns Einblicke in das unmittelbare Erleben der polnischen Bevölkerung unter den Bedingungen von Krieg und Besatzung, wie es in Polen seit 1945 berichtet und erzählt wird und in Deutschland lange in nur abstrakt-oberflächlichen Formulierungen dargestellt worden war. Kein Wunder, dass in der deutschen – nicht in der polnischen! – Gesellschaft das Wissen über das Leid der Polen, eben gerade auch der nichtjüdischen, nicht präsent ist. Über die Verbrechen der Judenverfolgung und die Shoah sind wir im Großen und Ganzen gut informiert. Die Vorstellung, dass sie nur einen Teil – wenn auch den größten und bedeutendsten – der Verbrechen an der Zivilbevölkerung Europas darstellen, ist, zumindest im deutschen historischen Bewusstsein, aber nicht Allgemeingut.
Eine weitere in Polen seit Jahrzehnten weit verbreitete Form der Auseinandersetzung mit dem Krieg und der Zeit der Okkupation ist die Memoirenliteratur. Ihr Umfang kann heute auch von Fachleuten kaum bemessen werden. Maria Daniels Memoiren sind bislang nicht auf Deutsch erschienen, dennoch sollen sie hier als ein Beispiel für die Auseinandersetzung mit den Kriegserlebnissen und den daraus resultierenden Traumata vorgestellt werden. Ein Zeitungsartikel wurde für sie im Jahre 1998 zum Auslöser, sich mit ihren Erlebnissen auseinanderzusetzen und sie in den folgenden Jahren auch aufzuschreiben. Sie wurde 1928 in der Familie des polnischen Offiziers Feliks Kociński geboren. Als Offizier der Grenztruppen war ihr Vater in unterschiedlichen Städten stationiert, bei Kriegsbeginn in Bydgoszcz (Bromberg). Die Wochen vor dem deutschen Überfall auf Polen beschrieb sie als Zeit zunehmender Spannung, in der der Vater nur kurz bei seiner Familie vorbeisah, weil er in militärischen Dingen engagiert war. Den unmittelbaren Kriegsbeginn kommentierte Maria Daniel rückblickend so: „Mit Schrecken erkannte ich, dass wie durch die Berührung mit dem Zauberstab einer bösen Fee ich in eine andere mir unbekannte Welt des Grauens stürzte, und dass meine ganze unbeschwerte Kindheit verloren war.” (S. 71, Übersetzungen W. M.z.U.)
Gleich nach dem Ausbruch des Krieges schickte Kociński Frau und Kind mit anderen Offiziersfamilien nach Osten, wo diese in Horodło am Bug die nächste Zeit einquartiert bei der Dorfbevölkerung erlebten: „Ein dunkler Vorhang trennte mich von meiner sorglosen Vergangenheit und vor mir lag eine grenzenlose Leere.” (S. 81) So erlebte Maria Daniel auch den Überfall der Roten Armee auf das östliche Polen, die sich dann aber wieder hinter die Demarkationslinie des Hitler-Stalin-Paktes zurückzog. Auf nicht ganz klare Weise gelang es der Deutsch sprechenden Mutter, den Chef der lokalen Besatzungsverwaltung davon zu überzeugen, sie und einige andere polnische Offiziersfamilien als deutsche Flüchtlinge aus dem Osten (!) wieder in die Heimatregion reisen zu lassen. In Graudenz/Grudziądz angekommen, erlebte Maria mit ihrer Familie die Requirierungen und Zerstörungen der deutschen „Herrenmenschen“. Für ihre Familie war die Jugendliche mehrfach unterwegs auf Hamsterfahrten und besuchte auch eine deutsche Schule. Da sie dem „arischen” Stereotyp „blond und blauäugig” entsprach, wurde ihr von den deutschen Soldaten in einigen Situationen geholfen, statt sie als Polin zu behandeln und zu verhaften. Die sowjetischen Befreier erschienen ihr jedoch von gleicher Art Mörder zu sein wie die deutschen Besatzer zuvor (S. 105).
Für deutsche Leserinnen und Leser vielleicht etwas irritierend, fiel Daniel bei der Befreiung von einem Alptraum in den nächsten, und die jugendliche Schülerin erlebte ihre schlimmsten Momente, als sie von der Straße von Sowjetsoldaten weggefangen wurde, um in den letzten Kriegswochen die Brücke über die Weichsel wieder in Stand zu setzen. In der aufkommenden Dunkelheit auf der Brücke fürchtete sie schon das Schlimmste für sich. Aus dieser Situation wurde sie von einem polnisch-stämmigen Sowjetsoldaten gerettet, der sie auf den Heimweg brachte.
Die Erinnerungen von Maria Daniel zeigen, wie präsent die Erlebnisse und Schrecknisse von Krieg, Okkupation und „Befreiung” in vielen polnischen Familien bis heute sind. Sie zeigen auch die Lücken einer Erinnerung, die im kommunistischen Polen unterdrückt und verboten war, wie auch die Überlagerung durch später entstandene Begrifflichkeiten (wie „Bruderarmee”) und später einsetzende Reflexionen. Auf der faktischen Ebene mitunter etwas unpräzise, geben Erinnerungen wie jene von Maria Daniel jedoch die Perspektive des subjektiven Erlebens wieder und die damit einhergehenden Schrecken. Dies gibt deutschen Leserinnen und Lesern Gelegenheit, die Geschichte, die er als nüchtern-abstrakte Beschreibung des „Kriegsbeginns” kennt, als ein Geschehen zu erkennen, das unermesslichen Schrecken über unsere Nachbarn brachte.
Da Daniels Vater Feliks Kociński auf der Seite der polnischen Armee am 3. September 1939 die Ereignisse des „Bromberger Blutsonntags” miterlebte, können ihre Aufzeichnungen über den Bericht ihres Vaters zu diesen Ereignissen durchaus auch noch Hinweise zum Hergang liefern.
Mit den hier vorgestellten Texten aus Polen lernen wir drei unterschiedliche Arten kennen, mit denen unsere Nachbarn sich mit der Zeit von Krieg und Okkupation auseinandersetzen. Die Analysen von Kazimierz Wyka zeigen eine große intellektuelle Kreativität im Blick auf die unfassbar schrecklichen Ereignisse. Die Tagebücher von Zygmunt Klukowski und Aurelia Wyleżyńska illustrieren den alltäglichen Überlebenskampf im von den Deutschen überfallenen und besetzten Polen. Erinnerungen wie jene von Maria Daniel verdeutlichen uns die Akzente und Traumata in den Erinnerungen an jene Zeit, die bis heute in den Familien unseres Nachbarlandes im kulturellen Gedächtnis präsent sind. Alle diese Texte machen uns hier in Deutschland deutlich, dass es sinnvoll und notwendig ist, an die Leiden der Polen in Kriegs- und Okkupationszeiten zu erinnern, und dass es politisch und moralisch auch geboten ist, für das Gespräch über die gemeinsame Geschichte und das Gedenken an die Opfer Polens in Berlin auch einen Ort zu schaffen.